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pagoni2020
"Erzwungen" ist meist ein weniger sinnvoller Ansatz, in jeglicher Richtung und Niemand sollte/wollte mit dem Finger zeigen, so ist es von mir auf jeden Fall nicht gemeint.Man kann es mit der erzwungenen Selbstständigkeit aber auch übertreiben. Ich sehe absolut nichts verwerfliches daran die eigenen Kinder zu unterstützen. In der Regel hat man diese Unterstützung zuvor auch selbst erfahren.
Wenn man die Möglichkeit nicht hat, ok. Dann braucht man aber auch nicht auf andere Eltern mit dem Finger zeigen, dass diese doch absolut unselbstständige Kinder erziehen würden.
Ich gebe hier einfach meine recht vielfältigen, auch eigenen Erlebnisse mit Jugendlichen wieder. Das mag teilw. schroff klingen, es ist aber genau das Gegenteil, weil die jungen Leute dann oftmals Probleme haben im Leben, wenn die gewohnte und bequeme Stütze (nicht nur finanziell) wegfällt.
Ein Jugendlicher, der sich stets einer Art "Rundumabsicherung" im Hintergrund bewusst ist läuft mMn zumindest Gefahr, sich manche, notwendige Gedanken nicht tiefgreifend genug zu machen über Dinge, die aber irgendwann vor ihm stehen werden. Dass ich das so benenne heißt ja nicht, das sich als Paradebeispiel gelten möchte; eher im Gegenteil; dennoch ist es so meine erlebte Überzeugung.
"Verwerflich" ist es natürlich nicht, ich meine nur, dass langfristig für das Leben eines jungen Menschen "weniger oft mehr" sein kann und wenn wir es den jungen Leuten leichter machen wollen wir sie dadurch UNBEWUSST vlt. auch hemmen oder bremsen können. Ich habe immer wieder auch mit jungen Leuten zu tun, die es kaum schaffen, den aus der Jugend heraus gewohnten Lebensstandard oder Luxus im "neuen" eigenen Leben selbst zu erhalten; gefühlte Rückschritte sind meist nur schwer zu ertragen.
@AllThumbs Exakt dieses von @Tolentino beschriebene "Phänomen" wollte ich darstellen, gerade weil ich das auch vielfältig UND bei den eigenen Kindern genauso erlebt habe; möglicherweise hatte ich nicht die treffenden Worte gefunden :D. In dem Moment, als wir wg. privater Umstände finanziell nicht mehr helfen konnten ist der Knoten hörbar geplatzt bei den Jungen, auch wenn es mir selbst sehr weh tat, ihnen nicht so helfen zu können, wie es bei ihren Freunden eher üblich war. Rückblickend sind auch sie sich dessen bewusst, das stammt alsoi nicht alleine von mir.Die Frage ist doch bis wann man Sie unterstützt. Bis zum Ende der Schulzeit - m.E. auf jeden Fall. einen 15 oder 16-jährigen in betrieblicher Ausbildung - ich denke auch noch (wobei da Haushaltsgeld einzuziehen auch schon legitim wäre). Einen 27-jährigen Langzeitstudenten - ich habe meine Zweifel, dass man ihm damit gutes tut.. Rückblickend muss ich für meine eigene Entwicklung sagen, dass ich zu lange unterstützt wurde (eben bis 27). So richtig durchgestartet bin ich erst als mein Vater mich nicht mehr unterstützen konnte. Damals fand ich es natürlich doof, aber heute kann ich sagen, dass ich diesen Stoß ins kalte Wasser brauchte, um endlich schwimmen zu lernen. Und sogar zu lernen, dass mir das Spaß macht.