Viele Leute wohnen im Alter alleine oder zu zweit in relativ großen Häusern. Verwohnt ist übrigens nicht nur eine Frage des Geschmacks (die Fliesen von 1970 sind halt heute genausowenig in Mode wie die aus 2020 es in 2070 sein werden), sondern vor allem auch des Zustands. So ein Haus kostet einfach regelmäßig Geld für Instandhaltung. Man kann ein paar Jahre dran sparen ohne dass einem gleich alles um die Ohren fliegt, aber dann hat man halt einen großen Sanierungsstau. Das meine ich mit verwohnt. Rechtzeitig wäre in dem Fall dass man das Haus noch in vernünftigem Zustand weitergibt.
Und ja, Teil des Problems ist ja, dass man ein Haus nicht einfach weg gibt weil man dran hängt. Das ist ja auch vollkommen OK. Aber wenn wir nicht ständig neu bauen wollen, müssen wir uns überlegen wie man sinnvoll mit solchen Häusern umgehen kann in denen die Bewohner das OG gar nicht mehr sehen. Das hängt meiner Meinung nach auch nicht nur mit Sentimentalitäten zum eigenen Haus zusammen sondern auch damit, dass es kaum gute Alternativen für solche Leute gibt. Ins Altersheim will man erst wenn es nicht mehr anders geht, Stadtwohnungen mit Mini-Balkon sind keine echte Alternative zum Haus mit Garten.
Wenn wir als Gesellschaft wollen, dass ältere Häuser nicht abgerissen sondern genutzt werden und wenn wir nicht wollen dass die Dörfer ständig am Rand weiter wachsen, dann müssen wir uns auch Gedanken über eine halbwegs effiziente Verteilung des vorhandenen Wohnraums machen und überlegen was uns daran hindert diese zu erreichen. Eine wirklich gute Antwort auf die Frage habe ich übrigens auch nicht ;)