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Jein. Nicht aussortieren, sondern aus ihren Antworten in der Weichenstellung Schlüsse ziehen und die weitere Planung darauf abstimmen, mit welchen Kandidaten man bevorzugt bauen würde, und das beim Wandaufbau berücksichtigen. Weder Zu- noch Absage, und in der späteren Ausschreibung "normal" verfahren, ja. Einfach sich die Wandaufbauten erklären lassen und dies in der weiteren Planung berücksichtigen, Beispiel:ah also praktisch früh im Prozess schon die Rohbauer aussortieren und sich auf einen festlegen zur Unterstützung, aber ohne Zusage für den Bau. Danach die Ausschreibung normal.
Doch, sind sie: 46cm Gesamtstärke, 17,5 cm Konstruktionsmauerschale, 11,5 cm Verblendmauerschale, dazwischen vermutlich Dämm- und Luftschicht von hier gesamt 17 cm (bei der Garage sofern Kaltgarage Unsinn, dann ggf. mit der Konsequenz, dort im Eckdetail einen Übergang zwischen Vormauerschale und Riemchen anzulegen). Gesamtkaliber 460 springt aus dem Takt. Kandidat A baut Kaliber 425 (taktkompatibel) bei aber 3,5 cm weniger Summe aus Dämm- und Luftschicht (oder evtl. 15 cm KS als Konstruktionsmauerschale, dann nur 1 cm weniger Summe aus Dämm- und Luftschicht. Im Beispiel wäre das eine Dämmung "stärkerer" WLG zum Ausgleich deren geringerer Stärke und zum Ausgleich des schlechteren U-Wertes der Konstruktionsmauerschale. Sein genauer Weg wäre zu erfragen. Das ist aber eine Produktinformation, kein aufwendiges Consulting. Kandidaten B und C bauen Kaliber 490 (ebenfalls taktkompatibel) mit mehr Grundflächenverbrauch für die Außenwände, aber mehr Platz für den Gesamtaufbau. Kandidat B nimmt 24 cm Konstruktionsmauerschale, hat wie Kandidat A 3,5 cm weniger Summe aus Dämm- und Luftschicht (mit den gleichen Konsequenzen wie vor). Kandidat C bleibt bei der Konstruktionsmauerschale wie im gezeigten Architektenvorschlag und hat demgegenüber 3 cm mehr "Zwischenraum". Mehr Luftschicht braucht er nicht, da man die heutzutage ohnehin meist nur als Fingerspalt einsetzt, kann also eine Dämmung gleicher Stärke aber "schwächerer" WLG einsetzen. Kandidat D baut Gesamtkaliber meinetwegen 440, also auch wie im Architektenvorschlag nicht taktkompatibel. Welchen der hier ansatzweise in ihrer Vielfalt aufgezählten Wege er genau geht, wäre zu erfragen (ebenfalls Produktinformation, kein Consulting des Architekten).Exakte Details des Mauerwerks sind bisher nicht besprochen worden,
Allen Anbietern nicht-taktkompatibler Gesamtkaliber ist gemein, daß sich die Notwendigkeit ergibt, sich zu entscheiden, welche der beiden Mauerschalen sich in den Takt fügt (und die andere badet das dann aus). Das kann durch Sägerei geschehen, solche Anbieter nehmen dazu Porenbeton für die Konstruktionsmauerschale, dann kann die Verblendschale der Master sein. Oder durch wilden Verband in der Verblendschale, was aber den Einsatz von Bauuniversalhilfsarbeiten für das "Verklinkern" kategorisch ausschließt und von preisbewußten Anbietern kaum erwägt wird. Dann kann die Konstruktionsmauerschale der Master sein.
Oder aber die Antwort lautet: "Hä? - das ist uns egal, wir bauen jedes Phantasiemaß was Sie wollen". Dann wissen meine treuen Leser sofort, "Flucht ergreifen (und dann tatsächlich: Anbieter aussortieren)", denn das würde geradewegs in eine wilde Schlacht voller Pfuschertaschen und verregneter Überbindemaße führen. Es gibt also bei allem Pluralismus und aller Toleranzbereitschaft immer auch noch "objektiv falsche" Antworten. Auch solche werte ich in der Weichenstellung schon aus, mit der entsprechenden Konsequenz der Empfehlung an die Bauherren, den Kandidaten bei der späteren Ausschreibung nicht mehr zu beteiligen. Die Kandidaten A bis C (und wenn er eine vernünftige Antwort gibt auch Kandidat D) dürfen gerne auch im Finale mitspielen.
Von Deinem Architekten würde ich also ganz klar auch klare Aussagen dazu erwarten, wie seine Wanddetails ausschauen sollen. Achselzucken wäre eine "falsche Antwort" und würde bei mir dazu führen, nach der Teigruhe nicht mehr mit ihm in das Modul B bzw. die Leistungsphase 3 zu gehen. Die Teigruhephase führt häufiger zu einer Architektenauslese als daß die gleichzeitige Weichenstellung zu einer Anbieterauslese führt, ("Auslese" in beiden Fällen im Sinne von Hinausvoten beim Casting).
Um eine viertel Steinlänge versetzt zu was: zur Nachbarlage darunter, mit der Konsequenz einer Treppe im Fugenbild ?ich weiß nur von den anderen Bauten, dass da der Läuferverband Standard (viertel Steinlänge versetzt) ist.
Du siehst hoffentlich, so easy ist das alles gar nicht, man muß die Schlümpfe ständig genau prüfen. Es kann an vielen Stellen viele Wege nach Rom geben - aber auch immer wieder neue dumme Antworten, die der begleitende Sachverständige noch nicht in seiner Sammlung hatte. Und für den Laien sind die oft schwer zu unterscheiden - trotzdem ist er es, der mit der ggf. resultierenden Bauqualitätsverfehlung dafür bezahlt.
Und es sollte auch nochmals deutlich geworden sein, weshalb ich präventiv als Berater arbeite, aber nicht selbst auch als Sachverständiger, dem nicht selten die Trauerreden übrig bleiben.