Vaillant Erfahrungen arotherm plus VWL 35, 55, 75

[Hausbau55EE]

Vorsicht, das ist kein "Problem" - das nennt sich "Physik"...

Versuche doch mal die "Unwissenden" mit Fakten aus der Deckung zu holen.
So ein Forum soll ja möglichen Wechselwilligen vom Gas auf Wärmepumpe helfen. Oder doch erst Leistungskurs Physik machen?

 

[RotorMotor]

Ich habe gestern etwas beobachtet, dass ich mir nicht erklären kann.
Hier auf der Grafik sieht man, wie die Heizung erst ganz normal im Heizbetrieb läuft und dann ab 13 Uhr Warmwasser erzeugt.
Und ab ca. 15 Uhr wieder heizt.

Wenn man jetzt aber genauer hinschaut, sieht man, dass während der Warmwasserbereitung um 14 Uhr einmal abgetaut wird.
Danach läuft die Wasserpumpe nur noch mit 78% um die 1200l/h zu erreichen.
Vorher waren es 84%. Und man sieht, dass der Durchfluss beim heizen nun bei 1200l/h liegt.
Das hat die Anlage bei meiner Hydraulik vorher nie ganz geschafft.
Vorher lag es immer so bei 1100-1150l/h

Wenn man dann weitere Daten zu der zeit anschaut, sieht man, dass der COP nun deutlich höher liegt.
Bei der Warmwasser Erzeugung zeigt sie nun 2,5 statt 1,9 und das obwohl in der zweiten Phase die Temperatur schon deutlich höher liegt.
Und der höhere Yield und COP bleibt nach der Warmwassererzeugung auch beim Heizen bestehen.
Vorher ca 4,8-5,0 und nun 5,1-5,3.

Hat jemand eine Erklärung dafür?

 

[Hausbau55EE]

Die Reduzierung von 84 auf 78% im zweiten Teil der Warmwasser-Bereitung erkennt man auch auf dem Bild durch größeren Abstand Vorlauftemperatur zur Rücklauftemperatur. Hat sich ohne dein Zutun evtl eine Einstellung der Warmwasser-Konfiguration geändert (Balance zu Eco)? Hast du deine Konfiguration generell mal geprüft, denn auch beim Heizen hast du ja andere Werte? Die deutliche Verbesserung Warmwasser-AZ von 1,9 zu 2,5 ist gefühlt auch nicht plausible. Die leicht Verbesserung beim Heizen erscheint nachvollziehbarer.
Du schreibst "Das hat die Anlage bei meiner Hydraulik vorher nie ganz geschafft" und beziehst dich auf Durchfluss 1100 bis 1150 l/h bei 84%. Welche Einstellung hast du bei der Heizkreispumpe? Denn der neue Wert von 1200 l/h liegt ja schon bei 78%. Ist der erhöhte Durchfluss um 50 bis 100l/h durch 6% bei der Heizkreispumpe plausibel? Ich würde etwas mit den Einstellungen der Heizkreispumpe Heizen und Warmwasser spielen.
Ist ja auch interessant, ob beim heutigen (oder zukünftigen) Enteisungen die alten oder neue Durchflussmengen geliefert werden.

PS. Deine Art der Darstellung und Auswertungen ist sehr gut! Da werden Änderungen im System gut nachvollziehbar. Kannst du diese Software und Hardware in Kleinserie vermarkten? Ich melde mich schon mal an.

 

[OWLer]

Kannst du mir sagen, wie sich diese Probleme genau geäußert haben und wie viel mbar max. euer altes ÜStrv hatte?
Wie viel hat das Neue und hat der Wechsel den gewünschten Effekt gehabt?
Bei uns hat das Ventil max. nur 350 mbar und ich hab das Gefühl, dass das zu wenig ist, so dass selbst bei allen geöffneten Heizkreisen noch was übers Ventil verloren geht.

Effekt war vieles Takten durch zu hohe Rücklauftemperatur. Obwohl alle Heizkreise offen waren, ging das Vorlauf-Wasser direkt wieder in den Rücklauf. War auch zu hören.

Altes Überstromventil 300 mbar, neues 600 mbar, wenn ich mich richtig erinnere.

 

[BoPaDi24]

Ventile komplett zu oder ausbauen. Bei Heizkörper in Verbindung mit einer Wärmepumpe sind die Heizkörper nahezu fast alle offen. Ich hatte noch nie ein Ventil verbaut. Bei der Gasheizung mit bedeutend höheren Vorlauf und geregelten Heizkörpern hat sich das schon nachteilig bemerkbar gemacht, da ist die Therme auf Störung gegangen und ich musste eingreifen. Das würde die Wärmepumpe wahrscheinlich auch machen, aber wenn alles optimal läuft, hat man immer genug Durchfluss.

Ich vermute du verwechselst ÜStrv. mit Stellantrieb. Kann das sein?

Das Überströmventil hört man rauschen, wenn man das Ohr daran legt. Ich habe das getestet, in dem ich die Einzelraumregler einen nach dem anderen zugedreht habe. Drei oder vier von den ER konnte ich zudrehen, dann kamen Geräusche. Das Überströmventil habe ich aber komplett bis zum Anschlag zugedreht.
Ich habe die Pumpe der aro auf automatik gelassen, die Förderleistung ging dabei kontinuierlich runter. Ich sehe den Vorteil darin, das das Überströmventil dann vielleicht später öffnet.
Nur das Gäste-WC ist permanent gedrosselt, das gibt sonst durch die kleine Heizfläche einen hydraulischen Kurzschluss.

Danke dir für die Info. Heißt im Umkehrschluss, wenn am ÜStrv bei eingeschalteter Pumpe nichts rauscht kann auch nichts über das Ventil abfließen?

@OWLer danke dir für die Rückmeldung. Weißt du noch wie hoch der Rücklauf war im Vergleich zum Vorlauf vor dem Wechsel?
Ich habe ein etwas anderes Phänomen. Die angezeigte Durchflussmenge der Hydraulikstation ist größer als die Summe aller Durchflussmengen der Heizkreise. Die Differenz beträgt über 300 l/h.
Wenn ich aber testweise den Vorlauf ganz zudrehe zeigt die Hydraulikstation sofort 0 l/h Durchfluss an.
Ich werde nicht so richtig schlau draus.
Können die Durchflussmengenanzeiger in den HKVs so ungenau sein?

@RotorMotor eine Frage zum Diagramm: woher bekommst du den Wert COP Leistungsaufnahme? Steht da einfach eine Formel dahinter?
Die Leistungsaufnahme (grüne Linie) kommt vom ebus oder einem eigenen Stromzähler?

 

[Martin62]

Überstromventile sind ja nur für den Notfall gedacht, damit die Wärmepumpe im schlimmsten Fall auch noch Abtauen kann. Ja und ich weiß, von den Herstellern vorgeschrieben. Wenn man aber dafür sorgt, dass mindestens ein Heizkreis immer offen ist, macht so ein Ventil mehr ärger als sinn.