Die Angaben bei den Vaillant Pumpen sind...etwas irreführend. Angegeben ist immer die Nennleistung. Diese ist bei meiner Pumpe z.B. 860l/h. Diese 860l schafft sie bei mir mot 43% Pumpenleistung. Auf 100% sind es dann 1450l bei meiner. Diese Tatsache habe ich auch erst durch Recherche in diversen Foren erfahren.
Die 75er hat eine stärkere Pumpe, ihre Nennleistung liegt ca. 400l höher als bei der 55er und ihre Maximalleistung entsprechend auch.
Problem hier ist, dass das Haus des Fragestellers einen Nennvolumenstrom von 1470l benötigt (laut hydraulischem Abgleich aus der Summe der Heizkreis Durchflüsse) somit ist die Pumpe per se schon unterdimensioniert. Eigentlich hätte sie ja noch Reserven (nach dem was ich gelesen hatte sollte die 75er Pumpe theoretisch 1800l liefern können, außer ich erinnere mich falsch) aber sie schafft hier nicht mal ihren Nennvolumenstrom den sie eigentlich mit deutlich unter 100% schaffen sollte
Natürlich kann es sein, dass der Fragesteller irgendwo einen Engpass hat der leicht zu beseitigen ist und die Pumpe danach ausreicht, im Moment sieht es aber nicht so aus, und ich meine mich zu erinnern, dass Vaillant explizit empfiehlt die Pumpe nicht dauerhaft auf 100% zu betreiben...
Eine nachgeschaltete Grundfos oder Wilo Umwälzpumpe könnte das Problem also ausräumen wenn es tatsächlich am Volumenstrom hängt. Aber natürlich betreiben wir hier viel Ferndiagnose und Raterei.
Also das mit dem Engpass glaube ich eher nicht, das System wurde gespült und die neuen Leitungen von der Wärmepumpe zum Unitower sind ordentlich dick. Aber sie sind auch sehr lang und d.h. es geht so Richtung 20 Meter (einfache Länge) einmal quer durch den Keller. Und dann noch eine Hydraulik hinten dran, die wahrscheinlich mal für 35/28 oder 40/32 ausgelegt war. Bislang hatte ich ein 25 kW Brennwert-Monster mit einer nachgerüsteten Wilo Stratos Pico 25/1-6 UWP. Eine Spreizung von 7K und mehr hat da nix ausgemacht, Leistung in Kombination mit Temperatur-Hub war ja fast unendlich vorhanden. Jetzt sieht es eben anders aus und ich will im Auslegungspunkt (-6 Grad) <= 5K Spreizung bleiben aber dazu brauche ich eben die 1.200 l/h, um auf ca. 7 kW zu kommen, weil die Anlage offensichtlich in diesem Temperaturbereich nicht mehr Spreizung schafft.
Aber die positive Erkenntnis von heute ist ja schon mal, dass HKVs und das Leistungssystem grundsätzlich auch 1.200 l/h mitmachen werden und es nicht mehr Strömungsgeräusche gibt als vorher. 20 Meter zwischen der Arotherm und dem Unitower + Hydraulik aus 2002 + einzelne Räume mit an die 100 Meter FB-Schlauch bringen die UWP eben an die Grenze.
Jetzt ist die Frage, ob ich mit dem grenzwertigen Setup leben bzw. die Anlage vernünftig betreiben kann. Die tatsächlich erreichbaren 1.150 bzw. 1.190 l/h sehe ich noch nicht als so kritisch an, eher die Tatsache, dass die Räume mit den langen FB-Schläuchen leicht absaufen, d.h. wenn wirklich alle ERRs offen sind. Dieses Szenario ist zwar relativ unwahrscheinlich, denn im Keller braucht keiner 20 Grad, also ist dort sowieso eher flaute und irgendein ERR wird dann auch mal durch Fremdwärme oder einfach einen PWM Zyklus für eine Zeit lang abschalten.
Ich spreche auch nochmal mit meinem Heizungsbauer, was er von einer nachgeschalteten UWP hält. Toll wäre auch, wenn ich einfach die UWP aus der 105er in die 75er bekäme, das würde die Komplexität gering halten.