Aus einem Interview mit einem Bauunternehmer und Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, Ulrich Bopp:
Den Bauträgern geht es inzwischen wie im vergangenen Jahr der Fertighausindustrie. Sie können bestehende Verträge nur noch mit sehr hohen Verlusten ausführen. Manche überlegen sich, den Kunden eventuell höhere Abfindungssummen anzubieten, wenn diese sie aus den Verträgen lassen. Dies ist dann immerhin noch billiger als die Gebäude schlüsselfertig zu erstellen. Hier wird es nicht allzu lange dauern, bis die ersten Bauträger Insolvenz anmelden müssen. ...
Manche für Bauplätze „Auserwählte“ treten zurück und dies, obwohl der Notartermin schon anberaumt gewesen ist.
Auch bei Bauherren, die bereits Grundstücke gekauft haben, bei denen die Baugenehmigung vorliegt und deren Finanzierung für den Neubau steht, gibt es unterschiedliche Überlegungen. Denn die Finanzierungen wurden meist auf der Grundlage von Kostenschätzungen im vorausgegangenen Jahr abgeschlossen. Nachdem nun die konkreten Angebote der Handwerker vorliegen, müssen die Bauherren aber leider feststellen, dass die ursprünglich angesetzten Baupreise vorne und hinten nicht ausreichen, um das Bauvorhaben zu realisieren. Ein ganz normales Einfamilienwohnhaus liegt inzwischen weit mehr als 100.000 Euro höher als noch Anfang 2021.