Einheimischenmodell - ist das noch rechtens?

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Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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M

Maria16

Wer jemandem aus dem Großraum München (-> mir) weis machen will, dass Zuzug nötig ist, kennt die Konsequenzen nicht.

Überfüllte Straßen, die bereits erwähnten Nachkömmlinge, die in Watte gepackt werden müssen, aber leider keinen Kita-Platz bekommen, weil die Erzieher für den angesagten Lohn nicht mehr im Großraum wohnen können, weil entweder nicht bezahlbar oder nicht findbar; die Schulen am Bersten, aber bitte nur Gymnasium und ohne langen Schulweg (aber bei Bedarf mit Meldebetrug, damit man in den richtigen Schulsprengel fällt); kein Personal in weniger bezahlten Bereichen, Hebammenmangel bis hin zum Verweis auf ein anderes Krankenhaus trotz Wehen, bei jeder Kleinigkeit zum Erliegen kommender Nahverkehr weil kein Raum zum Mitwachsen... soll ich noch ein paar Punkte suchen, die man ohne den massiven Zuzug nicht in dem Ausmaß hätte? Und mir braucht jetzt auch keiner kommen, dass Regionen wie München eine Ausnahme sind. Mein Heimatort, ca 1 Stunde ohne Verkehr (im morgendlichen Hauptverkehr eher 2) von hier entfernt, ruft bei den Grundstückspreisen immer noch mehr auf als das, was dir, liebe(r) Camille, für deinen ach so tollen Standort zu viel ist.
 
H

HilfeHilfe

Ja ich beklage mich. Ich kann mir durchaus etwas leisten, aber dafür muss ich mich hier mittlerweile an den Rand der Existenz verschulden. Auch für 130qm werde ich 500.000 auf den Tisch legen müssen.

Ich war beruflich flexibel und bin aus meinem Heimatdorf weggegangen. Das wird doch immer von uns jungen Leuten erwartet??? Ich bin da hin gegangen, wo es gute Arbeit gab und der Fachkräftemangel groß war und ist.
Ich würde also jetzt gerne etwas bauen, unabhängig von Größe und Ausstattung, was in einem vernünftigen Budget liegt.
Da ich nicht zu Hause bleiben konnte (da gibt es keine Arbeit in meinem Bereich) kann ich leider nicht auf den Einheimischen-Bonus zurückgreifen und das ärgert mich! Ich würde gerne wenigstens eine Möglichkeit zur Bewerbung in meiner bevorzugten Gemeinde bekommen. Wenn ich dann länger warten müsste als Einheimische, wäre das ok! Aber nie eine Chance in einer günstigeren Lage zu haben, ist eben bitter. Wegen mir müssten die Grundstücke in Stadtnähe auch nicht günstiger sein, aber dann möchte ich bitte die Möglichkeit haben, woanders ein Grundstück zu erwerben.

Und nur weil ich hier nach Erfahrungen bzgl. Größe, Keller usw. frage, heißt das noch lange nicht, dass ich so etwas baue! Ich bin sehr großer Realist. Träume haben hier alle, genauso ich. Was am Ende auf dem Grundstück steht, ist eine ganz andere Sache.

