Grundriss Neubau Einfamilienhaus zweigeschossig 200 m²

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elminster

Ich finde die zweite Dusche wertvoll und sinnvoll. Wir hatten das in meinem Elternhaus auch. Anfangs hat das niemand genutzt. Später aber dann, als wir Kinder Jugendliche wurden, haben wir das sehr viel genutzt. Es gibt Familien, da wollen Kinder teilweise auch Privatsphäre und zum Duschen für sich sein. Dann klappt das mit einem Bad nicht. War bei uns zwar nicht der Fall, aber die Tagesabläufe haben sich abends und auch früh so überschnitten, dass sonst jemand in der Wanne hätte duschen müssen. Und das empfanden wir zumindest nie als wirklich angenehm.
Deswegen würde ich definitiv eine zweite Dusche installieren. Allerdings vielleicht mit einem qm mehr als aktuell geplant. Dann ist das auch angenehm zu nutzen.
In unserem Haus jetzt haben wir ein großes Bad mit Dusche und Badewanne. Auch hier wollen die Kinder lieber duschen. Wir kommen oft zusammen heim oder müssen alle duschen, wenn wir losgehen. Da steht man dann an und eine zweite Dusche würde gut genutzt werden.
 
E

elminster

Erinnert mich an Gerhard Polt und seine Treppenszene mit Hanna Schygulla. Bekommst Du auch Gänsehaut und Hitzewallungen, wenn Du gewinkelte Treppen benutzt?
"Absolut furchtbar" das Geherlebnis bei einer Treppenbiegung??? Ich glaube, dass da dann auch mein geglaubt großer Vorstellungshorizont an unterschiedlichen Menschen an Grenzen kommt. Ich glaube, Du setzt Dir, und damit dem Haus, eine Grenze nach der anderen, was sich im Ergebnis zeigen wird.
Ich kann das mit der geraden Treppe sehr gut nachvollziehen. Ich bin die ersten 13 Jahre mit halbgewendelten Treppe aufgewachsen, die nachfolgenden Jahre dann mit einer geraden Treppe. In den Wohnungen danach dann immer mit gewendelten Treppen. Ich empfinde die gerade Treppe bei meinen Eltern immer noch als super angenehm. Man muss mehr Planungsaufwand reinstecken, damit man nicht zu viel Gang braucht. Versteh auch das Argument nicht, dass eine gerade Treppe viel mehr Platz benötigt. Wenn man eine gerade Treppe sinnvoll unterbringt, würde ich die absolut bevorzugen. Da braucht es vielleicht die Iterationen, die gerade laufen.
 
HaseUndIgel

HaseUndIgel

Bei der Größe und Preisklasse würde ich nicht an einer 2.Dusche sparen.
Später aber dann, als wir Kinder Jugendliche wurden, haben wir das sehr viel genutzt
Danke auch hier für die Einschätzungen. Wir grübeln dazu noch Mal. Allerdings gibt es bei uns keine Haustiere und (ich sehe nicht, dass sich da was ändert) und hinter dem Argument mit den dreckigen Kindern stehe ich nicht so ganz. Wenn es draußen zu kalt ist um da das gröbste abzumachen, hängt der Dreck ja auch hoffentlich an der Kleidung und nicht am Kind. Aber die Nutzungsszenarien addieren sich halt auf. Ich persönlich finde nur, eine Dusche die an vlt. 20 Tagen in ihrem ganzen Lebenszyklus genutzt wird ist unnötig und das habe ich so erlebt, in einem Haus mit 4 Personen und Gästen.

By the way: bei 4 Personen, ggf mit Gästen würde ich zwei Waschtische im Familienbad einplanen.
Haben wir den direkten Vergleich zwischen dem Haus meiner Eltern und Schwiegereltern mit je zwei bzw. einem. Uns gefällt die Lösung mit einem besser.

Ältere Grundstücke/Häuser wurden nur mit oder für ein Familienauto gebaut.
Das ist auch bei uns wieder der Fall und das sehe ich auch bei vielen Freunden (auch mit Kindern). Nicht aus Gründen finanzieller oder praktischer Natur, sondern weil mal heute nicht mehr braucht. Ich saß in den letzten 5 Jahren vielleicht 10 Mal am Steuer eines Autos.

Jeder für seinen Kram und auch Kinder verantwortlich. Und...zu 99% wird auch nie so etwas passieren.
Ich mag es nicht, nach der Tür gegen eine Wand zu laufen, dann um die geöffnete Tür herum (nur ein schmaler Durchgang bleibt bei geöffneter Tür, um dann um die nächste Ecke biegen zu müssen, um letztendlich vor einer nach innen aufgehend geplanten Tür zu stehen, die ich nicht bräuchte, da sie eh immer offen steht.
ich persönlich die Eingangssituation höher bewerte als einen Meter mehr Garten. Denn das eine ist, was "muss", dass andere ist, was "kann". Der Hof muss funktionieren, der Garten kann.
Wir bewerten gerade auch noch, ob uns das 50-100cm Garten Wert ist, den Eingang etwas zu erweitern. Heißt halt, dass unsere Südfront 10% dichter am Nachbarhaus liegt und das merkt man schon.

Das Argument bzgl der Haustür, die dann im Weg ist, ist aber sehr gut. Daran hätten wir tatsächlich nicht so gedacht. Da schauen wir noch Mal ob das ein Show-Stopper ist.

Zum "verwinkelten" Eingang: Mich stört es total, wenn jemand, der draußen an der Tür steht, sofort einen Blick auf die Haupt-Laufwege oder sogar bis in den Essbereich hat. Ein Eingang mit "L" (eher ein "Z") bei uns ist also keine Notlösung sondern schon so gewünscht.

