Unverhofft kommt oft - nun bin ich als Threadersteller, nur wenige Jahre später, doch noch dazu gekommen, ein Haus zu verkaufen. Zwar nicht mein eigenes, aber ich habe mich um alles gekümmert.
Aus Zeitgründen wollte ich nun doch einen Makler anheuern - so viel zu Prinzipien. Um dem aber nicht sinnlos Geld in den Rachen zu werfen, habe ich eine maximale Provision von 3% festgelegt (das war noch letztes Jahr, als der Käufer den Makler voll bezahlen musste). Hauswert war ca. 350'000€ und ~10'000€ fand ich mehr als genug Provision.
Es kam anders und das Haus wurde an eine um fünf Ecken bekannte junge Familie verkauft. Ich habe also den Makler weggelassen und alles alleine gemacht. Ich musste feststellen, dass es doch ein wenig mehr Arbeit ist als Fotos machen + Besichtigungstermine durchführen, aber dennoch rechtfertigt es niemals diesen irren Betrag (zumindest bei Häusern, die normal nachgefragt sind). Selbst für Gutverdiener sind die 3% zwei volle Monatsgehälter, und ich saß zwar sehr lange, aber keine zwei Monate à 40h-Woche an dem Verkauf. Und das als Laie.
Das Ende vom Lied: Ich würde jederzeit wieder mit Makler, aber mit max. ~10'000€ Provision verkaufen. Die Zeitersparnis ist es mir wert, und der Preis ist gerade noch zu rechtfertigen, dass jeder damit leben kann.
Andererseits: Ein (guter) Makler mit 6% Provision hätte vielleicht den Preis auf 400'000€ heben können, hätte also 50'000€ mehr erzielt und dafür 24'000€ Provision genommen. Wären am Ende (bei geteilter Provision) immer noch 38'000€ mehr in der Tasche für den Verkäufer, und das ist auch eine nicht zu verachtende Summe...