Vaillant Erfahrungen arotherm plus VWL 35, 55, 75

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Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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C

CommanderROR

Moin...

Mal wieder eine Frage von mir, und zwar zum Thema Warmwasser...
Ich habs ja immer auf "Eco" gelassen was auch funktioniert auch wenn es dauert. Bei richtig Frost schaltet die Arotherm Plus ja dann in den normalen Modus, und dabei ist mir aufgefallen, dass der Verbrauch nicht wirklich höher war...und nun bin ich verwirrt.:⁠-⁠)
Meine Feststellung: im Eco Modus dauert es sehr lange, bis de nötige Vorlauf fürs Warmwasser erreicht ist, und erst dann wird die "Schleuse" geöffnet und der Tank aufgeheizt. Dadurch läuft die Anlage quasi erstmal eine Stunde "umsonst" um von 20-25°C auf 40+ zu kommen und ab da wird dann wirklich Warmwasser erhitzt. Ohne Eco wir der Vorlauf mit viel Power schnell erreicht und dann kann die sinnvolle Arbeit, den Speicher erwärmen, früher beginnen...

Hat jemand ähnliches probiert und/oder schonmal Verbräuche verglichen? Ich habe bislang ja nur sehr spärliche Daten dazu.
 
L

Lupo007

1. Den Verbrauch über die App zu vergleichen, kann in die Irre führen, siehe einen meiner vorherigen Beiträge.

2. Wichtig wäre auch zu wissen, ob Du einen Rücklaufpuffer hast, der dann i.d.R. bei der Warmwasser-Aufbereitung ebenfalls erhitzt werden muss, das kann einen großen Unterschied ausmachen (siehe ganz unten).

3. Wenn die Anlage auf Warmwasser-Betrieb umschaltet, dann wird unmittelbar das Dreiwegeventil geschaltet und der Heizkreislauf wird durch den Warmwasser-Boiler anstatt durch den Heizkreis geleitet. Dabei kühlt das Heizwasser zunächst den Warmwasser-Boiler für einige Minuten aus, bis Temperaturgleichstand erreicht ist. Bei mir sind das je nach Heizwassertemperatur so ca. 2-3 Grad unter dem unteren Hysteresepunkt.

Beispiel: Warmwasser-Temp 48 Grad Soll, Warmwasser-Hysterese 5 Grad, bei 43 Grad erfolgt die Umschaltung, Heizwasser hat bei mir dieser Tage so um 29 Grad Vorlauf, dann wird erst mal 29 Grad "kaltes" Heizwasser in den Warmwasser-Boiler geschickt. Das Warmwasser im Boiler kühlt dann auf etwa 40 Grad ab bis es wieder aufwärts geht, während gleichzeitig die Außeneinheit auf 53 Grad Vorlauf-Zieltemperatur hoch regelt (bei mir 5 Grad Warmwasser-Offset). Der gesamte Prozess dauert bei mir je nach Außentemperatur von deutlich unter einer Stunde bis deutlich über eine Stunde (v.a., wenn noch Enteisen und/oder gleichzeitige Warmwasser-Entnahme dazukommen).

4. Wenn Du jetzt Warmwasser-Eco ausschaltest (auf Balanced oder Normal), dann wird die Leistungsbeschränkung des Kompressors auf 50% aufgehoben und er läuft mit maximaler Leistung (und deutlich lauter). Der Prozess oben geht dann entsprechend schneller aber er wird auch mit mehr Temperaturüberhöhung, d.h. mit höherer mittlere Vorlauftemperatur stattfinden. Die Energiemenge, die dem Warmwasser-Boiler zugeführt wurde, ist am Ende dieselbe aber sie wurde mit höherer durchschnittlicher Heizwasser-Temperatur zugeführt und wir alle wissen, dass dann die Arbeitszahl einer Wärmepumpe abnimmt und Du am Ende mehr elektrische Energie reinstecken musst, um die gleiche Wärmeenergiemenge zu erzeugen. Daher auch die Bezeichnung Warmwasser-Eco.

5. Randbemerkung, um mal den Einfluss eines Rücklauf-Puffers zu verdeutlichen. Beispiel Unitower mit 185-190 l Warmwasser-Boiler und 100 l Rücklaufpuffer

* Wasservolumen im Heizwasser-Kreislauf bei Warmwasser-Aufbereitung: ca. 120 l (Rücklauf-Puffer + Leitungsinhalt zur/von der Außeneinheit, ...)
* Wasservolumen, das im Unitower tatsächlich erhitzt wird: vereinfacht abgeschätzt so um die 150 - 170 l, weil im unteren Bereich (wie in jedem Warmwasser-Boiler) ein deutlicher Temperaturabfall vorhanden ist.