Letztendlich werde ich das bauen können, was mir finanziell und mit Eigenleistung und familiärer Hilfe möglich ist. Was und wie groß das am Ende sein wird, weiß heute niemand. Und wenn ich das Geld hätte, würde ich mir auch 200qm bauen und die Baupreise/Baulandpreise trotzdem noch zu teuer finden, weil ich der Meinung bin, dass die Politik in Sachen Wirtschaft- und Finanzpolitik weitgehend versagt hat...
Sorry wenn ich wieder mal zu direkt bin . Dein Gejammer geht mir ein wenig auf den Keks . Mit welchem Recht forderst du ein das Grundstücke subventioniert werden ? Soll dann die Allgemeinheit deinen Wohlstand Subventionieren ? Damit du neben dem Haus Dir noch den Audi und 3 Urlaube im Jahr leisten kannst . Es ist keiner gezwungen diese Preise mitzumachen. Entweder weiter mieten oder kleiner kaufen . Das mit der Fachkraft ist doch auch mittlerweile Quark . Irgendwann hat jeder seinen Preis im Job erreicht . Da kann man noch so sehr von sich behaupten das er für seine Cheffin unabdingbar ist. Die Wahrheit ist , jeder ist ersetzbar ! Wir haben bewusst kleiner gekauft damit wir noch leben können . Ich Pendel zudem 3h am Tag zur Arbeit weil in der Metropole das Geld verdient wird . Ist auch ein immenser Preis . Meine Kollegen pendeln nur 40 Minuten am Tag , legen aber das vielfache hin . Jedem das gleiche
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Da unten auf der Ecke sitzt eben mit das meiste Geld in der Republik. Wer da beruflich hingeht, der muss auf dem Zettel haben, dass der Erwerb von Wohneigentum deutlich schwerer werden wird als anderswo, trotz gutem Einkommen. Bekannte von uns sind nach Freiberg am Neckar (20 km nördlich von Stuttgart) gezogen, beide haben da unten gute Jobs, aber es reichte trotzdem "nur" für ein Reihenhaus und das war bereits vor dem Immobilienboom. Du bist da kein Einzelfall.

Wenn sich die Konstellation wirklich so darstellt, dass Stadt zu teuer ist und das Land einen nicht haben will, dann würde ich so einer Region eben den Rücken kehren. Ich weiss, ist leicht gesagt, aber ich hätte auch keine Lust, mich mein Leben lang wie das fünfte Rad am Wagen zu fühlen.
 
H

HilfeHilfe

Da unten auf der Ecke sitzt eben mit das meiste Geld in der Republik. Wer da beruflich hingeht, der muss auf dem Zettel haben, dass der Erwerb von Wohneigentum deutlich schwerer werden wird als anderswo, trotz gutem Einkommen. Bekannte von uns sind nach Freiberg am Neckar (20 km nördlich von Stuttgart) gezogen, beide haben da unten gute Jobs, aber es reichte trotzdem "nur" für ein Reihenhaus und das war bereits vor dem Immobilienboom. Du bist da kein Einzelfall.

Wenn sich die Konstellation wirklich so darstellt, dass Stadt zu teuer ist und das Land einen nicht haben will, dann würde ich so einer Region eben den Rücken kehren. Ich weiss, ist leicht gesagt, aber ich hätte auch keine Lust, mich mein Leben lang wie das fünfte Rad am Wagen zu fühlen.
Wow nur ein Reihenhaus ... die tun mir echt leid
 
C

Camille1984

Du kannst gerne finden, dass ich jammere, denn das tue ich. Im Osten wird gejammert, dass die Löhne für gleiche Arbeit nicht gleich und fair sind, im Süden und in den Städten wird eben über die Preise gejammert. Jedem das Seine.

Mich ärgert einfach nur das Einheimischenmodell, da ich denke, dass es fairere Möglichkeiten geben könnte. Schließlich wird von uns jungen Menschen heutzutage ja grenzenlose Mobilität erwartet. Das sollte nun nicht bestraft werden. Warum haben eigentlich Einheimische ein Recht auf ein subventioniertes Grundstück?

Beim Staat ist jeder ersetzbar, das stimmt. Aber jeder hat eben nicht seinen Preis. Dafür aber andere Annehmlichkeiten. Leider habe ich in meinem Bereich eine recht spezifische Ausbildung, so dass ich nur an recht wenigen Orten arbeiten kann. Diese liegen leider meist in oder in der Nähe von großen Städten.

Als Fazit bleibt für mich nun, dass die Einheimischen das Modell gut und richtig finden und keinen Zuzug wollen, damit die Preise für sie nicht steigen. Sollen das doch die doofen Städter bezahlen, die wollten das ja so.
Vielleicht werde ich mich zukünftig schon mal in der Gemeinde meiner Wahl engagieren. Vielleicht fällt dann ja was für mich ab - irgendwann.
 
Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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