Bauland im Nirgendwo bei den Hauspreisen?!

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Zuletzt aktualisiert 02.06.2024
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leschaf

Mehrere Hunderttausend mehr ist ein Vergleich von Äpfel und Birnen. Zumal man sich von den gesparten Hunderttausenden Euros tatsächlich viele viele Jahre eine Haushaltshilfe / Nanny / Fahrer leisten kann. ‚Das ist uns die eingesparte Zeit wert‘
Hier hat man als wir gesucht haben für ein renovierungsbedürftiges normal-großes Einfamilienhaus auf durchschnittlich großem Grundstück in normaler Lage 500-700T€ bezahlt. Auf dem stadtnahen Land hätte man etwas vergleichbares für 300-500T€ bekommen. Das dürften so 200T€, manchmal ggf auch etwas mehr Unterschied gewesen sein - aber das ist doch ganz normal? Finde das keinen Äpfel/Birnenvergleich, zumal die Lücke durch eben höhere Mobilitätskosten (2. Auto nötig usw) auch kleiner wird. Gibt da z.B. einen Artikel aus der FAZ, der die Kosten abseits des Wohnens für Stadt und Land gegenüberstellt und feststellt (schon älter, aber im Kern trifft er sicher noch zu), dass viele Menschen das grandios unterschätzen und z.B. auf dem Land 650€ Mehrausgaben pro Monat haben...und das war 2012. Ja, man kann Benzin mit Photovoltaik + E-Auto sparen, aber das erfordert auch hohe Investitionen. Bei unseren Freunden, die außerhalb der Stadt wohnen hat niemand (mit Kindern) nur ein Auto.

Und selbst wenn ich sämtliche zum Lohn zusätzlich anfallende Kosten ignoriere und nur den Mindestlohn ansetze (kein Benzin für den Fahrer, keine Kost&Logis für die Nanny, usw), dann kann ich mir von dem Unterschied im Kaufpreis nur mickrige 6.5 Jahre Vollzeitkraft leisten. Und dann ist das Geld weg, wohingegen es im Stadtgrundstück (hoffentlich) seinen Wert einigermaßen behält. Dann die wertvolle Zeit doch lieber durch Wahl des Wohnorts einsparen. Die Preise in den Städten sind ja jetzt nicht umsonst so hoch - wäre Nanny+Fahrer ein funktionierendes Modell würden das schließlich mehr Menschen machen :)
 
H

haydee

@leschaf die Lebenshaltungskosten sind günstiger auf dem Land. Nicht nur Wohnen. Allerdings mit den Mobilitätskosten hast du recht. Gerade jetzt mit den 49 Euro Tickets. Dafür bekommt man das Auto nichtmal gefüttert
 
P

phil.anja

Das ist eher die Frage, wie weit man den Lösungsraum aufmacht. Man kann auch den AG wechseln - dann steigt die Mobilitätszeit nichtmal. Aber auf dem Land wohnen und 3 Stunden am Tag pendeln ist natürlich quatsch und würde ich niemandem empfehlen.

Den FAZ Artikel kenne ich, aber leider ist der auch sehr einseitig betrachtet und stellt lediglich die Meinung eines Journalisten dar.

Es wird vergessen dass auf dem Land auch viele Leistungen günstiger sind.
Es wird auch vergessen, welchen Mobilitätsgewinn man durch ein Auto hat. Städtische Infrastruktur schön und gut, wenn ich mit meinem Bike in nen bestimmten Wald oder die Berge möchte werde ich da nicht mit der Bahn und 3 mal umsteigen hinfahren - und für das Fahrrad noch ein separates Ticket lösen und erst am nächsten Tag zurückkommen da vor Ort die Züge nicht mehr so spät fahren. In der Praxis wird es so aussehen dass man das dann einfach nicht oder nicht so oft macht und vielleicht lieber ins Theater oder den Park geht. Man kann sich mit allem arrangieren. Wir z.B. werden dafür weniger oft ins Theater gehen - das haben wir trotz nur 30 Minuten Fahrzeit früher definitv öfter gemacht. Vermissen wir es? Nicht wirklich.
Wenn dann jedes zweite Wochenende Demos oder Klimakleber auf den Straßen sind und man deshalb die Stadt nichtmal in die Natur verlassen kann (selbst erlebt).
Wir kennen beide Seiten, daher fällt es mit auch nicht schwer abzuwägen. Wir waren froh in den sehr jungen Jahren die Stadt in vollen Zügen zu genießen und sind jetzt ebenso froh das nicht mehr zu müssen. Es gibt Vor- und Nachteile von beiden Konzepten und jeder muss für sich die beste Lösung finden.
Erstmal ist es so, dass das Budget feststeht und man darauf basierend das ‚Glück‘ maximieren muss. Mehrere hundertausend Euro fallen da nicht aus der Tasche.

Von einer Vollzeitkraft redet ja niemand bei den Dienstleistern, die zeitliche Differenz wird ca 1-2 Stunden am Tag betragen.
 
Y

ypg

Du hast aber auch keine Kinder... ypg... das muss man fairerweise dazu sagen.
Kinder, ob man es glaubt oder nicht, würfeln einiges durcheinander im Leben.
Ich habe keine Kinder mehr, die zu Hause leben, stimmt. Ich würde aber, wie schon erwähnt, solche Pendelei auch zu zweit nicht mehr mitmachen wollen. (Ich bin übrigens mal 14 Jahre in die Großstadt zur Arbeit gependelt und war durch gute Autobahnanbindung schneller als Kollegen, die am Stadtrand der Grossstadt wohnten und jede rote Ampel mitnehmen mussten).

