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chand1986
Richtig.Da hast du recht. Das Problem liegt aber nicht nur an der Kurzsichtigkeit der Regierungen. Unser ganzes Sozialsystem ist auf dem Produktionsfaktor Arbeit aufgebaut. Das wird jetzt zum doppelten Problem. Zum einen ist die Demographie ungünstig, zum anderen lief der Faktor Kapital die letzten Jahrzehnte deutlich besser. Die Riester-Rente ging ursprünglich mal ein bisschen in die Richtung und Menschen sollten sich zusätzlich zur GRV eine Rente am Kapitalmarkt aufbauen. Dummerweise halten wir in Deutschland eigentlich die Börse ebenso für Teufelszeug wie Eigenverantwortung und haben den Schwerpunkt darauf gelegt, wie man Menschen vor Verlusten schützen kann. Heraus kam dann eine staatlich geförderte Rentenvorsorge über Versicherungen (da treffen schließlich Profis die Entscheidungen!) und mit Beitragsgarantie (wer würde denn in etwas investieren, das ihm am Ende weniger auszahlt?). Dabei hat man ignoriert, dass zum einen Profis keine besseren Entscheidungen treffen, diese jede Menge Kosten und dass die Garantie bei Niedrigzinsen dazu führt, dass 90% des Portfolios in Staatsanleihen festhängen. Am Ende kommt eine Rendite von fast nix raus und das noch vor Kosten. Ähnliche Problematik bei der BAV. Ein Konstrukt ähnlich einem 401k wäre dem haushoch überlegen.
Aber auf was läuft es am Ende raus? Am Ende soll die Produktivkraft der Sachanlagen in die Altersvorsorge einzahlen. Entweder über den Weg der Börse. Oder über den Weg der staatlichen Versicherung, wenn man denn auch die Profite einer Rentenabgabe unterwürfe. Bezahlen müssen es bei beidem die Erträge der Unternehmen - und zwar immer nach dem Verfahren einer Umlage, ei der daus.
Für Planungssicherheit spricht der staatliche Weg, für Eigenverantwortung die Börse. Ich persönlich halte Altersvorsorge bei kleinen Renten für nichts, was einer Volatilität unterworfen sein sollte, aber das kann man auch anders sehen.