Bauland im Nirgendwo bei den Hauspreisen?!

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phil.anja

Hier werden aber sehr sehr viele Nachteile ländlichen Lebens gesehen.

Es muss zwischen den beiden Extremen doch auch eine Zwischenlösung geben.
Land ist ja nicht gleich Land, und das hängt nicht nur von der Einwohnerzahl ab. Gegebenenfalls sucht ihr einfach weiter nach einem Grundstück und Ort, dass von der Infrastruktur und Preis dazwischen liegt.

Die Frage ist also, was möchte ich in Laufdistanz haben, und für was ist man bereit bis zu 10 Minuten zu fahren, für was 30 Minuten, und das muss man mit der konkreten Umgebung abgleichen und das sollte auch zu eurem Lebensstil passen.
Wir für unseren Teil haben im Laufe der Zeit gemerkt, dass wir die städtische Infrastruktur zunehmend weniger Nutzen - und wertschätzen - sodass nach 10 Jahren die Stadt eher zur Last als zum Nutzen wurde.

Als Beispiel: Unser jetziger Ort hat auch nur 400 Einwohner, die nächste Kleinstadt ist aber nur 8 Minuten entfernt, mit Baumarkt, Edeka, Rewe, Kaufland und allem was dazugehört. Autobahnauffahrt 8 Minuten - zur nächsten Großstadt 35 Minuten. Es ist ein Lebhafter Ort, bei dem man sich einbringt, sei es beim Frühlingsfest oder Kinderfest. Durch das Engagement und "Nach-Vorne-Schauen" gibt es auch schon seit Jahren eine lokale Biogas Nahwärmeanlage, Glasfaser bis ins Haus, ein modernes Dorfhaus mit Platz für theoretisch jeden Einwohner und einem Automaten-Hofladen mit den wichtigsten Dingen.

In der Dorfgemeinschaft ankommen kann einfacher oder schwerer sein. Das kommt aber vor allem auf euch an. Schwere Charaktere gibt es aber natürlich auch immer - in der Stadt, in der wir auch 10 Jahre gelebt haben, aber mindestens ebenso viele.
Viele Probleme von Städten sind auf dem Dorf keins. Es gibt quasi keine Arbeitslosigkeit, keine Slums oder Ghettos, wenig Kriminalität - es ist einfach 'ruhig' - mit allen Vor- und Nachteilen.

Früher waren es theoretisch auch nur 15 km zur Arbeit, dafür hat man je nach Weichenprobleme und Laune der Bahn zwischen 30 Minuten und 2 Stunden gebraucht. Jetzt sind es zwar 30km mit dem Auto, aber dafür auch verlässlich in 40 Minuten zu fahren. Der AG liegt aber auch nicht in der Stadt. Zusammen mit Homeoffice in der Kombination 60/40 (Remote/Vor Ort) ist das absolut perfekt.
 
B

Bertram100

In der Stadt halten wir es für unrealistisch eine adequate Immobilie für unter 900k zu bekommen.
Was ist den "adequat" für euch? Eure Beschreibung klingt ein bisschen nach Gutsherrenart. Die Kinder brauchen Platz. Muss das dann der eigene Garten sein? Wenn ja, dann bleibt euch die Option des ländlichen Grundstücks.
Wenn ihr den Kindern zutraut, sich sozial verträglich mit anderen auf der Strasse oder im Sportverein zu amüsieren, dann reicht doch auch ein normales Stadthaus.
Ausserdem wollt ihr beides: das Haus + Grundstück auf dem Land günstig erwerben und bauen aber auf keinen Fall einen niedrigeren Erlös.
Das klingt nach Kinderträumerei.

Tipp: in wirtschaftliche schlechten Zeiten orientieren sich die Leute nach unten und wohnen lieber kleiner und bescheidener. Solche Häuser lassen sich immer verkaufen. Die riesen kästen auf dem Land, gerne ehemals weiss verputzt, grau gefliest, mit grauen Fenstern und eine stupiden Rasenstreifen seitlich und rundherum gibt es wie Sand am Meer oder ländliche Villen zu den Hoffnungspreisen der Verkäufer.
 
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xMisterDx

Das ist ja das Schöne an einem Forum. Ich, als vollkommen überzeugter Stadtmensch, lege ihm alle Nachteile dar, die ich sehe.
Und ihr überzeugte Landmenschen legt ihm die Vorteile dar.

Am Ende kann er das übereinander legen und sich entscheiden.

Wobei der Hauptkritikpunkt hier ja gar nicht mal das Dorf an sich ist. Das ist schon ok.
Es sind vielmehr die 50km einfache Strecke Pendelei bzw. der Zeitaufwand von 1h20 bis 1h40 in eine Richtung. Das ist ein Brett, wer das noch nie gemacht hat, kann sich gar nicht vorstellen wie belastend sowas auf Dauer sein kann.
 
