Wieso sollte ich jetzt bei einem Gut das knapp ist und bei dem der Grundstückswert höchstwahrscheinlich immer weiter ansteigen wird mit dem Preis runtergehen?? Es wird sich immer ein Käufer finden...
Weil es nicht mehr bezahlbar ist? Die Preise für 40-50 Jahre alte Bestandsimmobilien waren doch vorher schon jenseits von gut und böse. Da wurden in den ländlichen Regionen wo wir gesucht haben 400k für ein runtergewirtschaftetes Haus in dem Alter aufgerufen und auch gezahlt. Aber da war ja noch richtig Sanierung fällig. Neue Heizung, Bäder, Fassade, usw. Und gegenüber Herbst '20 hat sich noch verschlechtert dass du jetzt nicht mehr einfach einen Ölbrenner vergleichsweise günstig durch Gas austauschen kannst. Dass du hier in BW bei der Dachsanierung auch gleich noch die Photovoltaik montieren musst. Materialknappheit und explodierende Materialpreise. Jetzt kommt eben noch der Zins dazu. Bewertet die Bank das Haus nicht so hoch wie der Käufer, tut der Aufschlag doppelt weh wenn du eh schon am Limit bist.
Der Grundstückswert ist in den allermeisten Gegenden nicht das wertvolle sondern das Haus. In Gegenden mit einem Bodenrichtwert unter 100€ ist ein Grundstück dann eben nur 70k wert. Selbst wenn der noch steigt, wenn das Haus drauf ein Groschengrab ist, macht das eben keinen Sinn.
Und es findet sich eben nicht immer ein Käufer, zumindest nicht zu immer noch höheren Preisen. Platzt die Finanzierung des Höchstbietenden mangels Bonität oder an der Bewertung, kommt eber den Zweite zum Zug. Platzt auch dessen Finanzierung...
edit:
vielleicht sollte man hier auch berücksichtigen, dass es nicht nur kaufen oder bauen gibt. Wenn die Preise so sehr steigen, dass man die Bank zum Vermieter macht...dann kann man auch gleich Mieter bleiben. Man weiß das Recht auf seiner Seite, hat keinen Stress mit Instandhaltung und bleibt flexibel. Bei Preisen von 40-50 Jahreskaltmieten und >2,5% Zins ist der Kauf eine reine Wette auf Wertsteigerung. Die ersparte Miete deckt dann nicht einmal mehr den Zins