Leider ist es so , dass man sich eigentlich selber kümmern muss bei so einem Gerichtsverfahren …. Alles was der Anwalt vorschlägt googeln , da musst halb selber Anwalt werden ….
Der Außenstehende denkt : macht doch alles der Anwalt . Nix macht der . Dermacht das was du ihm sagst nicht mehr und nicht weniger .
Dafür haben nur wenige Betroffene den Nerv . Verständlicherweise .
Das kommt sicher auf den Anwalt an. Einer so, einer so. Wie überall gibt es gute und schlechte. Und die guten kosten halt mehr bzw. nehmen so was wie unser eins, gar nicht an. Und dann landet man automatisch bei einem schlechten. Was mich so ankotzt, ist unser "Rechtssystem". Der Spruch den Anwälte im 1. Semester lernen ist: "Geld muss man haben, um zu seinem Recht zu kommen." Und das finde ich so beschissen. Von was soll denn der geplagte Häuslebauer diese horrenden Kosten (Rechtsanwalt, selbst beauftragte Gutachter, Gerichtskostenvorschuss, Vorschuss für das vom Gericht angeordnete Gutachten usw.) aufbringen?
Bsp. aus meiner eigenen Erfahrung. Ich habe ja nicht nur diese "Baustelle", bin aber der festen Ansicht, gegen die Veräppelung, die immer wieder versucht wird, vorzugehen. Wir haben einen 20 Jahre alten Mercedes Vito mit Westfalia -Ausstattung (zum Bett umbaubare Rücksitze mit Tisch), ein absolut geiles Teil, an dem wir sehr hängen. Er hat 7 Sitze, könnte aber lt. Zulassung auf 9 aufgerüstet werden. Inzwischen sind das Liebhaberfahrzeuge, die es kaum auf dem Markt gibt, es sei denn als Rostlaube. Im Oktober 20 fuhr uns ein Linksabbieger rein. Wir absolut keine Schuld (wie immer:)). Der Unfallgegner hatte keine Papiere dabei, also Polizei gerufen. Unfallprotokoll, Alkoholtest bei beiden Fahrern.
Es war Freitag, später Nachmittag und ich hatte die Nase voll und wollte nur noch nach Hause. Kaum angekommen, klingelte das Telefon. Die gegnerische Versicherung. Man wolle uns doch ganz schnell und unkompliziert helfen und würde uns gerne am Montagfrüh gleich einen Gutachter schicken. Bei dem Unfall hatte es so laut im Fahrzeug geknallt, dass ich annahm , dass hinten alles kaputt sei. Unser Schaden sah aber gar nicht so schlimm aus, der Unfallgegner war vorne total Matsch. Aber der hatte sich mit seinem Vorderrad in unserem Hinterrad verhangen. Bloß gut, dass wir viel höher waren. Ich bin also davon ausgegangen, dass dieser Knall mit unserer Hinterachse zu tun hatte und war nahm (dummerweise) das Angebot der Versicherung an, weil ich das Fahrzeug für nicht fahrtüchtig einschätzte. Der gute Mann kam dann auch und ein paar Tage später sein Gutachten. Das Fahrzeug wäre ein Transporter, mit 5 Sitzplätzen, nachträglich eingebauten und dazu noch gerissenen Glasdach mit Wasserschaden und in einem unterdurchschnittlichen Zustand. Wiederbeschaffungswert. 3.400 € , Restwert: 400 € !!!!!, Reparaturkosten: 11.000 € = wirtschaftlicher Totalschaden. Ich habe ein Gegengutachten (400 €) machen lassen. Fahrzeugwert: 7.000 € Ich habe der gegnerischen Versicherung an Hand von Fotos und den Fahrzeugpapieren mehrfach geschrieben, dass die 5 Sitze nicht stimmen und die einzige 5 in meinen Papieren der Zusatz zur Farbe des Fahrzeuges ist. Das hat keinen interessiert. Vor 2 Wochen war die Güteverhandlung, die natürlich scheiterte, weil man sagen konnte, was man wollte, es wurde nicht akzeptiert. Dabei stand das Fahrzeug auf der Straße, direkt vor dem Gericht und ich schlug vor, es sich anzusehen. Aber nein. Es wurde ein gerichtliches Gutachten angeordnet, für das ich nun 3.000 € Vorschuss zahlen darf. Toller Rechtsstaat! Sorry, für diesen Abstecher.