Es ist für mich vergeudete Zeit, seit ich weiß, das es auch anders geht. Dafür habe ich finanziell aber auch minus gemacht. Das war der Preis.

Der TE möchte ja höhere Kosten umgehen: größer, neuer, schöner, näher…. Aber dafür nicht das bezahlen, sondern sucht Alternativen im Umland. Und da muss man sich eben nicht alles madig reden, sondern die Optionen neutral anschauen.

Wir kennen nichts vom TE, wie ich schon erwähnt habe. Es gibt Menschen, die wollen weiter weg von der Arbeit wohnen. Und es gibt auch Bürohengste, die wollen ein naturnahes Leben - da spielt meine persönliche Meinung zur Pendelei so gar keine Rolle wie auch jede einzelne Meinung von Euch.
@phil.anja hat es doch sehr gut getroffen: es gibt nicht nur das schwarz und das weiß, es gibt Optionen für jeden, um die zu sehen muss man aber auch selbst die Augen öffnen. Und da geht es um die eigene Einschätzung, ob man bereit ist, sich zu verändern. .. sein Leben zu verändern, oder… vielleicht auch seine Arbeitsstelle verändern.
Wer das pralle Füllhorn will, muss Opfer bringen.

Der TE hat nur geäußert, dass er da sehr unsicher ist, weil er seine Komfortzone nie verlassen hat. Er weiß wahrscheinlich selbst nicht, ob es ihm gefallen könnte, „ländlicher“ zu leben. Deshalb auch die Frage des Wiederverkaufswertes. Wenn er aber schon den Ort nicht mag, dann eventuell ein anderer, nicht östlich, sondern südlich, vielleicht ohne Bahnhof, aber nur 30km weg…das ist die Option, dieser Thread der Weg dahin.

Wer 11-12 Stunden des Tags auf der Arbeit oder dem Arbeitsweg verbringt, wird unter der Woche nicht viel schaffen.
Ermöglicht er Homeoffice und wenn ja wieviel?
Er hat doch gesagt, dass beide zusammen Hälfte HO machen.
Und mit gesammelten Samstagen zieht sich das ganz schön, bis mal die Terrasse gepflastert ist, das Gartenhäuschen steht, und so weiter.
Nochmal: wer nicht renovieren will und es kategorisch ablehnt, wird auch keine EL einplanen, auch wenn er durch HO wahrscheinlich mehr Freizeit durch fehlende Fahrzeiten hat als andere, die jeden Tag ihre 20-30 Minuten eInfache Fahrt fahren müssen.
 
J

Jurassic135

Was willst du deine Kindern bieten was es nur in der Stadt gibt?
Es war ein Beispiel, bezogen auf das, wie ich es selber empfunden habe. Dass es in einer Stadt zwangsläufig mehr Angebote als auf dem Land gibt, liegt ja auf der Hand. Das können Sport-, Theater-, Kunst- und sonstige Kurse sein. In manchen Dörfern gibt es sowas auch. Aber meiner Erfahrung nach ist das Angebot oft sehr dürftig. Wenn einem das nicht wichtig ist, ist das doch ok. Jeder setzt die Prioritäten anders, aber ich denke es lohnt sich, das vorher zu durchdenken bevor man sich dann vielleicht hinterher ärgert.
 
Y

ypg

Hier wird immer von dem Land und der Stadt gesprochen. Das ist doch vollkommen falsch.
Sehe ich auch so. Hier auch:
2000-Seelen-Dorf. Busse zu Schulzeiten. Und zwei zur Nacht. Aber ein gut sortierter Edeka, Post, Ärzte, Grundschule, Imbisse, Restaurant. Letztere sind überall hier gut verteilt, mit Rad und Pkw erreichbar.
Für alles andere hat man zwei Städte mit je 50000 Bewohnern, ca. 15 km erreichbar. Alles notwendige wie Drogerie, Apo und Aldi uvm in 6 km erreichbar. Events und Freizeitaktivitäten überall und individuell vorhanden.
Für Teenager gibt es nicht die Szenebar, aber Alternativen, worauf man sich einlassen kann, wenn man will.
Für manche Eltern geht es gar nicht, dass ihr Kind ein Verein in einem Dorf beiwohnen soll, andere Teenies freuen sich drauf, ein Teil von etwas zu werden, statt immer nur den Eltern in der Schule zu leisten.
Und wer in die Großstadt will, fährt 20 Minuten auf der Bahn.
Zur Zeit arbeite ich 15 km entfernt, ansonsten 6km. Ich habe einen geringeren Verbrauch und derzeit mehr Freizeit, weil ich alles aus der Kreisstadt auf dem Weg nach Hause mitbringe. Ich muss nicht extra fahren.

Ich gehe mit, dass man dem Grundschulkind wohl keinen Klavier-, Reit-, Schwimm- und Kunstunterricht anbieten kann, weil das schlecht zu managen ist. Aber auch da gibt es Absprachen mit anderen Eltern (wenn sie denn gewollt sind, miteinander zu reden) und seien wir mal ehrlich: es muss ja nicht das „Eltern-Leistungs-Paket“ sein, Kinder wollen gar nicht so viel von diesen Dingen.
 
Zuletzt aktualisiert 02.06.2024
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