Ich finde das Jammern und Wehklagen über die bösen Chinesen und Amerikaner und die gierigen Verkäufer ja eher lustig - obwohl selbst am bauen - da normalerweise Deutschland auf Kosten anderer Länder billig importiert - von Tropenholz über Lebensmittel bis Pflegepersonal. ;) Da sollte man mit den Forderungen nach Protektionismus ganz leise sein.
Nun ja: Protektionismus könnte man ganz einfach haben - einfach die Transportkosten mindestens vertausendfachen. Dann wären vor Ort produzierte Güter wieder VIEL interessanter - und man würde zugleich die Arbeitsplätze erhalten/schützen. Leider funktioniert das in der Praxis nicht: Die Transportkapazitäten sind einfach viel zu hoch - und werden auf Teufel komm raus ausgelastet. Von daher gibt es eben so unsinnige Sachen wie Kartoffeln aus Neuseeland: Einzig aus dem Grund, weil die Transportkosten pro Einheit gegen Null tendieren. Zulasten der Umwelt.
Alle wollen alles haben - und das möglichst günstig: Ein Teufelskreis, der nie und nimmer aufgehen wird. Zumindest die Umwelt bleibt auf der Strecke. Und noch vieles andere.
Staatliche Lenkungen funktionieren leider insofern nicht, als dann eben alle beteiligten Elemente mitmachen müssten: Genau das passiert ja nicht. Das sehen wir ja jeden Tag: Ab Anfang Jahr Spargeln und Erdbeeren aus Spanien (aus überdachten und extrem Wasser fressenden Indoor-Anlagen!). Voll von Fungiziden. Und es wird gekauft. Tropenholz: Wird gekauft, weil günstig. Usw. usf.
Ich denke, jeder muss sich mal selbst bei der Nase nehmen. Billig ist nicht immer günstig. Und billig ist selten sinnvoll und/oder nachhaltig. Die Kostenschraube in der Produktion gibt es nicht erst seit VW-Lopez (auch wenn er das vorangetrieben hatte im Automobilbau). Kosten- und Preisdrückerei ist nur auf den ersten Blick was Schickes. Die negativen Effekte dabei werden viel zu oft vergessen.