Bauland im Nirgendwo bei den Hauspreisen?!

[xMisterDx]

Schönes Beispiel vom Ytong. Viele Dorfbewohner scheinen tatsächlich zu glauben Kontakt zu den Nachbarn wäre in der Großstadt verboten, Schulklassen sind 40 Kinder stark, davon mindestens 35 nicht Biodeutsch und grundsätzlich ist jeden Tag eine Schießerei in der Straße. Ach so und bis auf Beton und Asphalt gibts natürlich gar nix...

Was mich reichlich verwundert, denn meine Geburtsstadt Hannover hat den größten Stadtwald Europas und einen See mitten in der Stadt, das hat auch nicht jeder.

In Sachen Stau gebe ich durchaus Recht, ich bin vor 3 Jahren aus Hannover weggezogen und immer wenn ich mal wieder zu Besuch bin, komme ich aus dem Fluchen nicht heraus. Das wird aber noch schlimmer, wenn die 2 Brücken endgültig abgerissen werden, die aktuell nur einspurig und nicht von LKW befahren werden dürfen...

 

[Ytong2023]

Im direkten Vergleich geht oder ging es mir mit der fast schon dramatischen Überbevölkerung in den westdeutschen Ballungsräumen.
Das für mich eigentlich nervigste Thema. Die Bevölkerungsdichte ist einfach zu hoch und mich mich nicht mehr akzeptabel.

Hannover, nur um mal ein Beispiel zu nennen, hat eine Bevölkerungsdichte von 2636 Einwohnern je km².
Erfurt, die Thüringer Landeshauptstadt hat 790 Einwohner je km². Das hat nichts mit der eigentlichen Größe zu tun sondern mit der Dichte.

Und entsprechend gibt es halt mehr Menschen, mehr Autos, mehr Verkehr und nicht unbedingt mehr Ärzte, mehr Geschäfte und mehr ruhige Landschaft. Mir gehen so viele Menschen auf einem Fleck einfach auf den Keks. Genau deshalb wohne ich auf dem Land. Das ist halt bei jedem anders.

In meinem 20 km Umfeld haben wir eine Bevölkerungsdichte von 50 Einwohnern je km². Damit komme ich sehr gut zurecht. Und ja, das ist für mich sehr hohe Lebensqualität.

Natürlich gibt es auch Nachteile. Das Angebot an Jobs ist begrenzt. Arbeit gibt es sicherlich überall, wer aber nun speziell etwas sucht muss eben weiter pendeln. Ich war flexibel und habe eben Branche und Job gewechselt. Trotzdem verbessert. Aber da muss man auch mutig sein.

Spontan zum Italiener um die Ecke geht natürlich auch nicht. Selbst ein Bier in der Kneipe ist schwierig, weil es keine mehr gibt.
Der nächste Italiener oder Chinese ist 20 km weit weg. Dafür grillen wir halt mehr, sind bei Nachbarn die zu Freunden geworden sind zu Gast
oder gehen Wochenende zu irgend einem Dorffest, einer Kirmes, eines Marktes, die wöchentlich stattfinden. Also das Landleben ist schon sehr aktiv, anders als in der Stadt natürlich.

Familielienfeiern machen wir immer in Landgasthöfen mit Hotelbetrieb, die meisten Familienmitglieder kommen ja von auswärts und schlafen dann hier. Aber so gewöhnt man sich dran.

 

[-LotteS-]

Jetzt muss ich mal eine Lanze für Hannover brechen... Ich persönlich finde die Stadt super ätzend, aber das hat nichts gemein mit den Möglichkeiten und dem Infrastrukturnetz. Mein Grundstück liegt ca 35km vom Zentrum entfernt, 2.000 Seelen Dorf und zweimal die Stunde fährt die S-Bahn zum HBF. Am Wochenende auch nachts einmal pro Stunde, unter der Woche bis 12 und ab 5 wieder. In der Stadt nebenan gibts sogar ne Busanbindung zum Strassenbahnnetz Hannovers. Fahrtweg zum Kreuz A2/A7 sind von mir aus 10 Minuten - dafür echt ländlich aber eben dennoch angebunden - super zum Pendeln (wer es mag...). Ich habe 220 Euro bezahlt pro qm Grundstück - kann mir bei dieser Konstellation aber nicht vorstellen, wo da Wertverlust zustande kommen soll... Das Dorf hat einen Bahnhof, zwei Supermärkte, Ärzte, KiGa, ... Nah an der Natur aber viele gute Jobs - das 49 Euro Ticket wär hier in der Ecke echt lohnenswert! Man kann sich auch alles mies reden - habe lange in der Stadt gewohnt und bin heilfroh, dass ich in meinem Garten Voegel hören kann - das ist für mich Lebensqualität im Gegensatz zur beengten Stadtbude, Dauerlärm und viel zu viel Verkehr...

