Also ich habe jetzt mal bei der Wirtschaftswoche mir die Auswertung der Immoscout-Statistik angesehen und für die Region Düsseldorf/Köln sprechen wir von - 0,1 bis - 0,4 % Preisrückgang im DURCHSCHNITT für Einfamilienhäuser. Das heißt für mich, dass Neubauten vermutlich sogar teurer gehandelt wurden. Man kann das Kfw40-Haus nicht mit dem 1900er Altbau über einen Kamm scheren. Ich sehe da jetzt keine Dramatik in der Entwicklung, ganz im Gegenteil.
Genau, siehe oben, die Altbauvilla mit den 4 Meter hohen Decken wird jetzt anders gehandelt als der energieeffiziente Neubau. Die Leute hier im Forum, die gerade bauen oder fertig gebaut haben, dürften da relativ entspannt der Entwicklung zuschauen. Zumal erst kürzlich im Handelsblatt von einer Preissteigerung bis zu 20% für Neubauten in den nächsten 2 Jahren ausgegangen worden ist. Das würde mich bei der aktuellen Inflation auch nicht wundern.
Wie hier im Forum schon diskutiert wurde, ist Köln eben nicht groß von der Blase betroffen - die Kaufpreis-Mietmultiplikatoren zeigten das ganz deutlich. Letztes Jahr noch werte wie von vor 10 Jahren. Insofern ist da ein Bias in deiner Schilderung.
Anderswo sieht es nun mal dramatischer aus - da sind dann bereits jetzt die Preise um 10% - 17% im Angebot gefallen. Der realisierte Preis liegt meist noch um einiges tiefer, wenn der Abschluss überhaupt realisiert wird. Das gilt für alte Häuser, und neue Häuser mit Blasenpreisen gleichermaßen. Denn es gibt nun mehr Angebot als solvente Käufer. Und die wissen das auch. Falls also jemand jetzt sein Haus verkaufen muss, dürfte es sicher ungünstiger laufen als noch vor einem Jahr. Und wer in den letzten zwei Jahren zu Höchstpreisen gekauft hat, wird das Geld in nächster Zeit dafür vielleicht nicht mehr rein kriegen.
Aber wer nicht verkaufen muss und sich sein Haus trotz all der gestiegenen Kosten weiter leisten kann, hat natürlich kein Problem. Aber - es gibt da eine Grenze, und die verschiebt sich gerade definitiv. Das tolle 190m² Haus, was mal mit minimaler Dämmung und Gasheizung irgendwo hingesetzt hat, mit 1% Tilgung und 10 Jahren Zinsbindung, damit man das mit dem durchschnittlichen Einkommen irgendwie darstellen kann, mag sich nun trotz allen als zu teuer erweisen, und plötzlich ist guter Rat teuer..