Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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face26

face26

Genauso sieht es aus.

... also vor 8 Jahren konnte man hier noch ein Grundstück für 250 Euro / qm problemlos kaufen. 700qm * 250 Euro/qm = 175.000 Euro. Ein Haus war durchaus für 300t Euro realisierbar. Zusammen war hier ein Hausbau für 475t Euro plus Baunebenkosten machbar. Die Zinsen zum damaligen Zeitpunkt sehr niedrige 2,x%.

... Stand heute zahlt man zirka 880 Euro / qm. 616t Euro für 700qm. Ein Haus für unter 500t Euro hier in der Region kaum machbar. Zusammen liegst Du aktuell hier bei knapp 1,2 Mio plus Baunebenkosten und Kaufnebenkosten. Dazu kommen mittlerweile gestiegene Zinsen von 2 bis 3%.

Da wird kaum eine Gehaltssteigerung dafür ausreichen.




Ich bin mir sehr sicher, dass das kommen wird.
Mmhh...ja und nein. Finde diese Vergangenheitsvergleiche aber auch extrem schwierig. Man sollte nicht vergessen, dass die letzten Jahrzehnte der Zins in Summe stetig am Fallen war (kurze Ausreißer mal ausgenommen). Das hat vielen erst den Hausbau ermöglicht. Denn durch die fallenden Zinsen wurden die Raten niedriger. So schnell sind auf der anderen Seite die Baukosten nicht explodiert.
Jetzt ist das halt genau andersrum. Die Zinsen steigen wieder aber die Baukosten werden deshalb nicht gleich wieder 1:1 korrelierend fallen.

Nehmen wir mal Dein Beispiel und ergänzen es um meins.
Ich habe 2010/11 eine ETW grundsaniert. Brauchte ich ein Kredit für. Ich müsste jetzt nachschauen wie genau der Zins und wann genau das Abschlussdatum war. Aber es waren 4% Zins. So natürlich waren damals die Baukosten niedriger. 250EUR/qm hat man auch damals schon bei uns für Bauplatz bezahlt. Und 300k für ein Haus war auch gleich weg. Mit meinem damaligen Gehalt hätte ich mit der Eigenkapital Ausstattung nicht bauen können. Die ETW vor Sanierung war abbezahlt aber vielleicht 130k Wert. Hätte ich locker nochmal 400k gebraucht.
Selbst wenn ich nur 300k gebraucht hätte....wären damals schon eine Rate bei 2% Tilgung von 1500mtl. raus gekommen.
Aber das war vor 10 Jahren. Da hatte ich auch noch ein geringeres Gehalt.

Also ja, meiner Meinung nach werden in den nächsten Jahren einige nicht mehr ein Haus bauen können, die es unter ähnlichen Umständen die letzten paar Jahre hingebracht hätten...die Frage ist nur, von welcher Seite man das betrachtet. Die nächsten paar Jahre mögen etwas ausreissen (deswegen werden trotzdem noch genug da sein die es sich leisten können) aber vielleicht waren die letzten paar Jahr auch ein ausreissen, nur in die andere Richtung...
 
Y

Ysop***

Die Frage ist, ob das dann ausreicht. Millionen Häuser in kurzer Zeit auf Wärmepumpe zu sanieren ist nichts anderes als ein Nachfrageschock. Dazu noch das Zeil in Zukunft 400 000 Wohnungen pro Jahr zu bauen, was auch einer sehr deutlichen Steigerung zum Status Quo entspricht. Das Angebot an Handwerkern wird damit nicht Schritt halten können. Und wenn die Nachfrage schneller steigt als das Angebot, steigen die Preise. Ein Förderprogramm führt dann nur noch dazu, dass die Preise noch schneller explodieren.
Ein weiteres Problem - das meiner Meinung nach viel zu wenig bedacht wird - ist, dass die Sanierungen kaum durchgeführt werden können während man im Haus wohnt. Fußbodenheizung und neuer Estrich machen das Haus halt für mindestens 2 Monate unbewohnbar, da gibt es nichts dran zu diskutieren.
An sich gebe ich dir voll Recht. Ich habe ja selbst schon geschrieben, dass ich sanierungsoffensive bei gleichzeitiger wohnbauoffensive für unrealistisch halte.

Sanieren bei gleichzeitigem wohnen werde ich berichten :) Im OG ist bis aufs Bad der Estrich raus. Es soll aber trockenestrich rein. Mal sehen, ob wir komplett drinnen bleiben können :cool:
 
M

Myrna_Loy

Und wenn ich so in die USA schaue, dann prognostiziere ich, dass von einer geplatzten Blase kein Normalverdiener profitieren wird. Dann wird auch hier passieren, was seit 2009 in den USA passiert: Immobilienunternehmen kaufen Einfamilienhaus auf, um diese zu vermieten.
 