 

[Jean-Marc]

Einen weiteren Aspekt möchte ich auch noch loswerden: Wir bleiben grundsätzlich gerne anonym. Unsere direkte Nachbarn wissen jetzt erst nach 10 Jahren, was wir beruflich so machen usw. Es interessiert auch nicht welches Auto ich fahre oder wie häufig wir im Urlaub sind. Das fällt in der Regel auch gar nicht auf, wenn wir mal ne Woche unterwegs sind. Ich denke, dass wird am Dorf auch komplett anders sein. Und es muss auch anders sein, weil man ja beruhigter ist, wenn der Nachbar auch mal ein Auge auf das eigene Haus wirft, wenn man nicht da ist.

Neubaugebiete am Dorfrand sind heutzutage oft auch schon ziemlich anonym, wir wohnen selber in einem solchen (900 Einwohner-Dorf). Hier in der Straße macht jeder sein Ding und fertig, von neugierigen Nachbarn ist hier nix zu spüren und es fällt auch nicht auf, wenn wir mal ein paar Tage nicht da sind. Sind halt überwiegend zugezogene Städter, die lediglich einen günstigen Bauplatz gesucht haben.

 

[Sunshine387]

Jetzt muss ich mal eine Lanze für Hannover brechen... Ich persönlich finde die Stadt super ätzend, aber das hat nichts gemein mit den Möglichkeiten und dem Infrastrukturnetz. Mein Grundstück liegt ca 35km vom Zentrum entfernt, 2.000 Seelen Dorf und zweimal die Stunde fährt die S-Bahn zum HBF. Am Wochenende auch nachts einmal pro Stunde, unter der Woche bis 12 und ab 5 wieder. In der Stadt nebenan gibts sogar ne Busanbindung zum Strassenbahnnetz Hannovers. Fahrtweg zum Kreuz A2/A7 sind von mir aus 10 Minuten - dafür echt ländlich aber eben dennoch angebunden - super zum Pendeln (wer es mag...). Ich habe 220 Euro bezahlt pro qm Grundstück - kann mir bei dieser Konstellation aber nicht vorstellen, wo da Wertverlust zustande kommen soll... Das Dorf hat einen Bahnhof, zwei Supermärkte, Ärzte, KiGa, ... Nah an der Natur aber viele gute Jobs - das 49 Euro Ticket wär hier in der Ecke echt lohnenswert! Man kann sich auch alles mies reden - habe lange in der Stadt gewohnt und bin heilfroh, dass ich in meinem Garten Voegel hören kann - das ist für mich Lebensqualität im Gegensatz zur beengten Stadtbude, Dauerlärm und viel zu viel Verkehr...

Genau, in Hannover direkt muss ich auch nicht mehr leben, aber im Umland mit schnellem Autobahnanschluss und Bahn/Busangebot hat man die Vorteile des Landlebens mit der schnellen Erreichbarkeit einer Großstadt kombiniert. Und die Region Hannover hat eben bis vor dem krassen Immobilien-Preis-Hammer ab 2020 mit 200€ q/m durch die Bank weg in der Region ein echt gutes Preis/Leistungsverhältnis gehabt. Hier gab es auch noch 2019 Reihenhäuser für 300k und das Einfamilienhaus für 400-500k mit Grundstück drin. Was will man mehr? Gute Arbeitgeber in der Nähe und günstige norddeutsche Immobilien-Preise, zumindest bis 2019.

 

[WilderSueden]

Neubaugebiete am Dorfrand sind heutzutage oft auch schon ziemlich anonym, wir wohnen selber in einem solchen (900 Einwohner-Dorf). Hier in der Straße macht jeder sein Ding und fertig, von neugierigen Nachbarn ist hier nix zu spüren und es fällt auch nicht auf, wenn wir mal ein paar Tage nicht da sind. Sind halt überwiegend zugezogene Städter, die lediglich einen günstigen Bauplatz gesucht haben.

Man muss ja nicht jedem auf die Nase binden, dass man alles mitbekommt ;)