Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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U

ullw889

Mal eine Frage an aktuell planende Bauherren ohne jetzt 245 Seiten durchgelesen zu haben. Man hört überall von Materialmangel und von steigenden Bau- und Grundstückspreisen. Wir haben 2019 angefangen zu bauen und haben für unsere 180 qm am Ende ca. 465.000 Euro bezahlt (ohne Außenanlagen) dazu würde ein Grundstück für 148 Euro je qm und demnach 140.000 Euro kommen wenn wir es nicht schon gehabt hätten. Bei uns kamen noch ArchitektenKosten etc. dazu aber die lasse ich jetzt mal raus. D.h. Knapp 605.000 Euro für einen Neubau ohne Außenanlage. Dafür benötige ich nochmal 15.000-20.000 Euro. Jetzt hört man in diesem Jahr von Materialpreisteigerungen von teilweise 20% und weiter steigenden Grundstückspreisen. Zahlen die aktuellen Bauherren z.B. hier in BW auf dem Dorf dann aktuell irgendwas zwischen 705.000 und 750.000 für ein freistehendes Einfamilienhaus inkl. Grundstück auf dem Land? Zudem sind die Zinsen meines Wissens eher bei 1,5% bis 2% zu unseren 0,7-1,4% von damals. Trotzdem sehe ich in den Neubaugebieten aktuelle Baustellen die sich einen Keller gönnen. Somit dann eher bei 750.000- bis 800.000 Baukosten. Ist es tatsächlich hier in BW im Umkreis von 1 Stunde um Stuttgart so oder doch humaner?
 
Tolentino

Tolentino

Das treibt auch ulkige Blüten. Mein Haus ist ja in einem gewachsenem Siedlungsgebiet. D.h. da waren früher Datschen, vor zwanzig, dreißig Jahren fing es dann an mit neuen Familien, durchaus keine Großverdiener, mittlerer Dienst, Handwerker, einfache Angestellte etc.
Heute können sich das nur Doppelverdienenende Akademiker leisten dort zu bauen und die selben einfachen Leute sind Immobilienmillionäre. Die haben evtl. nur die Hälfte bis zwei Drittel meines Einkommens, aber eben auch nur ein Viertel bis die Hälfte bezahlt.
Selbst mein direkter Nachbar gegenüber, der vor 10 Jahren gebaut hat, hat rein vom Grundstück her ein Viertel bezahlt.
Allerdings macht er auch heute noch viel in EL an den Außenanlagen. Erst vor ein paar Monaten hat er seine Einfahrt gepflaster und das Tor fertig gemacht.
 
D

Durran

Solange man Gewinne nicht realisiert, so lange sind es nur Buchgewinne. Also so lange man die Immobilie nicht verkauft hat man auch nichts verdient. Für die meisten ist es auch Irrelevant wie viel ihr Haus wert ist. Man wohnt drin und kann es meist nicht verkaufen.
Ob es jetzt 1 Million oder 10 Millionen wert spielt nur für den eine Rolle der es erbt und verkaufen kann oder ähnliche Konstellationen.
Ich selbst bin auch Immobilienmillionär. aber davon kaufen kann ich mir auch nichts. Viel Arbeit und wenig Einnahmen. Im Gegenteil, die Immobilien verursachen Kosten. Das Vermögen steht nur auf dem Papier.

Klar kann man auch verkaufen, aber was macht man dann mit Geld? einen Aktienindex am Allzeithoch kaufen macht ebenso wenig sinn wie eine Festgeldanlage mit Minuszins. Also behalte ich die Immobilien.

Und wenn es heute eine Geldmengen Ausweitung ins unendliche gibt brauch sich doch niemand über inflationäre Tendenzen wundern. Die Erzeugerpreise im Oktober in den USA sind 6,2 Prozent gestiegen. Das ist keine temporäre Teuerung mehr. Es ist eine handfeste Inflation.

Und auch die Lebensmittel werden in Kürze explosive Preissteigerungen sehen. Da geht noch richtig was ab. Ich rechne da mit einer Verdreifachung der Preise mit Beginn des nächsten Jahres. Da werden sich viele noch verwundert die Augen reiben. Es wird auch hier zu Verknappungen und Lieferschwierigkeiten kommen.
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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