Y

ypg

In dem Fall ist nicht viel mit Eigenleistung.
Puh, der TE überlegt, weil Renovierungen nicht in Frage kommen und ihr seid schon bei den Eigenleistungen, die (natürlich) und in kleinster Weise durchführbar sind, weil der TE so mega weit weg wohnt bzw besser gesagt, das Neubaugebiet so mega weit von den Arbeitsstätten weg ist.
Aber im Alltag entscheidet dann doch eher der 5-Minuten-Radweg zur weiterführenden Schule (für uns wäre 6 Uhr aufstehen oder so die Höchststrafe und der Bus auf dem Land fuhr wirklich unpraktisch morgens...), die 5 Minuten zu Fuß ins Sportzentrum, der kurze Arbeitsweg meiner Frau (keine 10 Min mit dem Rad) uswusf.
In der Großstadt oder doch eher in einem Wohnviertel, wo man eigentlich im Alltag nicht viel von „Stadt“ hat?
In der Stadt gibt es aber einfach mehr Möglichkeiten, auch mal Hobbys abseits von Reiten, Leichtathletik und Co. zu pflegen.
Wer sein Leben lieber mit exotischen Kursen und Events a la „Chinesisch für Anfänger“ oder „französisches Kino mit deutschen Untertiteln“ spickt, wem Mantra-Übungen im Büroviertel mehr bringen als Yoga-Kurs in einer Sporthalle oder die Sushi vom Lieferservice zu langweilig sind, für dem ist das Land nichts.
Wir haben festgestellt, dass Gartenarbeit die Disko ersetzt, das selbstgemachte Sushi sehr gut schmeckt und der Badeteich das teure Freizeitspaßbad ersetzt. Und ja, ansonsten kann man auch mal sternrnförmig schauen, was sonst noch außerhalb seinem Dunstkreis geboten wird. Ja, da muss man fahren, man kommt halt mal rum, als immer nur die Stadtgrenze von innen zu sehen.
Auf dem Dorf wird Käse selbst gemacht, gibt es im Wald Om-Treffen und das nächste Gasthaus bringt einem hausgemachtes Grünkohl und Stint satt, kostet aber auch nur halb soviel wie im Gourmetpalast mit den Convenience-Produkten.
der mit den Arbeitswegen verpendelten Zeit.
Ja, gut gesagt.
Ja, Bahnpendeln ist entspannter als Autopendeln. Aber unterschätzt den Stressfaktor trotzdem nicht. Züge verspäten sich
Ich denke, Stressfaktor Autofahren und der nächste Stau reiht sich da nicht hinter der Bahn ein
die aktuelle Übersetzung von "JWD" sei "jeder will dahin" ;-)
Cool, der ist gut!


Der Ort selbst sagt uns aber offen gesagt weniger zu.
Im Prinzip ist doch hiermit schon alles gesagt; es geht vielleicht gar nicht um Entfernungen- wenn der Ort nicht passt und gefällt, dann kann man noch so gut Ratschläge geben. Es ist wie ein Haus oder Mensch: entweder es oder er spricht Dich auf eine Art an oder nicht. Da kann man oft auch mit Vernunft nichts machen oder begründen.
Und wenn man nicht weiß, worum es hier eigentlich geht, Ort, Hobby, Menschentyp oder Zielsetzung, so kann man auch zu nichts raten.

Edit: nach so manchen Argumenten hier dürfte man gar nicht mehr arbeiten, weil man dafür gar keine Zeit hat.
 
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xMisterDx

Du hast aber auch keine Kinder... ypg... das muss man fairerweise dazu sagen.
Kinder, ob man es glaubt oder nicht, würfeln einiges durcheinander im Leben.
 
WilderSueden

WilderSueden

Puh, der TE überlegt, weil Renovierungen nicht in Frage kommen und ihr seid schon bei den Eigenleistungen, die (natürlich) und in kleinster Weise durchführbar sind, weil der TE so mega weit weg wohnt bzw besser gesagt, das Neubaugebiet so mega weit von den Arbeitsstätten weg ist.
Keiner redet von keinster weise. Aber man muss da auch realistisch sein. Wer 11-12 Stunden des Tags auf der Arbeit oder dem Arbeitsweg verbringt, wird unter der Woche nicht viel schaffen. Und mit gesammelten Samstagen zieht sich das ganz schön, bis mal die Terrasse gepflastert ist, das Gartenhäuschen steht, und so weiter. Mal ganz zu schweigen von der Schwierigkeit Eigenleistungen vor Einzug zu machen, wenn man jeden Morgen und Abend erst einmal eine Stunde zur und von der Baustelle fährt.
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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