Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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F

free2abc

Ich hole mir gerade Angebote für eine Photovoltaik-Anlage ein. Entweder bekomme ich gar keine Antwort oder die Preise sind so teuer, jenseits von gut und böse. Dieses Spiel spiele ich so nicht mit. :rolleyes: Ich kann mir eine Photovoltaik bauen, muss sie aber nicht. Jeden Preis können die Handwerker auch nicht weitergeben. Da werden die Anfragen meiner Meinung nach sinken.

Mich würde mal eure Meinung interessieren, wie sich die steigenden Baukosten auf die Handwerker und Unternehmen auswirken werden?
Hier mal ein paar Thesen von mir
  • Kein Material, keine Dienstleistung, keine Aufträge?!
  • Zu hoher Preis (Lohnkosten und/oder Material), geringe Nachfrage!?
Wird es den ein oder anderen Handwerker sogar seine Existenz bedrohen? Was denkt ihr?
 
G

guckuck2

Ich erinnere mich hier an einige Threads im letzten Jahr, in denen einige laut gerufen haben, dass die Zinsen die nächsten Jahre auf gar keinen Fall steigen werden und deshalb sogar Leuten geraten haben maximal 10 Jahre Zinsbindung zu wählen...
Über "black swan" wurde schon geschrieben ... wir haben hier eine Generation Bauherr, die noch nie Krieg näher als 3000km erlebt hat. Es sind solche globalen Großereignisse, die festgefahrende Dinge wie die Niedrigzinsphase dann eben doch aufknacken können. Geopolitik kann alles ändern, wenn der Wille nur groß genug ist.

Ja...das kenn ich. Habe Ende Februar hier gefragt, ob ich lieber 10Jahre fest für 0,74% oder 17 Jahre für 1,11% nehmen soll (Beleihung unter 50%). Die meisten haben für 10 Jahre plädiert.
Uff...zum Glück habe ich die längere Zinsbindung genommen. Das war auch der letzte Moment für die günstigen Zinsen.
Ich hab vor einigen Jahren 20J mit 80% Beleihung auf 1,95% (10J wäre so um 1,50% gewesen) bekommen. Damit war ich damals nach intensivem Vergleich extrem zufrieden. Dann ging es noch mehr Berg ab ... mittlerweile stehen wir wieder gut im Kurs. So ist das eben.
Bei Beleihung unter 50% kann ich aber die Empfehlung zur kurzen Laufzeiten gut nachvollziehen, da das Zinsänderungsrisiko überschaubar ist. Natürlich kannst du dich jetzt wie nen Ast freuen, denn so einen sprunghaften Anstieg haben wir wohl lange nicht mehr gesehen, trotz 0,0% Zins der EZB ... vielleicht erleben wir in drei Jahren ja wieder was ganz anderes?
Man muss mit dem Deal zu dem Zeitpunkt, an dem man ihn schließt, zufrieden sein. Bei 10-30J zeitlichem Horizint wird es immer Momente geben, wo man besser oder schlechter dar stünde. Bringt aber nix, sich darüber zu ärgern.
 
C

cryptoki

Hier mal ein paar Thesen von mir
  • Kein Material, keine Dienstleistung, keine Aufträge?!
  • Zu hoher Preis (Lohnkosten und/oder Material), geringe Nachfrage!?
Wird es den ein oder anderen Handwerker sogar seine Existenz bedrohen? Was denkt ihr?
Da wird dieses Jahr recht wenig passieren, gerade für Heizung und Solar. Die Bücher sind voll, die Leute haben Panik und wollen ihre eigene Photovoltaik oder von Gas auf alternative Energien umsteigen.

Ich hoffe, dass die Handwerker langsam merken das nicht unendlich nach kommt und wieder faire Angebote mit guter Ausführung und Kundenorientierung machen. Hoffnung und so…
 
F

free2abc

Da wird dieses Jahr recht wenig passieren, gerade für Heizung und Solar. Die Bücher sind voll, die Leute haben Panik und wollen ihre eigene Photovoltaik oder von Gas auf alternative Energien umsteigen.

Ich hoffe, dass die Handwerker langsam merken das nicht unendlich nach kommt und wieder faire Angebote mit guter Ausführung und Kundenorientierung machen. Hoffnung und so…
Ja, dieses Jahr 2022 ist durch, das ist klar. Die Auftragsbücher sind voll. Für 2023 und weiter steigender Inflation sehe ich aber eine Kehrtwende. Ende des Tages ist es ja "Luxus" auf den man verzichten kann.
 
mayglow

mayglow

Mich würde mal eure Meinung interessieren, wie sich die steigenden Baukosten auf die Handwerker und Unternehmen auswirken werden?
Hier mal ein paar Thesen von mir
  • Kein Material, keine Dienstleistung, keine Aufträge?!
  • Zu hoher Preis (Lohnkosten und/oder Material), geringe Nachfrage!?
Wird es den ein oder anderen Handwerker sogar seine Existenz bedrohen? Was denkt ihr?
Ja, ist schon spannend. Meine Glaskugel ist weiterhin kaputt. Ich hab neulich irgendwo mal nen Artikel gelesen, wo über Kurzarbeit in der Baubranche gemutmaßt wurde. Wirkt für mich anhand der immer noch vorhandenen Nachfrage total surreal... aber nicht vorhandenes Material kann man halt schlecht verbauen. Hier wurde ja auch öfter mal berichtet, wie schwierig es ist, für kleinere Dinge nen Handwerker zu finden, weil es sich für die kaum lohnt dafür raus zu fahren. Das könnte sich dann ggf. wieder verschieben? (Kleinere Aufträge sind was den Materialaufwand angeht ja doch deutlich überschaubarer und ggf kurzfristiger planbar - wenn Großaufträge zT stocken, klingt das wieder attraktiver).
Existenzbedrohung sehe ich da jetzt gerade nicht so richtig. Die, die gefühlt am meisten Probleme haben, sind die, die lange Vorlaufzeiten und Preisgarantien hatten und die jetzt bei den krassen Steigerungen bei den Materialkosten nicht wissen, wie sie die halten sollen. In meinem Kopf ist das jetzt nicht der lokale Handwerksbetrieb, aber wirklich wissen tu ich es nicht. Dafür bin ich zu weit weg von der Branche.
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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