Mich ärgert einfach nur das Einheimischenmodell, da ich denke, dass es fairere Möglichkeiten geben könnte. Schließlich wird von uns jungen Menschen heutzutage ja grenzenlose Mobilität erwartet. Das sollte nun nicht bestraft werden. Warum haben eigentlich Einheimische ein Recht auf ein subventioniertes Grundstück?
Ich will gar nicht behaupten, dass es perfekt ist, zumal jede Gemeinde das ja auch anders handhabt, bei uns gab es tatsächlich ein Punktesystem, da wurden Punkt für Ortsansässigkeit vergeben aber auch für Kinderanzahl, Arbeitsplatz, Vereinszugehörigkeit, Wohnort der Eltern usw.
Ein Recht haben einheimische überhaupt nicht...sonst könnte jeder Einheimische sagen ich will so eins...aber es wird bei der Vergabe bevorzugt berücksichtigt. Warum das so ist? Haben wir ja hier schon öfters angerissen aber noch mal so ein paar Punkte:
Eine Gemeinde ist zum einen ja das Organ das die Interessen der Gemeindemitglieder vertritt (oder sollte ). Grundsätzlich sollte es im Interesse der Gemeinde sein nachhaltig und zukunftsorientiert zu agieren. Das bedeutet darauf zu achten, dass die Gemeinde langfristig bestehen bleibt und Ihren Gemeindemitgliedern ein guten Wohn- und Arbeitsumfeld bietet.
Deswegen muss eine Gemeinde sowohl darauf achten die Interessen der angesiedelte Wirtschaft zu berücksichtigen als auch die der (privaten) Gemeindemitglieder. Wenn eine Gemeinde also langfristig bestehen bleiben will muss auf ein Gleichgewicht achten.
Zu vermeiden gilt zum Beispiel eine Überalterung der Gemeinde (aussterbende Orte kennt man, den Altersstrukturweihnachtsbaum der inzwischen eher eine Döner ist auch). Deswegen tun schlaue Gemeinden was dafür. Z.B. Ausbau Kita's usw als auch eben stärkere Berücksichtigung von Familien bei der Bauplatzvergabe.
Genau so sollte auf Homogenität geachtete werden, deswegen werden auch schlaue Gemeinde schauen, dass es zukunftorientierte Konzepte wie Mehrgenerationenhäuser etc. gibt.
Sehr schlau wäre es doch dann auch wenn man die Kinder und Enkel der älteren Einwohner nicht zum wegziehen zwingt, was dann bei Pflegebedürftigkeit etc wieder zu organisatorischen Problemen führt, sondern man vielleicht versucht, den Kindern und Enkelkindern ein wohnen bleiben im Ort zu ermöglichen.
Ich will Dein potenzielle Engagement in Vereinen im neuen Heimatort gar nicht in Frage stellen, in der Mehrheit ist es aber leider so, dass die Beteiligung an Vereinen bei Ortsansässigen i.d.R. höher ist als bei zugezogenen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Da könnte ich jetzt noch weiter mit Gründen machen.
Nochmal ich behaupte nicht, dass eine ausschließliche Berücksichtigung von Einheimischen richtig ist. Aber eine bevorzugte Berücksichtigung ist meines Erachtens aus Sicht der Gemeinde durchaus nachvollziehbar.
Dass es dabei nicht immer fair zugeht will ich gar nicht abstreiten, aber da wird es nie eine perfekte Lösung geben.
Und noch mal...Du hast die Möglichkeit, hast selber gesagt...bist nur nicht bereit 300€/qm auszugeben...yo, dann kauf Dir ne ETW, ein Doppelhaushälfte oder sonst was. Möglichkeiten gibt es. Aber sag nicht Du hättest keine Möglichkeiten.