Wer versucht ein Heizsystem über eine Technologie (die Photovoltaik-Anlage) zu verkaufen, die nichts mit Heizen zu tun hat, hat wohl wenig Argumente für das Heizsystem selbst.
Nachvollziehbarer weise, denn ein COP von 0.92 ist halt doch deutlich weniger als 4 oder sogar mehr, die andere, moderne Heizsysteme heute erreichen.
Also nochmal, die Photovoltaik-Anlage muss (weil es kein Heizsystem ist) und kann (durch Kredite und co.) man vollkommen für sich gesehen rechnen und wird feststellen, dass sie fast immer lohnt.
Wenn es um Heizsysteme geht, kann man gerne den Vergleich machen:
Luft-Wasser-Wärmepumpe vs Direktheizung oder eben Luft-Wasser-Wärmepumpe+Photovoltaik gegen Vestaxx+Photovoltaik.
Aber die Photovoltaik liefert dabei nur die Umgebung, genau wie größe und Dämmung des Hauses.
Leider ist der Vergleich aktuell besonders schwer, da niemand den Strompreis vorhersagen kann.
Bei geringen Stromkosten sehe ich sogar eine Chance für Direktheizsysteme.
Auch die Umweltbilanz kann man sich gerne mal ansehen. Also wie hoch der Energieaufwand für die Herstellung und den Einbau der Systeme ist im Vergleich zum Verbrauch über die Lebenszeit.
Aber nur die Aussage, dass eine Direktheizung ja billiger ist als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und man deswegen dann in andere lohnende Investitionen gehen kann halte ich für wenig zielführend.
Ich weiß, viele werden jetzt wieder die Jahresarbeitszahl=4 fordern.
Wenn das schon bekannt ist, sollte es doch auch gemacht werden.
Laut einer großen Datenbank liegt der Durchschnitt für Luft-Wasser-Wärmepumpen im Jahr 2021 bei 3.73.
Wir reden hier ja von Neubauten ansonsten bin ich mal gespannt wie die Rechnung für eine Direktheizung im Altbau aussieht. ;)
Dazu kommt noch der Nutzungsgrad von 70% (Quelle: TU Berlin - Hermann-Rietschel-Institut) und wir landen bei unter 2!
Das konnte ich so jetzt leider nicht finden.
Gilt das für einen Neubau?
Aha - werden sich jetzt einige sagen. 3.000 kWh mehr als mit Wärmepumpe! Hab ich doch gesagt !!!
Hier könnte man jetzt schon ansetzen und sagen 1000€ im Jahr mehr bei 35ct/kWh.
Bei 25k€ Mehrpreis liegt die Amortisation für Luft-Wasser-Wärmepumpe bei 25 Jahren.
Bei 60ct/kWh ca. 14 Jahre.
Wenn man Photovoltaik Strom mit 8,2ct/kWh nimmt sind es 100 Jahre.
Hier kann man allerdings mit Sicherheit sagen, dass genau im Winter wenn die Heizung aktiv ist kaum Strom vom Dach kommt.
Also gerade die Direktheizung in besonders geringem Maße von einer Photovoltaik profitiert.
(die Jahresarbeitszahl mal außen vor gelassen und dass man nicht dazu sagt, dass das am Wärmepumpe-Ausgang gemessen wird und die Verteilungsverluste ignoriert).
Bei Fenstern ist mir ja klar, dass da Verluste nach außen gehen.
Wo gehen aber die Verluste einer Luft-Wasser-Wärmepumpe hin? In den Technikraum? Da können sie ruhig hin, ist ja im Haus.
Oder besser noch das Beispiel einer Photovoltaik-Anlage: Was kostet die darüber erzeugte kWh? -> Investkosten : erzeugte Energie innerhalb einer Laufzeit von 20 Jahren (Photovoltaik-Anlagen halten aber bis zu 40 Jahre und länger - aber lassen wir das). Daraus errechnet sich ein kWh-Preis vom Dach von ca. 9 - 11 Cent.
Wirklich schön, dass Sie so ein Fan von Photovoltaik-Anlagen sind, aber hat halt nichts mit Heizungen zu tun.