Wenn Warmwasser erhitzt wird, müssen sowohl der Heizwasser-Kreislauf als auch der Warmwasser-Boiler-Inhalt erhitzt werden aber jetzt wird der Rücklauf-Puffer ziemlich relevant:

* Energiemenge, die dem Heizwasser samt Puffer zugeführt wird (von 29 auf 53 Grad): (53-29K) x 120 L x 1,163 = 3,35 kWh
* Enegiemenge, die dem Warmwasser im Boiler zugeführt wird (von 43 auf 48 Grad): (48-43K) x 160 L x 1,163 = 0,93 kWh

Fällt was auf? Da wird ganz schön viel Energie in den Rücklauf-Puffer gejagt mit allen Nachteilen für die Zeitdauer des Warmwasser-Prozesses, schlechten Arbeitszahlen, Wärmeverlust, etc. Natürlich bleibt die Energie zum allergrößten Teil im System, d.h. bei der nächsten Umschaltung auf normalen Heizbetrieb wird sie dann dem Heizkreislauf zugeführt aber zu einem relativ hohen Preis...
 
H

Hardy1962

1. Den Verbrauch über die App zu vergleichen, kann in die Irre führen, siehe einen meiner vorherigen Beiträge.

2. Wichtig wäre auch zu wissen, ob Du einen Rücklaufpuffer hast, der dann i.d.R. bei der Warmwasser-Aufbereitung ebenfalls erhitzt werden muss, das kann einen großen Unterschied ausmachen (siehe ganz unten).

3. Wenn die Anlage auf Warmwasser-Betrieb umschaltet, dann wird unmittelbar das Dreiwegeventil geschaltet und der Heizkreislauf wird durch den Warmwasser-Boiler anstatt durch den Heizkreis geleitet. Dabei kühlt das Heizwasser zunächst den Warmwasser-Boiler für einige Minuten aus, bis Temperaturgleichstand erreicht ist. Bei mir sind das je nach Heizwassertemperatur so ca. 2-3 Grad unter dem unteren Hysteresepunkt.

Beispiel: Warmwasser-Temp 48 Grad Soll, Warmwasser-Hysterese 5 Grad, bei 43 Grad erfolgt die Umschaltung, Heizwasser hat bei mir dieser Tage so um 29 Grad Vorlauf, dann wird erst mal 29 Grad "kaltes" Heizwasser in den Warmwasser-Boiler geschickt. Das Warmwasser im Boiler kühlt dann auf etwa 40 Grad ab bis es wieder aufwärts geht, während gleichzeitig die Außeneinheit auf 53 Grad Vorlauf-Zieltemperatur hoch regelt (bei mir 5 Grad Warmwasser-Offset). Der gesamte Prozess dauert bei mir je nach Außentemperatur von deutlich unter einer Stunde bis deutlich über eine Stunde (v.a., wenn noch Enteisen und/oder gleichzeitige Warmwasser-Entnahme dazukommen).

4. Wenn Du jetzt Warmwasser-Eco ausschaltest (auf Balanced oder Normal), dann wird die Leistungsbeschränkung des Kompressors auf 50% aufgehoben und er läuft mit maximaler Leistung (und deutlich lauter). Der Prozess oben geht dann entsprechend schneller aber er wird auch mit mehr Temperaturüberhöhung, d.h. mit höherer mittlere Vorlauftemperatur stattfinden. Die Energiemenge, die dem Warmwasser-Boiler zugeführt wurde, ist am Ende dieselbe aber sie wurde mit höherer durchschnittlicher Heizwasser-Temperatur zugeführt und wir alle wissen, dass dann die Arbeitszahl einer Wärmepumpe abnimmt und Du am Ende mehr elektrische Energie reinstecken musst, um die gleiche Wärmeenergiemenge zu erzeugen. Daher auch die Bezeichnung Warmwasser-Eco.

5. Randbemerkung, um mal den Einfluss eines Rücklauf-Puffers zu verdeutlichen. Beispiel Unitower mit 185-190 l Warmwasser-Boiler und 100 l Rücklaufpuffer

* Wasservolumen im Heizwasser-Kreislauf bei Warmwasser-Aufbereitung: ca. 120 l (Rücklauf-Puffer + Leitungsinhalt zur/von der Außeneinheit, ...)
* Wasservolumen, das im Unitower tatsächlich erhitzt wird: vereinfacht abgeschätzt so um die 150 - 170 l, weil im unteren Bereich (wie in jedem Warmwasser-Boiler) ein deutlicher Temperaturabfall vorhanden ist.

Wenn Warmwasser erhitzt wird, müssen sowohl der Heizwasser-Kreislauf als auch der Warmwasser-Boiler-Inhalt erhitzt werden aber jetzt wird der Rücklauf-Puffer ziemlich relevant:

* Energiemenge, die dem Heizwasser samt Puffer zugeführt wird (von 29 auf 53 Grad): (53-29K) x 120 L x 1,163 = 3,35 kWh
* Enegiemenge, die dem Warmwasser im Boiler zugeführt wird (von 43 auf 48 Grad): (48-43K) x 160 L x 1,163 = 0,93 kWh