S

SoL

Ja, aber wenn ich mir so ältere Häuser anschaue...da sind dann häufig (im Vergleich zum Raum) relativ kleine Heizkörper unter die Fenster geklemmt. Gerne auch hinter irgendwelchen Eckbänken. Die bekommst du nicht auf 40 Grad Vorlauftemperatur runter, aber mit höheren Temperaturen hast du nur einen COP=2-2,5, selbst wenn draußen noch Plusgrade sind. Von richtigem Winter rede ich da noch gar nicht. Die Physik lässt sich einfach nicht austricksen. Und das ist dann bei dem hohen Energiebedarf von Altbauten finanziell ein Problem, 10 000 kWh Wärmestrom sind einfach zu teuer (Annahme der Rechnung: COP=2,25, 150qm zu 150 kWh/qm, also noch ein relativ vernünftiger Altbau). Denn Strom wird nicht mehr auf 30ct runter gehen.
Von den Rechnungen sicher richtig.
Wenn ich bei der Sanierung aber die Wahl habe, ob ich die Heizungen WP tauglich mache (und den Platz habe ich beispielsweise in meinem 200m² Altbau an den Wänden) oder alle Fußböden aufreiße, neu mache, etc. dann überlege ich mir doch, welche Alternative die bessere ist. Und große Heizkörper + drin wohnen bleiben während der Sanierung klingt erstmal nicht schlecht.
 
P

Pitiglianio

Wie ich aber auch schon an anderer Stelle geschrieben habe: Aus meiner Sicht lohnt sich Sanierung derzeit finanziell nicht. Ich hoffe, dass hier ein Anreizprogramm kommt...
Solch ein Anreiz fällt dann wieder der Baubranche in die Tasche, die den Regenschirm aufmacht...
 
C

cryptoki

Nehmen wir mal Dein Beispiel und ergänzen es um meins.
Ich habe 2010/11 eine ETW grundsaniert. Brauchte ich ein Kredit für. Ich müsste jetzt nachschauen wie genau der Zins und wann genau das Abschlussdatum war. Aber es waren 4% Zins. So natürlich waren damals die Baukosten niedriger. 250EUR/qm hat man auch damals schon bei uns für Bauplatz bezahlt. Und 300k für ein Haus war auch gleich weg. Mit meinem damaligen Gehalt hätte ich mit der Eigenkapital Ausstattung nicht bauen können. Die ETW vor Sanierung war abbezahlt aber vielleicht 130k Wert. Hätte ich locker nochmal 400k gebraucht.
Selbst wenn ich nur 300k gebraucht hätte....wären damals schon eine Rate bei 2% Tilgung von 1500mtl. raus gekommen.
Aber das war vor 10 Jahren. Da hatte ich auch noch ein geringeres Gehalt.
Da ich Anfang 2012 in den Genuss einer ETW gekommen bin. Zins lag da bereits bei 2.68%! Nur mit dem Unterschied, dass ich damals mit dem Verkäufer handeln konnte. In der gleichen Gegend, hätte ich mir sogar auch allein ein gebrauchtes Einfamilienhaus leisten können. Neubauprojekte von Nachbarn und Freunden haben genau zu den von mir geschilderten Konditionen funktioniert. Zurück aber zu meiner ETW. Damals easy in den Großstätten für 20 Jahresnettokaltmieten oder weniger kaufen können. Die mtl. Bankrate mit ordentlicher Tilgung war genauso hoch wie die damalige KALTmiete. Das zeigt wie weit wir heute von den damaligen Verhältnissen entfernt sind. Hier in der Großstadt haben wir einen Faktor von 35-45 Jahresnettokaltmieten. Das ist Wahnsinn. Selbst vor 4 Jahren konnte man noch Objekte mit Faktoren von 20-25 finden, neu vermietet liegen sie heute eher bei 15-20.

Die Vergleiche hinken null. Was nicht geht, dass man sagt "man war damals nur Student oder hat nur ganz wenig verdient". Dann kann man sich das immer zurecht reden. Mein Vergleich zeigt, dass mit einem ordentlichen Einkommen vor 10 Jahren trotz 2-3% Zinsen man es sich gut und bequem leisten konnte eine ETW oder Einfamilienhaus zu kaufen. Vielleicht war man selber damals noch nicht so weit, weil kein Eigenkapital oder noch Student oder ... aber rein von den Möglichkeiten waren das andere Zeiten.
 
Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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