Warum gehen die Baupreise nicht runter?

5,00 Stern(e) 77 Votes
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
Sie befinden sich auf der Seite 39 der Diskussion zum Thema: Warum gehen die Baupreise nicht runter?
>> Zum 1. Beitrag <<

B

Buschreiter

Das macht sich statistisch schon bemerkbar, war doch vor wenigen Tagen erst Thema in der Tagesschau: Die Preise für Immobilien sinken aktuell so stark wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Das betrifft die energieeffizienten Immobilien / neue Häuser eher wenig, dafür Bestandsimmobilien mit hohem Energiebedarf umso mehr.
Man kommt eben von einem (zu) hohen Niveau, das dank geringer Zinsen und hoher Mieten erreicht wurde. De facto sind die „Energiefresser“ noch immer zu teuer.
 
B

Buchsbaum

Ein einheitlicher europäischer Wirtschaftsraum funktioniert leider nicht. 'Eine einheitliche Zinspolitik kann vergessen.
Die Nullzinspolitik der EZB war den kränkelnden Südländern geschuldet war und nicht einer prosperierenden deutschen Wirtschaft.

Du kannst nicht eine Nullzinspolitik fahren während die Wirtschaft auf Hochtouren läuft. Genau das hat hier völlig falsche Anreize gesetzt.
Jetzt jammern alle rum, aber das hätten man vor 5 Jahren tun müssen.

Und noch einmal. Die Zinsen sind historisch gesehen aktuell mit rund 4 Prozent immer noch günstig. Und sie werden trotz allem noch weiter steigen.

Die Diskrepanz zwischen möglichen Mieteinnahmen, Mietspiegeln und Mietregulierungen und den tatsächlichen Erstellungskosten für Wohnraum driften immer weiter auseinander während der Druck auf dem Wohnungsmarkt immer weiter ansteigt. Auch die Kosten für die Mietverwaltung und Abrechnung werden immer höher. Bestes Beispiel ist ja die Kappung der Mieterhöhung bei Einbau energieeffizienter Heizungen. Je Quadratmeter darf die Miete nur um 50 Cent erhöht werden.

Ist denn die Wohnungswirtschaft oder hunderttausenden private Kleinvermieter der Samariter links grüner Ideologen?

Ich soll Wohnraum schaffen, was ich ja auch noch könnte. Ausbau Dachgeschoss würde nochmal 3 Schöne Wohnungen bringen. Rechnet sich nur nicht.

Und trotz Förderung, die es ja geben soll bleibt ein erheblicher Teil der Investitionskosten am Vermieter hängen. Die werden dann sicherlich schon im Vorfeld Mieterhöhungen durchsetzen. Und da wir keine Obergrenze und auch gar keine Grenze bei der Einwanderung haben wollen wird sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt noch weiter verschärfen. Da muss man kein Prophet sein.
 
O

Oetti

In unserem Ort (Westbayern, ca 6.000 Einwohner) liegen Neubauwohnungen und -immobilien vom Bauträger inzwischen wie Blei in den Portalen. Vom letzten großen Bauprojekt ist bisher erst rund die Hälfte verkauft, inzwischen übernimmt der Bauträger die Maklergebühr. Wundert mich bei 5.000 Euro pro m2 Wohnfläche auch nicht. Die erste Wohnung in der Anlage steht wird nun vermietet, Eckdaten 64 m2 für 890 Euro kalt. Das muss man sich als Mieter auf dem Land erstmal gönnen.

Obwohl in dieser Anlage der Verkauf mehr als schleppend verläuft, hat letzte Woche ein anderer Bauträger ein Projekt mit 15 Wohnungen, ebenfalls für 5.000 Euro pro m2, gestartet. Entweder hoffen die Bauträger hier auf bald sinkende Zinsen, Geldregen oder auf staatliche Förderungen für leerstehende Wohnungen.
 
X

xMisterDx

(...)
Und noch einmal. Die Zinsen sind historisch gesehen aktuell mit rund 4 Prozent immer noch günstig. Und sie werden trotz allem noch weiter steigen.
(...)
Historisch betrachtet war allerdings auch unser Lebensstandard noch nie so hoch wie heute.
Als ich in die Schule kam, 1990, konnte sich vor der Schule gar kein Stau aus Elterntaxen bilden, weil es nur ein Auto pro Haushalt gab... und das hatte der Mann, um damit zur Arbeit zu gurken. Damals übrigens noch bis zu 45 Stunden pro Woche, mein Vater ist noch jeden zweiten Samstag ins Büro gefahren.
In den Urlaub ging es an die Nordsee... ein einziges Mal haben wir ne Flugreise gemacht, da hat man Vater fast angefangen zu heulen, weil das so unfassbar teuer war mit 4 Personen und er als Alleinverdiener...

