Also ich glaube man sollte in diesem Thread genau differenzieren:
- Baukosten im Sinne von Material
- Baukosten im Sinne von: Wieviel Kohle will der GU/BU vom Bauherrn sehen?
Bei Deiner Differenzierung vergisst Du noch die Lohnkosten. Lt. Bundesamt für Statistik stiegen die Tariflohnkosten im Bauhauptgewerbe zwischen 2015 und 2019 deutlich stärker als die Verbraucherpreise. Der aktuelle Tarifabschluss der IG Bau vom 27. Oktober sieht eine Erhöhung von 6,2 (West) bzw. 8,5 (Ost) vor. Ab 2023 ist eine Wegegeldentschädigung gültig, die sich insbesondere auf die Kostenstruktur von Anbietern niederschlagen wird, die keine lokalen Handwerksunternehmer einsetzt. Dazu noch ein Gedanke: Die besten Handwerker werden sich übertariflich bezahlen lassen können, denn Fachkräfte sind ein immer rarer werdendes Gut. In 2020 sind lt dem Verband der deutschen Bauindustrie 15000 Fachkräfte im Bauhauptgewerbe in den Ruhestand gegangen während 13160 eine Lehre begonnen haben.
Lasst Euch nicht veräppeln und verhandelt eben. Gibt ja noch andere, die fair agieren.
Fair ist es für gute Arbeit auch gut zu bezahlen. Manche Menschen vergessen diesen Grundsatz, wenn sie zu Auftraggebern werden.
Bauen wird teurer - mit Unfairness hat das sehr wenig zu tun, auch wenn es zusätzlich zu den Preissteigerungen auch Margenanpassungen durch volle Auftragsbücher gibt.