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pagoni2020
Ojeoje, da möchte ich fast mal nach Deinem Alter und Vorleben fragen, wenn Du solch steile Thesen aufstellst.Es war aber auch normal, dass ein Einkommen für den Familienunterhalt reichte. Es war normal, dass es Tarifhöhungen über Inflationsniveau gab. Es war normal, dass Guthabenzinsen von 6 oder 7 Prozent gezahlt wurden. Es war normal, dass Bauland spottbillig war, es war normal, dass nicht Unsummen für energetische Maßnahmen ausgegeben werden mussten, denn Heizen kostete nicht die Welt. Es war normal, sich als Familie von der Grunderwerbsteuer befreien zu lassen usw.
Viele der Einfamilienhäuser aus den 60ern haben große Grundstücke, viel Wohnfläche, Vollkeller, gemauerte Garage etc. Klar hat das auch schon damals was gekostet, aber versuch Dir mal heutzutage sowas als Durchschnittsverdiener in akzeptabler Lage zu leisten...
Heute gibt es Handtuchgärten, kaum noch Keller, oft nur ein Carport... und trotzdem ist sowas für immer mehr Familien nicht mehr erschwinglich bzw. muss man dafür schon sehr weit vom nächsten Oberzentrum weggehen.
Die Zeiten lassen sich nur schwer vergleichen, aber ich glaube schon, dass eine Normalverdienerfamilie mit 1,5 Gehältern beim Thema Wohneigentum in den 60ern besser dran war als heutzutage.
Aus reinem Zufall beschreibt Du nahezu exakt die Umstände und Zeiten, wie ich sie SELBST erlebt habe und eben nicht nur aus Büchern oder Heimatfilmen kenne. Es ist -wie immer- ein drastischer Unterschied, ob ich etwas gelesen/gehört selbst am eigenen Leib erlebt habe.
Mein Vater ging nach seinem Arbeitstag und einem Vesper direkt zur nächsten Arbeit oder in den Garten wg. Gemüse, weil Supermarkt nicht existent und nicht leistbar. Meine Mutter ist bis zum 8. Monat mit mir schwanger frühmorgens 2 Std. in den Wald gelaufen, hat dort 8 Std. Waldarbeit geleistet und ist danach wieder 2 Std. nach Haufe gelaufen. Dort wartete kein Mann im Home-Office (der war auf einer anderen Arbeitsstelle bis 20h) und keine Spül- oder Waschmaschine usw., dafür ein Kind, das nach der Schule alleine draußen gespielt hat bzw. bei Verwandten war, bis Mutti nach Haue kam. Keine Schwangerschaftvorbereitungskurse u.a. wunderbare Dinge,m die wir heute haben (ich habe davon gehört), Nein, auch geboren wurde zuhause (ich im Wohnzimmer während der Umzugszeit).
Was Du erzählst ist....sorry.... absoluter Quark. Grundstücke (unssres hatte 420qm) wurden in den 60igern häufig auch für Versorgung genutzt, Vollkeller wegen der Lagerung von Obst, Kartoffeln, Kost etc. (und nicht Sauna, Fitnessraum) und Ja, große Wohnflächen nur bei ganz Wenigen (wir hatten mit zwei Familien 90qm und 1 Badezimmer plus Gäste-WC) Damals gab es aber nicht so viele Baufirmen, denn die standen alle selbst und auch immer auf ihrer eigenen Baustelle, als erste gekommen und als letzt gegangen (wie sagt man heutzutage 7/24).
Was für Dich heute als sog. "Durchschnittsverdiener" gilt ist etwas völlig Anderes, als es damals war (heute mit teilw. netten Tarifverträgen, BU, Versicherungen aller Art). Wenn Du in dem von Dir als Vergleich beschriebenen Standard heute leben müsstest würdest Du den ganzen Tag heulen anstatt so zu Jammern, dass man Dich zu energieschionenden Bauen zwingt - sorry.
1960 gab es überwiegens KEINE Zentralheizung, sondern Boiler und Holzofen, es hatte auch kaum Einer ein Auto (unser Schulweg war 5km zu Fuß, zum Schwimmbad 7km, jeweils einfach).
Du schreibst "NUR ein Carport" ohje....seinerzeit hatte man gar kein Auto und das familieneigene, alte Fahrrad stand an der Hausmauer.
Ich weiß nicht, welche Filme Du da gesehen hast oder vlt. möchte Dir jemand aus dieser Generation, die in den 60-igern gebaut hat nicht zu nahe treten aber man merkt nach einem Satz, dass Du einem Märchen ausgesessen bist oder hier die Geschichte einer der gang ganz wenigen erzählst.
Zinsen?? Vlt. gab es sogar 10% keine Ahnung? Der Normalbürger (Du nennst ihn "Durchschnittverdiener") wusste das nicht, da er eh kein Geld hatte zum Anlegen. Du sprichst hier erkennbar von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen in dieser Zeit, das solltest Du schon auch erwähnen.
Ich finde das fast schon ärgerlich und engstirnig von Dir, wenn Du im jahr 2020 in Deutschland!! Dich derart beschwerst und die guten alten 60iger glorifizierst, ohne davon einen Schimmer von Ahnung zu haben.
Ich lese, dass Du offenbar leidest und Dich beschwerst, sorry; aber das hat Nichts mit dem Jahrzehnt oder Deutschland zu tun, auch wenn man bestimmt Vieles heutzutage kritisch sehen darf.
Ich kann Dir Orte auf dieser Welt zeigen, wo man heute in etwa so lebt, wie m eine Elterngeneration in den von Dir genannten 60igern. Dort solltest Du m,al nur ein einziges Jahr lang unter identischen Voraussetzungen leben; nicht vom Kreuzfahrtschiff als Tagesausflug oder als "Besuch bei Einheimischen und ihren axchso typischen Traditionen"......als reales Leben mit wirkllich ALLEN Nebenwirkungen, Ängsten und Sorgen.
Ich wiederhole mich, Du würdest heulend nach Hause rennen und dort nie wieder hingehen UND.....Du würdest nicht mehr so Dinge urteilen, die Du überhaupt nicht kennst.