Problem an der Rechnung ist, dass sie zu viele Annahmen hat. Wie effizient und groß ist das Haus? Ein kleines als EH40 hat da eine andere Rechnung als ein großes nach Gebäudeenergiegesetz. Zumindest bei der Fußbodenheizung steigen die Kosten da auch nicht linear mit der Fläche mit. Ein EH40 ist gegenüber der Gebäudeenergiegesetz Version aber auch teurer, welchen Preis rechnet man dafür ein? Wenn ich mir anschaue was bei uns da teilweise fürs Upgrade aufgerufen wurde...da schlackert man mit den Ohren. Gerade wenn ich ein System über den Preis vermarkten will, kann ich schwerlich einen hohen energetischen Standard annehmen, denn vielleicht wäre es auch günstiger nach Gebäudeenergiegesetz zu bauen und dafür mit Photovoltaik und Wärmepumpe statt EH40 mit Fensterheizung und Photovoltaik?
Welcher COP ist realistisch? Im Neubau sollte man vermutlich fast überall auf mehr als 3,5 kommen, außer vielleicht im Hochschwarzwald und ähnliche. Bei uns 660m (was für Deutschland ja schon überdurchschnittlich hoch ist) dürfte der noch gelten.
Und dann der Teil der mir am meisten Schwierigkeiten macht eine sinnvolle Annahme zu treffen...es gibt Tag und Nacht, das Wetter ist nicht jeden Tag gleich und solare Gewinne (reduzierter Heizbedarf) und Strom von der Photovoltaik sind stark korreliert. Für alle drei Punkte muss ich einen Abschlag auf den Photovoltaik-Ertrag machen und zwar vermutlich einen deutlichen. Denn im Winter ist länger dunkel als hell und bei 3 Tage Nebel muss ich auch heizen. In den Zeiträumen bringt mir die Photovoltaik aber praktisch nichts. Und gerade eine große Anlage wird an milden sonnigen Tagen schnell Überschüsse produzieren. Einfach 100% des Photovoltaik-Ertrags vom Heizstrom abziehen ist sicherlich nicht korrekt aber was genau? Das hängt ja auch wieder von der konkreten Anlagengröße, dem energetischen Standard, der Hausgröße und auch so persönlichen Entscheidungen wie der Größe der Fensterfront ab.
Und letztlich die Frage nach dem Strompreis. Vor 2 Jahren hat man 30c gerechnet und gedacht man wäre zumindest für die nächsten Jahre sicher. Heute ist man froh wenn vorne noch eine 3 steht und es ist vollkommen unklar wo genau das die nächsten Jahre landet.
Das verstehe ich alles, aber Du denkst an der Stelle viel zu kompliziert. Wenn man sich nicht mal eine Standardrechnung anschaut, kann man auch keine Entscheidungen treffen. Woher nimmt den der geneigte Kunde seine Entscheidungsgrundlage für ein Wärmepumpe-System? Einfach aus dem Bauch heraus und weil es gerade in aller Munde ist - das ist nicht sinnvoll.
Ich schlage vor, Du gibst einfach mal anhand meiner genannten Parameter entsprechende Werte vor und ich mache eine einfache, für jeden verständliche Übersichtsrechnung. Dann kannst Du Deine Bemerkungen dort geben, wo Du denkst, es passt nicht. Lass Dich mal drauf ein.
Ich mache erst auch nur eine Berechnung, welche Energiekosten das Haus bzw. besser die Bewohner jährlich zu tragen haben. Das ist dann noch ohne Zinsen, Inflation, Wartungskosten etc. Schauen wir doch dann mal gemeinsam drauf und bewerten es.
Wenn wir - vielleicht später - dann mal in eine Vollkostenrechnung nach VDI 2067 einsteigen, wird klar, dass die beiden Systeme Faktor 2 - 3 !!! auseinanderliegen. Das ist ja eben so krass ! Da wirken sich Deine o.g. Unsicherheiten nicht mehr aus. Es liegt im Prinzip nur an einem Parameter, die die Systeme maßgeblich beeinflusst. Den hat keiner so richtig auf dem Schirm, obwohl er enorm wichtig und für jeden klar sichtbar ist. Aber ich will hier nicht vorgreifen.