Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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TmMike_2

Zinsen sinken/steigen meines Wissens nicht mit der Nachfrage. Die Nachfrage ist in den letzten Wochen sicher nicht stark gesunken.
Die Artikel die ich bisher online gesehen habe, sagen alle noch weiter steigende Zinsen voraus. Habe aber noch nicht ganz verstanden warum..

Meiner Meinung nach müsste es aber durch die gestiegenen Zinsen zu einer niedrigeren Bauaktivität und damit einer geringeren Nachfrage kommen. Eine Wohnung als Geldanlage mit 30% Eigenkapital ist ab einem bestimmten Zinssatz eben nicht mehr lukrativ.
Langfristig müssten damit auch die Preis fürs Bauen wieder sinken, aber da spielt halt noch der Krieg und die gestörten Lieferketten mit rein, die es schon vor dem Krieg gab.

Aktuelle haben wir steigende Zinsen, extrem steigende Rohstoffpreise, einen chronischen Handwerkermangel und eine Regierung die das Förderprogramm umbaut (und vermutlich langfristig Einfamilienhaus gar nicht mehr fördern will).
Es ist eine denkbare schwierige Situation.

Wohnungen waren z.B. in München schon vor 15-20 Jahren "extrem" teuer. Heute würde man sich über eine abbezahlte Wohnung in München freuen, die sicherlich das doppelte bis dreifache wert ist.
Man kann die aktuelle Situation leider erst in der Zukunft richtig einschätzen.
Zinsen richten sich kurzfristig eher analog zu den anleiherenditen. Und ja die steigen massiv. Aber niemand. Ich kenne keinen einzigen der das weiss! weiss wie es in 12, 24, 100 Monaten aussieht
 
Y

ypg

Je länger in die Zukunft desto höher der forward Aufschlag. Das meinte er vermutlich. Du kaufst halt Absicherung. z.Zt die vermutlich richtige Entscheidung, aber niemand hat eine Glaskugel.
Tja, letztes Jahr um die gleiche Zeit hab ich noch gedacht: was soll denn da kommen derweil, dass die Zinsen hochgehen. Schließlich muss die Wirtschaft florieren, und das geht sehr gut mit Niedrigzinsen.
Zinsen sinken/steigen meines Wissens nicht mit der Nachfrage.
… genau. Sondern steigen bei Krisen. So habe ich es zumindest immer irgendwie nachvollzogen.
Es hat mal jmd hier zu mir gesagt, dass ich immer in Perioden gebaut, gekauft und finanziert habe, wo die Zinskurve im Vergleich zu den 3-5 kommenden Jahren immer niedriger wurde.
Ich habe also mit meiner Lebensplanung finanziell vergeigt :p
 
montessalet

montessalet

Die Zinsen werden steigen. Sogar die momentanen Zinssätze sind immer noch historisch tief. Der Markt wurde in den vergangenen Jahren mit Geld regelrecht geflutet. Das war (und ist) ein Grund für die immer noch immense Nachfrage nach Wohneigentum. Schulden kosten zu wenig Geld.
Die nun relativ hohe Teuerung wird auch zu höheren Zinsen führen: Es werden sich weniger Leute Wohneigentum leisten können - also wird die Nachfrage sinken. Theoretisch. Es gibt aber zig weitere Faktoren: Angebot, Preisentwicklung im Baubereich, Bevölkerungsentwicklung, Leitzinsentwicklung, Alternative Geldanlagen (resp. Rendite dieser Anlagen) usw. usf.
Es wird sicher nicht leichter werden...
 
S

Scout**

Meint ihr, dass trotz niedrigem Leizins die Zinsen noch höher gehen?
Sagen wir so, der Leitzins liegt eh bei 0,0%: Niedriger geht nicht (sonst würdest du für deinen Kredit noch Geld rausbekommen!)

Dein Hypothekenzins besteht aber aus der Summe von

a) Refinanzierungskosten der Bank (Ungefähr der Leitzins) plus
b) Individueller Risikozuschlag (je nach Kreditnehmer, Beleihungsauslauf, Lage) plus
c) konjunkturelle Risikoaufschlag plus
d) Gewinnmarge.


a geht nicht niedriger, d nur schwerlich (da Marktumfeld). b nach 10 Jahren brummender Wirtschaft geht kaum weiter zu senken
Verbleibt noch der Punkt c. Wie schätzt du das Umfeld ein: Energie, Sanktionen, Krieg, Mangelwirtschaft, Inflationserwartung, Pandemienachwehen usw.? Wenn pessimistisch dann wird dies auch Punkt b) irgendwann in Rückkopplung betreffen.

Man muss also schon arg optimistisch sein um von einem gleichbleibenden Bauzinsniveau auszugehen!
 
Zuletzt bearbeitet:
P

Peter Pohlmann

Ich bin der Meinung, dass keiner der hier Anwesenden jemals wieder Zinsen von unter 1 Prozent zu Lebzeiten sehen wird.
Das Zinstief ist durchschritten und kommt so auch nie wieder.

Realistisch müssten die Leitzinsen bei 6 Prozent und die Hypothekenzinsen bei 8 Prozent liegen. Alles andere widerspricht allen ökonomischen Grundsätzen. Durch die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen haben wir Blasen an verschiedensten Assetklassen gesehen und eine Phase extremster Verschuldung von Staaten, Unternehmen und Privatpersonen. Damit einhergehend Angebotsverknappungen und inflationäre Preisentwicklungen.

Und ich fürchte, die äußeren Zwänge aus währungspolitischer Sicht machen drastische und schnelle Zinsanhebungen unumgänglich.
Die Inflation, insbesondere die der Lebensmittelpreise und der Energie, wird zu Gefahr für die politische Kaste. Der Druck auf die Zentralbanken wird deutlich erhöht, die Inflation wieder einzufangen.

Wir sehen ja gerade wie die USA versucht ihre Wähler zu beruhigen. Die USA haben still und heimlich ihren Import von russischen ÖL um 40 Prozent erhöht, während man in Europa auf ein Ölembargo drängt. Ebenso wurde auf Druck der amerikanischen Landwirte das Importverbot von Dünger aus Russland wieder abgeschafft. Ja, die Amerikaner holen weiterhin Dünger aus Russland während wir keinen mehr bekommen.
Dort geht es um Schadensbegrenzung. Und bei uns wird der Schaden immer größer.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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