Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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mayglow

mayglow

Eigentlich sollten auch unsere Preise von 7 Cent auf 12 Cent für Gas erhöht werden. Doch nachdem die Gaspreisbremse gestrichen wurde haben wir ein Brief vom Versorger erhalten, dass auch der alte Preis vom letzten Jahr bleibt und wir das erste Schreiben als nichtig betrachten sollen.
Ich denke, das wird die gestrichene Umlage gewesen sein? Da war ja mit die Idee, dass anstatt dass jetzt die Neuabschlüsse die gestiegenen Kosten alleine abfangen müssen (oder wenn das nicht geht, ggf. die Unternehmen pleite gehen), man das auch teilweise auf die Bestandskunden in Altverträgen umlegen kann. Aber bis das einigermaßen durchdiskutiert war, hatten eh schon alle ne ganze Weile massiv die Preise für Neuabschlüsse erhöht, es gab mindestens weitgehend nicht die riesige Pleitewelle und es wirkte zumindest in den Medien dann mehr wie ein "und jetzt können sich die Unternehmen, die gerade eh schon massiv Gewinne fahren, nochmal mehr von allen Kunden holen", darum wurd's dann ja doch gestrichen. Aber eigentlich sollte das genau in die Richtung gehen, die @SumsumBiene meinte:

wie kann es sein, das einer noch so wenig zahlt, während ein anderer um ein Vielfaches höher liegt?
Genau das sollte eigentlich die Umlage etwas abfangen. Aber wie gesagt, so kam's dann nicht. Und ob die Mehreinnahmen über die Umlage wirklich zu geringeren Preisen bei Neuverträgen geführt hätten, naja, who knows. Vermutlich schon ein bisschen, aber ich bezweifel auch, dass das in vollem Ausmaß weitergegeben worden wäre.



Auch wenn das bei uns noch ne ganze Weile weg ist: Wie regeln eigentlich die Leute hier das, wenn sie ins Neubauhaus einziehen? Also, da an dem Fertigstellungsdatum ja ggf noch nen Fragezeichen dran steht, ist das dann ne kurze Weile noch mit der Doppelbelastung Haus+Miete leben? Wie ist das mit den Versorgerverträgen? Da braucht man ja auch zwischenzeitig dann das doppelt. Dann vermutlich den Altvertrag mitnehmen und ne zeitlang dann "eine Seite" in der Grundversorgung lassen oder nen monatlich kündbaren Vertrag nehmen oder wie wird das normalerweise geregelt?
 
S

SaniererNRW123

Na das ist doch aber viel Arbeit. Jeden einzeln rausfischen und auf gut Glück ausprobieren. Es gibt hunderte Stadtwerke in Deutschland. Das meine ich ja,
Du bist mir einer. Dass die Stadtwerke aus Flensburg nicht unbedingt den Kunden in Freiburg beliefern, habe ich als Vorwissen vorausgesetzt.

Wer ist denn so
und fragt jedes Stadtwerk in D an? Da nimmt man die Stadtwerke in der Umgebung, wo man davon ausgehen könnte, dass sie auch bei Dir liefern. Für alles andere gibt es Vergleichsportale.
 
D

dertill

Hierbei muss man bedenken, viele Kommunen sind da Gesellschafter und verdienen prächtig mit. Und wir reden aktuell über einen Börsenstrompreis Netto von um die 5 Cent.
Kommt auf deinen Vertrag an. Stimmt schon das natürlich noch Steuer, Netzentgelte etc. drauf kommen.

Netto:
liegt wohl eher daran das alle Stromanbieter total unterschiedliche Einkaufskonditionen. Viele, die nun so teuer sind, habe sich früher auf dem Spot-Markt eingedeckt. Die standen dann plötzlich da ohne zu vernünftigen Konditionen lieferbaren Strom. Andere hatten langfristig laufende Verträge zu Konditionen die eine drastische Erhöhung (zumindest kurzfristig) nicht nötig machen (machten)
Und einige machen abartige Gewinne. Habe einen nahen Verwandten, der in der Branche arbeitet und sein Arbeirgeber zahlt den Mitarbeitern ständig Prämien und Extragehälter aus, um die Übergewinnsteuer zu umgehen, die sie wegen der völlig unerwartet hohen Einnahmen sonst zahlen müssten. Will sagen: Die hohen Preise sind bei weitem nicht immer gerechtfertigt. Aber wer kann, der nimmt.
Die meisten Stadtwerke und EVUs in Kommunaler Hand haben langfristige Beschaffungsstrategien und Tranchenpläne, nach denen kontinuierlich Strommengen eingekauft werden. In der Regel werden 90% der prognostizierten Mengen für ein Jahr Voraus beschafft.
Die Restmengen werden dann kurzfristig am Markt nachgekauft oder bei zu viel beschafften Mengen verkauft.
Die Preisbildung eines Liefervertrags hat bei diesen EVUs also genau nichts mit dem Intraday Preis um 05:00 Uhr morgens am Tag X zu tun.
Für öffentliche Unternehmen und Grundversorger gibt es hier auch gesetzliche Vorgaben zur Beschaffung, um Risiken zu Verringern.
Dadurch können diese selten den niedrigsten, auf Spekulationen am Spotmarkt beruhenden, Preis anbieten, sondern bilden in der Regel den langfristigen Mittelwert ab, bei guter Abschätzung und Gefühl auch etwas niedriger.
Üppige Gewinne werden dort nicht eingestrichen, im Gegenteil sind Grundversorger verpflichtet Kunden aufzunehmen, auch wenn hierzu im Voraus keine Strommengen beschafft worden sind und entsprechend (im Moment) teuer zugekauft werden müssen.
Dies wirkt sich dann bei der nächsten Preisanpassung auf alle Bestandskunden in der Grundversorgung aus, dort werden dann die Mehrkosten aufgeteilt.
Privat geführte EVUs haben hier keine Vorgaben und können anders, vor allem risikoreicher, agieren. Dadurch können sie mitunter günstigere Preise anbieten, haben bei Preissprüngen an der Börse aber auch häufig schnell Liquiditätsprobleme oder müssen Kunden kündigen.
Neuere Modelle wie t.B. Tibber reichen das Risiko an den Kunden weiter und verdienen einfach pauschal für die Plattformnutzung durch Kunden oder durch einen Aufschlag auf die Beschaffungspreise.

Die Preise für Futures für die nächste Woche an der EEX liegen übrigens bei um die 200 €/MWh bzw. 20 ct/kWh für Base und 240 € für Peak (benötigt werden ca. 75% Peak - tagsüber) und für Q1 2023 bei um die 300 € / MWh.
25-30 ct brutto je kWH wird ab Mitte 2023 wohl keiner mehr anbieten können, weil die Preise dann schon über ein Jahr auf dem Niveau über 200€ (netto + Netzentgelte + Abgaben + Mwst.) sind.
 
Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
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