Wie ist ein 400k Darlehen ohne Eigenkapital finanzierbar? NettoEK bei 4.500€

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Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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pagoni2020

Und das ist auch der entscheidende Punkt den du m.E. bei deiner Rückschau auf drei Generationen etwas übersiehst. Die geschilderten Erwerbstätigkeiten waren damals bestimmt nicht die der obersten 15- 20% der Einkommen. Das sind heute aber (mit Ausnahmen) die einzigen, die aus "eigener Hände Arbeit" ein Neubauprojekt stemmen können. Heute ist es eben durch Verzicht nicht mehr möglich, einen Neubau für 500.000€ zu starten, wenn man nicht ein gewisses Einkommen & am Besten Kapital mitbringt.
Der weitere Punkt ist - für 60 Jahren gab es nur eine Richtung - aufwärts, es wurde immer besser & wurde auch so gefühlt. Heute ist dem nicht so. Natürlich kriegst du Gimmicks sehr günstig, aber da ist der Sättigunggrad auch entsprechend sehr hoch. 'Ne Drohne gibt es für 100 Euro. Handys können alles und kosten nichts mehr. Du hast mehr Streaming-Content, als du in 3 Leben bewältigen könntest. Aber das Gefühl, dass es alles besser wird, ist ganz sicher nicht mehr da. Es wird alles teurer, und die Menge derer, die noch mithalten können, wird immer kleiner. So auch & besonders beim Hausbau.
Welche drei Generationen?? Das war in MEINEM Leben oder wirst Du erst noch geboren- . Ich sage nicht, dass es leicht ist heutzutage aber wahrscheinlich kein einziger in diesem Forum (mich ganz bestimmt eingeschlossen) wäre heute bereit dazu, unter diesen Umständen von eine einfache Behausung zu bauen (auch da geht der Vergleich ja nicht, ich erinnere mich nich zu gut, was unser "Standard" damals war).
Es reichte auch damals nicht, nur zu verzichten. Da entschied man, in der Großfamilie zusammenzuleben, man gab Pflegeversprechen (die man meist auch einhielt) und hat dazu geschuftet, bis sich der Rücken bog. Wie gesagt wohnten wir in deer einfachen Neubau-Doppelhaushälfte auf 90qm mit 2 Familien und einem Waldarbeiter im Keller als Untermieter. Nur so und mit einer vmtl. 60-70 Stundenwoche meines Vaters war das möglich. Eigenes Zimmer?? Ein Bad für Alle! Ja, diesen Standard konnte man sich mit viel Arbeit leisten. So etwas kann sich heute fast Jeder leisten aber wir sprechen hier von schicken Einfamilienhäusern mit tollen Vorgärten etc. Uns ging es mMn nicht schlecht aber eine Zentralheizung hatten wir nicht, keine Dämmung in den Zimmern im OG etc. Ich jammere nicht, denn es war eine gute Zeit für uns.
Aber ich bin dankbar, dass es heute anders ist. Natürlich gebe ich Dir auch Recht darin, dass es sich immer weniger leisten können bzw. die Schere bekanntermapßen auseinandergeht.
Aber aus EIGENER Erfahrung und eine Reige von Gleichaltrigen kann ich Dir sagen, dass man sich die Finger geleckt hätte nach so etwaas von heute, das man ja zum Glück nicht kannte.
Ich lebe heute lieber und meine Eltern sagten oft, dass sie froh sind, dass sich das so gebessert hat.
Ich verstehe, was Du mir sagen willst; ich kann Dir aber nicht zustimmen, dass es früher leichter war, sich ein Haus zu bauen, weil wir dann von völlig anderen Dingen sprechen.
Wenn Dir heute ein einfachstes 90qm-Haus ohne jeglichen Komfort baust und zusammen mit Deinen Familienangehörigen zwei Jahre lang jeden Abend und am Wochenende auf der Baustelle arbeitest (und die nächsten 2 Jahre dann auf der Baustelle eines Cousins usw.) 2 und danach die Hälfte der 90qm untervermietest an Familienmitglieder und Saisonarbeiter.....DANN kann sich doch wieder fast jeder ein Haus leisten. Denn genau damit muss man es nicht vergleichen und eben nicht mit dem schlüsselfertigen Haus Erika mit 130qm und Terrasse.
Ich verstehe Deine Argumente absolut aber dieser Verghleich aus meinem Leben hinkt.
Und......es ging 60 jahre nur aufwärts sagst Du??? Davon waren aber erst einmal 20 Jahre ganz schön tief unten für ganz Viele und wenn ich mich heutzutage so umschaue habe ich nicht den Eindruck als wäre die Mehrheit wieder irgendwo unten. Wir stampfen meterhoch durch Konsum, wir Alle, Du und ich genauso, auch wenn es manchen besser gehen mag. Das Du oder Mancher das von Dir beschriebene Gefühl hat, dass es schlechter ist oder wird das glaube ich; dennoch solltest Du Dich freuen können, dass Du nicht in meiner Elterngeneration geboren bist.
 