Die Zinsen werden nicht mehr nennenswert steigen. Sobald die Inflation im Zielkorridor liegt, geht's mit den Zinsen wieder runter. Nicht mehr auf 0%, das ist klar. Aber deutlich unter der jetzige Niveau.
 
WilderSueden

WilderSueden

Als ich in die Schule kam, 1990, konnte sich vor der Schule gar kein Stau aus Elterntaxen bilden, weil es nur ein Auto pro Haushalt gab... und das hatte der Mann, um damit zur Arbeit zu gurken.
Ja ne ist klar. Meine Mutter hat uns auch immer zum Kindergarten teleportiert, genau wie die ganzen anderen Mütter...
In der oberschwäbischen Provinz waren schon 1990 zwei Autos Standard. Der Punkt, an dem meine Eltern ein zweites Auto angeschafft haben, war übrigens genau als ich in den Kindergarten gekommen bin. Das mit den Elterntaxis hat ganz andere Gründe. Zum einen sind viele Kinder nicht mehr in der nächsten Schule, sondern irgendwo anders und dafür gibt es halt keinen Schulbus. Und zum anderen trauen die Eltern den Schülern nicht mehr zu, bis zur Bushaltestelle zu laufen und dabei neben dem Schulranzen auch noch eine Sporttasche zu tragen.
 
O

Oetti

Historisch betrachtet war allerdings auch unser Lebensstandard noch nie so hoch wie heute.
Als ich in die Schule kam, 1990, konnte sich vor der Schule gar kein Stau aus Elterntaxen bilden, weil es nur ein Auto pro Haushalt gab... und das hatte der Mann, um damit zur Arbeit zu gurken. Damals übrigens noch bis zu 45 Stunden pro Woche, mein Vater ist noch jeden zweiten Samstag ins Büro gefahren.
In den Urlaub ging es an die Nordsee... ein einziges Mal haben wir ne Flugreise gemacht, da hat man Vater fast angefangen zu heulen, weil das so unfassbar teuer war mit 4 Personen und er als Alleinverdiener...

Die Zinsen werden nicht mehr nennenswert steigen. Sobald die Inflation im Zielkorridor liegt, geht's mit den Zinsen wieder runter. Nicht mehr auf 0%, das ist klar. Aber deutlich unter der jetzige Niveau.
Das Stichwort ist aus meiner Sicht tatsächlich "Lebensstandard". Ich denke da nur an die Telekomunikations- und Entertainmentkosten, die die meisten Haushalte haben. DSL-Anschluss, jeder 1 Handy-Vertrag und dazu dann noch Netflix oder ein anderer Streamingdienst. Allein schon diese Kosten hauen heutzutage ordentlich rein.

Auf der anderen ist aber auch die Erwartungshaltung an eine Immobilie riesig - Stichwort schlüsselfertig und fertige Außenanlage zum Einzug.

Ich bin inzwischen so froh, dass wir vor fünf Jahren unser Wohnklo (so haben wir unsere 90 m2 ETW mit 60 m2 Terrasse liebevoll getauft) zu einem vernünftigen Preis mit 30 Jahren Zinsbindung gekauft haben. In der aktuellen Lage möchte ich ehrlich gesagt nicht über Kauf oder Bau nachdenken müssen.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
Im Forum Baukosten / Baunebenkosten / Baupreise gibt es 841 Themen mit insgesamt 28358 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Warum gehen die Baupreise nicht runter?
Nr.ErgebnisBeiträge
1Bauträger oder Generalunternehmer! Sicherheit? 30
2Fliesen andere Hersteller finden / Bauträger Bemustern 13
3Kalk Zement Putz oder Gipsputz im Wohnraum verwenden? 22
4Bausachverständiger bei ETW vom Bauträger sinnvoll? 11
5Bauvorhaben mit Bauträger ohne offiziellen Bauplan anzahlen? 12
6Zugband Jalousie gerissen. Garantie gg. Bauträger? 16
7Versicherung vom Bauträger nach Schlüsselübergabe übernehmen? 15
8Bauträger oder freier Architekt 26
9hohe Zinsen bei Zinsbindung, Alternative Flex-Darlehen? 54
10Baufinanzierung und Vertrag mit dem Bauträger 24
11Bauträger in NRW. Kann jemand gute Bauträger empfehlen? 10
12Zusätzliches Badezimmer über Bauträger oder nur Rohre legen? 10
13Bauträger lässt sich Umplanung teuer bezahlen - gerechtfertigt? 12
14Grundstücke in Köln nur über Bauträger? 55
15Angebot Bauträger für Einfamilienhaus - Sind die Baukosten in Ordnung? 16
16Vertragsergänzung zu Bauvertrag durch Bauträger 38
17Bauträger - Rücktritt vom Kaufvertrag möglich? 11
18Massiv-Fertighaus oder Bauträger? 33
19Grundbucheintrag vom Bauträger löschen 18
20Bauträger baut nicht nach Plan 14

Oben