Man möchte meinen, dass hier 30 - 50qm nur dazu da sind, das Haus komplizierter zu machen.
Das ist natürlich nicht das Ziel der Sache, auch wenn ich nicht hunderte von Interaktionen drehen will, um das letzte bisschen rauszuholen.

Und in einer Gruppe vergeht nicht ein Tag, wo Fotos von realen Fluren mit offenen Schuhregalen und Garderoben gezeigt werden und nach Verbesserungen gefragt wird, weil diese offensichtliche Unordnung sehr stört, gerade wenn es das erste ist, was man in seinem Heim sieht.
Mein Erfahrung dazu ist, dass wenn es kein offenes Schuhregal gibt, stattdessen die häufigst getragenen Paare jedes Bewohners dafür irgendwo auf dem Fußboden stehen. Für mich nicht besser. Außerdem: Räumst du die Schuhe deiner Gäste in einen Schrank?

Ich empfinde die gerade Treppe bei meinen Eltern immer noch als super angenehm.
Danke, ich dachte langsam, dass es uns wirklich komplett alleine so geht.

Ich bin mir fast sicher, dass das innerhalb der 4 Minuten Bearbeitungszeit aus deinem Post geflogen sind muss. Kann ich aber nicht belegen und falls ich mir das eingebildet habe, tut mir das Leid.
 
Y

ypg

Haben wir den direkten Vergleich zwischen dem Haus meiner Eltern und Schwiegereltern mit je zwei bzw. einem. Uns gefällt die Lösung mit einem besser.
Das hat aber weniger mit "Gefallen" oder lösungsorientierte Planung zu tun als mit gängiger Funktion im Tageswerk.
Mein Erfahrung dazu ist, dass wenn es kein offenes Schuhregal gibt, stattdessen die häufigst getragenen Paare jedes Bewohners dafür irgendwo auf dem Fußboden stehen.
Auch das ist Erziehung oder auch lösungsorientierte Planung: plane eine großzügige Aktions- und Staufläche nahe der Haustür für Garderobe, dann wird die auch genutzt.
Wir hatten hier vor Jahren mal nen Grym, der hat auch über ein Jahr sein Haus um seine kleinen Kommödchen geplant. Das ist halt der Unterschied, funktionell nach Tagesablauf zu planen.
Außerdem: Räumst du die Schuhe deiner Gäste in einen Schrank?
Jein. Wir haben keinen Schrank, aber einen Abstellraum im Flur extra für und als Garderobe geplant, wo alles verschwindet, auch die Sachen der Gäste. Das machen sie übrigens selbst.
 
Y

ypg

So langsam glaube ich, dass Du nur den IST-Zustand von Euch betrachtest und nicht mal Eventualitäten oder 10 Jahren später bedenkst, genauso, dass sich Gewohnheiten ändern und auch Kinder, je älter sie werden, Bedürfnisse entwickeln.
Sei es mit der Badnutzung, sei es mit dem Zugang zu Garten oder eben auch Fuhrparknutzung. Dazu zähle ich auch Fahrräder und sonstiges.
Alle Gewohnheiten basieren auf vergangene Erfahrungen von Euch persönlich, nicht aber auf Situationen, die noch gar nicht vorhanden, aber passieren können.
 
HaseUndIgel

HaseUndIgel

Alle Gewohnheiten basieren auf vergangene Erfahrungen von Euch persönlich, nicht aber auf Situationen, die noch gar nicht vorhanden, aber passieren können.
Erstens reichen unsere Erinnerungen ja sehr wohl über den gesamten Familien-Lebenszyklus eines Hauses, nur eben aus der Perspektive eines Kindes in diesen Häusern bis wir ausgezogen sind und jetzt als Gäste wenn wir unsere Eltern besuchen.

Zweitens führen wir schon die letzten Wochen viele Gespräche über die Hausplanung mit genau diesen Eltern, die diese Zeit aus der Perspektive erlebt haben, die uns jetzt bevorsteht.

Dass wir unsere künftige Nutzung des Hauses auch stark von unseren eigenen Erfahrungen leiten lassen und in manchen Details dann auch von der Meinung der Mehrheit abweichen, ist dann natürlich eine sehr individuelle Entscheidung. Wir planen das Haus aber tatsächlich für die nächsten 30 Jahre. Ab Ruhestand und Kinder-Raus ist es dann ja vermutlich zu groß. Gedanken machen wir uns aber auch um diese Zeit.

Das hat aber weniger mit "Gefallen" oder lösungsorientierte Planung zu tun als mit gängiger Funktion im Tageswerk.
Ein Beispiel dafür ist die Waschtisch-Frage. "Gefallen" ist eine starke Vereinfachung für den Bewertungsprozess den wir durchlaufen haben um zu der Entscheidung zu gelangen, dass wir nur einen einbauen wollen. Einbezogen haben wir da die zu erwartenden Nutzungs- und Wartungsintervalle basierend auf unseren Gewohnheiten und den zu erwartenden (und nicht zu erwartenden) Veränderung über die Nutzungsdauer des Bades (vielleicht schafft es ja die 30 Jahre). Dann sind wir anhand dieser Bewertung zu einer Entscheidung gekommen.

Kosten spielen weder bei dem Waschtisch noch bei der Ausbaustufe des Bads unten eine Rolle. Wenn wir glauben würden, dass wir am Ende mit Doppelwaschtisch und zweiter Dusche zufriedener sind, würden (oder vielleicht auch werden) wir sie einplanen.
 
Zuletzt aktualisiert 30.12.2024
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