Es gibt auch gute Makler, und das ist gut so.
Die gibt es ohne Zweifel. Und sie sollen auch entlohnt werden, auch das ist nicht das Thema. Es soll aber bitte schön derjenige die Leistung bezahlen, der davon was hat. Und das ist nun mal primär der Verkäufer, der den Makler ja schließlich beauftragt. Entgegen der ständig wiederholten Auffassung hier, hat der Käufer eben NICHT die Wahlmöglichkeit sich für oder gegen die Leistung des Maklers zu entscheiden. Die Frage, ob kaufen oder nicht, ist eine andere und hat mit der "wer die Musik bestellt, zahlt auch" zunächst nichts zu tun. Also schön Äpfel und Birnen auseinander halten, sonst gibt es Obstsalat. Ist zwar gesund, hilft hier aber nicht weiter [emoji6]
Und das immer wieder bemühte Argument, dass der Markt nun mal so ist bzw. es regelt, zieht auch nur bedingt. Grundsätzlich bin ich ein großer Freund von freier Marktwirtschaft. Es gibt aber Auswüchse, die es einzudämmen gilt, um einen fairen Wettbewerb am Markt zu gewährleisten. Meines Erachtens sind wir beim Immobilienmakeln weit darüber hinaus, den Markt sich selbst zu überlassen. Beim Vermieten wurde ja auch entsprechend reagiert, aus guten Gründen.
Was mich persönlich aber echt erschreckt, ist das einigen doch echt der moralische Kompass verstellt zu sein scheint: anders kann ich mir es nicht erklären, dass man ohne mit der Wimper zu zucken es gutheißt, dass man Leistung für sich in Anspruch nehmen kann, aber jemanden anderes die Zeche dafür zahlen lässt. [emoji44] Echt traurig...
Ein kleiner mit einer guten Agenda (Ausbildung), kann man meist im Web nachlesen.
Vielleicht sollte man dem Ganzen einen Riegel vorschieben, den IHK-Wald-und-Wiesen-Maklerschein verbannen und den Maklerberuf schützen. Mit einer anständigen Ausbildung zur Immobilienkauffrau/Mann ggf. Fachwirt obendrauf verknüpfen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es den seriösen Maklern sehr helfen könnte, das Verhältnis zwischen guten und schlechten Maklern zugunsten der guten zu verschieben. Im Moment scheint es mir so, dass es weitaus mehr schwarze Schafe gibt...
Und um den Beitrag mit etwas Positiven zu beenden. Auch ich habe schon gute Erfahrungen gemacht. Als Mieter eine Wohnung gesucht und gefunden. Und selbstverständlich war ich da gerne bereit für diese Dienstleistung auch zu zahlen, da ich einen Nutzen davon hatte.
Beim jüngsten Grunderwerb hingegen war der Nutzen für mich als Käufer nicht messbar. Der einzige "Nutzen" bestand darin, den QM-Preis zu erfahren und die Flurnummer. Der Makler war fit, gut informiert und freundlich und für die Verkäuferin auch sicher von hohem Nutzen. Ich hätte nur lieber für mich entscheiden wollen, ob mir die beiden Infos 3,5% zzgl. MwSt wert sind oder nicht. Und die hatte ich nicht, und darum geht es. Also bitte die "so ist halt der Markt"-Karte stecken lassen, die hat mit der Fragestellung nämlich nichts zu tun. [emoji6]