Habe in der Zwischenzeit noch ein wenig weiter "geforscht" zum Thema "60%-Brummen". Im Sinne einer Lösung leider eher ernüchternd aber es half mir, mich damit ein wenig mehr anzufreunden.
Musste dazu in Physik/Ingenieurwesen/Schwingungslehre/Resonanzen einsteigen und mein Verständnis ist jetzt wie folgt: Die vom Kompressor erzeugten Schwingungen sind (wie nicht anders zu erwarten) die Ursache des Problems und zumindest nachträglich unveränderter. Die gesamte Konstruktion ist mit hoher Wahrscheinlichkeit bewusst so ausgelegt, dass die sog. Eigenfrequenz bei ca. 60% Kompressorleistung auftritt, maßgeblich dafür sind u.a. die Massen auf den verschiedenen Boards im Innenraum sowie die Dämpfung aller Massen, z.B. durch Gummifüße an den beiden Boards sowie unter den Füßen der
Arotherm-Außeneinheit.
Bei etwa 60% Kompressordrehzahl dreht sich der Kompressor mit einer Frequenz, die der Eigenfrequenz der gesamten Konstruktion entspricht, es kommt dann zu einer Resonanz oder auf gut deutsch zum Brummen, das einige von uns gut kennen - soweit war das zu erwarten.
Warum aber ausgerechnet bei 60%? Weil sich die Resonanz bei einem Vielfachen (und abgeschwächt auch bei einer Halbierung) der anregenden Frequenz wiederholt. Bei 30% Leistung nimmt man es aber kaum wahr, weil die Amplitude der Schwingung im Kompressor viel geringer ist. Bei 120% wäre vermutlich der Teufel los und das ist genau der Grund für die Auslegung auf 60%, denn dann liegt der nächste Peak mit sicherem Abstand über der Leistungsspitze, die der Kompressor erzeugen kann (120% >> 100%). Hätte man den Punkt über die 60% gelegt, wäre das Brummen aufgrund der größeren Amplitude/Anregung durch den Kompressor nochmals deutlich stärker und somit liegt 60% genau im Bereich des "kleinsten Übels".
Man kann jetzt noch versuchen, die Resonanz durch zusätzliche Dämpfungselemente im Inneren zu reduzieren aber alle meine bisherigen Versuche haben zwar kurzfristig gewirkt aber nie konsistent bei verschiedenen Temperaturen etc. und schlussendlich hat es wenig verändert. Die beste Maßnahme war noch die Dämpfung des Deckels durch Bitumenschwerfolie (hatte ich vor einem Jahr mal beschrieben). Die Folie ist aber mittlerweile recht spröde geworden, so dass ich diese Maßnahme auch nur eingeschränkt empfehlen kann.
Heute bin ich bei -2 bis -4 Grad an verschiedenen Wärmepumpen in der Nachbarschaft vorbeigelaufen und mit dem Gefühl zurückgekehrt, dass unsere aroTherms noch zu den leiseren Modellen gehören, das hilft zumindest im Kopf. Im Sommer planen wir unsere Fenster auszutauschen, was den Wärmebedarf des Hauses laut Energieberatung um ca. 25% reduzieren soll. Damit verschiebe ich die Wärmeleistungsanforderung um geschätzte 3-4 Grad nach unten und damit auch das 60%-Brummen auf hoffentlich ganz wenige Tage im Jahr...