Fällt was auf? Da wird ganz schön viel Energie in den Rücklauf-Puffer gejagt mit allen Nachteilen für die Zeitdauer des Warmwasser-Prozesses, schlechten Arbeitszahlen, Wärmeverlust, etc. Natürlich bleibt die Energie zum allergrößten Teil im System, d.h. bei der nächsten Umschaltung auf normalen Heizbetrieb wird sie dann dem Heizkreislauf zugeführt aber zu einem relativ hohen Preis...
Ist das beim Uni Tower wirklich so?
Ich habe ein System mit Hydraulikstation und Puffer im Vorlauf,
da geht bei der Warmwasser Bereitung nichts durch den 200liter Pufferspeicher.
Aus dem wird aber die Heizung parallel weiter versorgt. Nach den 45minuten liegt die Vorlauf Temperatur ca. 5° unter der
Temperatur beim Start der Warmwasser Bereitung. Zur Zeit von 35 °auf 30° runter (Heizkörper)(7°außen)
Warmwasser dauert bei mir im Eco Modus (50% Leistung) von 43° auf 50° ca. 45 bis 50 Minuten ( 7° Außen) für 300Liter.
Unter 4Grad AT schalte ich auf Balance.
Gruß Hardy
 
L

Lupo007

@Hardy1962 , Du hast Recht und ich habe oben zu diesem Punkt Quatsch geschrieben, der Rücklauf-Puffer sitzt tatsächlich nur im Rücklauf des Gebäudeheizkreises! War gerade nochmals im Keller und habe es nachvollzogen. Danke für den Hinweis.
 
C

cyberthom

4. Wenn Du jetzt Warmwasser-Eco ausschaltest (auf Balanced oder Normal), dann wird die Leistungsbeschränkung des Kompressors auf 50% aufgehoben und er läuft mit maximaler Leistung (und deutlich lauter). Der Prozess oben geht dann entsprechend schneller aber er wird auch mit mehr Temperaturüberhöhung, d.h. mit höherer mittlere Vorlauftemperatur stattfinden. Die Energiemenge, die dem Warmwasser-Boiler zugeführt wurde, ist am Ende dieselbe aber sie wurde mit höherer durchschnittlicher Heizwasser-Temperatur zugeführt und wir alle wissen, dass dann die Arbeitszahl einer Wärmepumpe abnimmt und Du am Ende mehr elektrische Energie reinstecken musst, um die gleiche Wärmeenergiemenge zu erzeugen. Daher auch die Bezeichnung Warmwasser-Eco.
Ich ergänze mal noch um eine Korrektur. Bei Normal/Balanced wird nicht mit mehr Temperaturerhöhung gearbeitet. Das ist Quatsch. Der Offset hat sowieso eigentlich kaum Auswirkungen. Bei mir (Hydraulikstation, 300l AllStor für Warmwasser/ Trinkwasserstation) sehe ich sogar gar keine Auswirkungen. Der Warmwasser-Modus hört exakt bei Erreichen der Speichertemperatur auf. Dabei ist die Rücklauf meißtens ähnlich der Speicher-Temp. Die Vorlauf ist eigentlich immer so ca. 3 Grad höher, egal welcher Offset eingestellt ist. Ich nutze im Winter meißtens Balance. Da geht der Kompressor nur am Anfang fast auf Volllast, geht dann aber aber zurück auf 42%. Evtl. ist die Zeit des runter drehens Abhängig vom Offset. Man kann sehen, dass sobald sich die Spreiziung verringert sich dann auch die Kompressordrehzahl verringert.
 
L

Lupo007

Na ja, also mit dem Warmwasser-Offset wird nur die Vorlauf-Soll-Temperatur festgelegt, die eingeregelt werden soll, um den Warmwasser-Boiler aufzuheizen und das zeigt ja die Anlage während des Warmwasser-Betriebs sogar im Sensocomfort korrekt an, d.h. man sieht hier schon den Einfluss der Einstellung. Es geht dabei nicht um die laufende Differenz zur Warmwasser-Ist-Temperatur, sondern nur um die maximale angestrebte Vorlauf-Temperatur bevor der Warmwasser-Prozess durch Erreichen der Warmwasser-Soll-Temp (tatsächlich sehr präzise) beendet wird.

Alles andere wird von der Warmwasser-Last des Boilers im Aufheizvorgang und der zur Verfügung gestellten Leistung der Außeneinheit bestimmt. Bei mir (Unitower) schafft es die Außeneinheit, der Warmwasser-Temperatur im Warmwasser-Eco-Modus etwa um 5 Grad davonzulaufen aber nicht wegen der Offset-Einstellung, sondern eher zufällig, weil sich hier das Gleichgewicht aus erbrachter Leistung und Last einstellt. Am Ende des Vorgangs liegt die Vorlauf-Temp sogar leicht über dem Offset Niveau, weil die Regelung ganz offensichtlich zu langsam die Leistung zurücknimmt.

So gesehen stimme ich zu, dass die Warmwasser-Offset Einstellung in der Praxis wenig Relevanz hat. Das liegt aber primär daran, dass die Leistung der Außeneinheit im Vergleich zur alten Welt der Gasbrenner gering ist. Damals war es ein Leichtes, innerhalb von wenigen Minuten Temperaturen von weit über 70 Grad während des Warmwasser-Prozesses zu erreichen und hier war dann die Vorlauf-Soll-Einstellung für Warmwasser deutlich besser erkennbar in ihrer Auswirkung.
 
Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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