H

hampshire

Der weitere Punkt ist - für 60 Jahren gab es nur eine Richtung - aufwärts, es wurde immer besser & wurde auch so gefühlt. Heute ist dem nicht so.
Da ist was dran, es gab viele dieser Jahre der Aufwärts-Stimmung, vielleicht nicht gerade 60 am Stück aber doch generationsprägend. Viele denken heute krisenorientiert, denken in Absicherung statt in Chancen und handeln entsprechend verzagt. Ein guter Markt für Medien, die das Rad über die Lust am Voyeurismus von Katastrophen und Peinlichkeiten von der Couch aus immer weiter dreht.
Die Probleme, die wir hier ansprechen hätten wir überhaupt nicht, wenn es uns nicht so gut ginge. Hier wird auf absurdem Niveau gejammert - man schaue sich mal in der Welt um.
Wer gesund ist, optimistisch, einen Traum von eigenen 4 Wänden hat und danach lebt, der bekommt das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf hin und kann dabei sehr zufrieden sein. Dazu braucht man auch keine 4500€ netto. Das ist einfach Blödsinn. Beispiele gibt es genug.
 
L

Libero5

Wir haben uns vor 3 Jahren entschieden, dass wir bauen wollen. Ab da haben wir unseren Lebensstil entsprechend angepasst. Indem wir konsequent Haushaltsbuch geführt haben, konnten wir unsere Ausgaben drastisch reduzieren und eindämmen.

Wir hatten damals zusammen vielleicht 6.500€ brutto. Wir haben sämtliche Überschüsse, Sonderzahlungen, Steuererstattungen konsequent auf die Seite gespart. Da wir unsere Ausgaben für z.B. Freizeit, Urlaub und Shopping jedoch budgetiert und diese auch genutzt haben, hatten wir nicht das Gefühl, dass irgendetwas zu kurz kommt.

Natürlich hat sich auch das Einkommen kontinuierlich erhöht, lag aber in diesen 3 Jahren „Sparzeit“ bei durchschnittlich vielleicht 8.000€ brutto. Trotzdem ist es uns gelungen, bis zum Start unseres Neubauvorhabens im Januar 2020 rund 100.000€ zu sparen. Unser Hausbauprojekt beläuft sich auf 580.000€.

Was ich damit sagen will: Wenn man sich wirklich seinen Traum des Eigenheims erfüllen will, dann klappt das auch mit einem durchschnittlichen Einkommen, wenn man bereit ist an anderen Stellen entsprechend Abstriche zu machen.

Glücklicherweise haben wir beide gehaltstechnisch in 2020 nochmal einen ordentlichen Sprung gemacht, so dass wir diese Abstriche trotz Elternzeit etc. etwas reduzieren können.
 
B

BackSteinGotik

Welche drei Generationen?? Das war in MEINEM Leben oder wirst Du erst noch geboren- .
Genau. Deine Elterngeneration hat gebaut, du bist da aufgewachsen (Babyboomer). Dann kamen die nächsten Generationen (X, Z, und nun Y).
Soziologisch gibt es alle 15 Jahre eine neue Generation. Für jede ist die Welt eine ziemlich andere. Der Lauf der Dinge..
 
H

HilfeHilfe

Wie sagt mein Schwiegervater immer „ ihr jungen Menschen verkonsumiert alles sinnlos“ verkonsumieren verlohnt nicht
 
P

pagoni2020

Genau. Deine Elterngeneration hat gebaut, du bist da aufgewachsen (Babyboomer). Dann kamen die nächsten Generationen (X, Z, und nun Y).
Soziologisch gibt es alle 15 Jahre eine neue Generation. Für jede ist die Welt eine ziemlich andere. Der Lauf der Dinge..
Soziologisch betrachtet möglicherweise zutreffend, für mich und mein Bewusstsein zum hiesigen Thema Hausbau ist es eben nur eine Generation. Die hat zuerst für mich gesorgt (Haus gebaut + betreut) und ich dann ich für sie (Haus gebaut + betreut). Ob es sich so fortsetzt weiß ich nicht, daher bleibe ich bestmöglich unabhängig. Du stammst dann wohl aus der Generation meiner Kinder und daher ist mir bekannt, dass sie genauso ihre Sorgen und Nöte haben und die von Dir genannte Ungerechtigkeit erleben. Bei vollem Verständnis dafür weiß ich aber, dass es schon immer so war (leider) und Erklärungsversuche, dass es gerade Jetzt so schwer war wie nie zuvor und früher Alles so leicht war entgegne ich genau das, was Du Deiner Folgegeneration ebenfalls sagen wirst. Im Rückblick verklärt der Mensch nämlich gerne Dinge und wenn man es dazu noch nur aus Büchern oder Filmen kennt sollte man sich bewusst sein, dass man dies aus heuitiger Sicht und in voller Breite niemals nachempfinden kann um so eine steile Bewertung loszulassen.
Wie Du sagst, fürJeden ist die Welt eine andere, richtig. So ist sie in Deiner Vorstellung anders als sie für die damals Betroffenen tatsächlich war.
Ich verstehe aber dennoch, dass Du am heutigen Leben Vieles als schwer oder auch ungerecht empfinden kannst. So ist es aber eben und alles Klagen hilft da wohl nicht, sondern eher die konsequente Entscheidung für deinen ganz eigenen Lebensweg. Da gibts genügend schöne davon, mit und ohne Häuschen.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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