Hallo Zusammen,
hier schreibt der Hersteller Vestaxx GmbH in Person des Geschäftsführers.
Leider wurde ich erst heute auf die Fragen, Bedenken und Bemerkungen in diesem sehr interessanten Forum aufmerksam gemacht.
Als Systemgeber der Fensterheizung möchte gerne ein paar klärende Dinge dazu mitteilen.
Vorweg: Natürlich sind wir an dem Vertrieb unserer Systeme interessiert und somit auch auf positive Nachrichten hier im Forum, aber wir stellen uns gerne jeder konstruktiven Kritik und beantworten sehr gerne alle Fragen zu unserem Heizsystem. Wen wir nicht überzeugen, dem raten wir: Bitte nicht unser System kaufen!
Ich kann jetzt hier nicht alle aufgeworfenen Fragen beantworten - das würde den Rahmen sprengen - und daher verweise ich auf ein vor ein paar Monaten erstelltes Webinar vor Energieberatern des GIH, welches auf unserer Homepage zu finden ist.
Grundsätzlich möchte ich folgendes betrachten:
Laut aktuellen Statistiken wird in ca. jeden 2. Neubau eine Wärmepumpe eingebaut. Die Kosten dafür liegen aktuell bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe bei ca. 40.000 €. Für das gleiche Geld erhält eine Baufamilie eine Fensterheizung (nur Aufpreis für die Heizfunktion) inkl. Montage. Im Einfamilienhaus liegt der Preis bei ca. +/- 10.000 €. Also spart die Baufamilie ca. 30.000 €. Dafür kann sie sich eine Warmwasserwärmepumpe sowie eine sehr große Photovoltaik-Anlage inkl. Batteriespeicher kaufen.
Beispielrechnung Heizwärmebedarfe und Warmwassererzeugung sowie Hausstrom (Gesamtenergiebedarf des Hauses):
Grundlage: 150 m² Wohnfläche / 4-Personen-Haushalt / KfW40 Baustandard
spez. Heizwärmebedarf = ca. 30 kWh/m²a also 4.500 kWh + ca. 12,5 kWh/m² Warmwasserbedarf 1.875 kWh (wir nehmen mal 2.000 kWh).
Kommt noch - und das wird leider immer gerne vergessen - der Hausstrom dazu -> 4.000 kWh/Jahr.
Zusammen ungefähr 10.500 kWh Jahresenergiebedarf
Welche Kosten für die Energiebedarfsdeckung haben wir nun?
Wärmepumpensystem -> HWB 4.500 kWh / Jahresarbeitszahl (3) -> 1.500 kWh pro Jahr (
(Ich weiß, viele werden jetzt wieder die Jahresarbeitszahl=4 fordern. Denen möchte ich raten, sich nicht auf die Zahlen der Prospekte zu verlassen, sondern auf unabhängige Studien von anerkannten Instituten. Dort wird nämlich für die Luft-Wasser-Wärmepumpe eine mittlere Jahresarbeitszahl von 2,6 angegeben). Dazu kommt noch der Nutzungsgrad von 70% (Quelle: TU Berlin - Hermann-Rietschel-Institut) und wir landen bei unter 2!
Da ich hier aber nicht auf diese 2 angewiesen bin, nehmen wir mal eine 3. (Hinweis: Eigentlich könnte ich hier auch 1000 annehmen, aber dazu später mehr ;o))
Also:
Warmwasserbedarf -> aus 2.000 kWh werden also ca. 750 kWh (Jahresarbeitszahl =3)
Und dann noch der Hausstrom -> 4.000 kWh
Zusammen muss der Haushalt mit Luft-Wasser-Wärmepumpe-System also 6.250 kWh an Strom kaufen.
Nehmen wir mal einen aktuellen Strompreis von 0,35 €/kWh an, sind das jährlich ca. 2.200 €.
Und nun schauen wir mal, was mit einem Stromdirektheizungssystem (Heizgläser + Warmwasser-Wärmepumpe + 15 kWp Photovoltaik-Anlage inkl. Batteriespeicher) rauskommt.
Heizwärmebedarf = 4.500 kWh
Warmwasserbedarf = 750 kWh (WWWP mit Jahresarbeitszahl = 3)
Hausstrom = 4.000 kWh
Zusammen 9.250 kWh
Aha - werden sich jetzt einige sagen. 3.000 kWh mehr als mit Wärmepumpe! Hab ich doch gesagt !!!
Stimmt, aber was macht die Photovoltaik-Anlage?
Eine für das eingesparte Geld leistbare 15 kWp-Photovoltaik-Anlage erzeugt bei nicht so guter Ausrichtung und nicht so gutem Standort immer noch ca. 900 kWh/kWp. Bedeutet, dass die Anlage jährlich ca. 13.500 kWh (CO2-freien) Strom erzeugt -> ca. 2/3 im Sommerhalbjahr und ca. 1/3 im Winterhalbjahr.
Schauen wir mal auf die jährlich Bilanz: Das Haus erzeugt mehr Energie, als es im Jahr verbraucht -> nennt sich Plusenergiehaus !
Bei der o.g. Konstellation wird mindestens die Hälfte (eher mehr) des erzeugten Stroms direkt im Haus verbraucht - also ca. 6.500 kWh.
Die müssen nicht gekauft werden. Die restliche 6.500 kWh werden eingespeist und mit ca. 0,08 €/kWh vergütet. Das sind ca. 500 € jährlich.
Und jetzt schauen wir nochmal auf die Energiekosten des Stromdirektheizungssystems:
9.250 kWh abzgl. 6.500 kWh sind nur noch 2.750 kWh und ja, das ist zum großen Teil zugekaufter Winterheizstrom.
2.750 kWh mit wieder 0,35 €/kWh = ca. 1.000 €, also ungefähr 1.200 € jährlich weniger als mit Wärmepumpensystem!
Und damit nicht genug, denn wer aufgepasst hat wird gemerkt haben, dass wir die Photovoltaik-Vergütung von 500€ noch nicht abgezogen haben.
Damit wären es lediglich nur noch 500 € Energiegesamtkosten für das Stromdirekthaus.
DESWEGEN machen wir das! Die bisherigen Kunden danken es uns. Gerne könnt ihr die o.g. Rechnung auch mit einer Jahresarbeitszahl von bitte 5 nachrechnen. Es hilft nicht viel!
An dieser Stelle mache ich jetzt mal Schluss, weil es doch jetzt Überhand genommen hat.
Aber wer sich ein Einfamilienhaus bauen möchte, sollte sich die Zeit nehmen, darüber nachzudenken.
Bitte rechnet das gerne für Euren Fall nach und stellt hier ganz offen eure Fragen oder gebt Kritik ab.
Ich werde zeitnah antworten.
Beste Grüße - Andreas