Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 22.01.2025
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S

Sunshine387

Bei uns werden jetzt die Neubau-Wohnungen in Fertigstellung von 410.000€ auf 310.000€ reduziert. So verzweifelt sind die Bauträger schon, wenn sie ihren Wohnpark jetzt bei Fertigstellung noch nicht verkauft haben. Da hat man die Zinsen gut wieder drin, wobei bis vor einigen Jahren für so eine Wohnung höchstens 250.000€ fällig waren.
 
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xMisterDx

Ja. Da ist der Bauträger auch gekniffen. Er ist in Vorleistung gegangen und muss die Objekte los werden. Das ist nix anderes als der Schlussverkauf, wenn die Ware mit 70% Rabatt verschleudert wird, weil die Lager leer werden müssen und man Cash für die nächste Kollektion braucht.

Damit ist der komplette Gewinn dahin, also das, wofür der Unternehmer das ganze eigentlich veranstaltet.
Und genau deswegen macht er das auch nur einmal. Danach baut er nur noch nach Vertragsabschluss.

Aber fundamental? Kann bauen gar nicht nennenswert günstiger werden. Wie denn? Handwerker haben selbst im Boom keine goldene Nase gekriegt und der GU verzichtet vielleicht auf 5% Marge, aber nicht auf 20%.
Wenn man keinen vernünftigen Gewinn macht, kann mans auch lassen und morgens im Bett liegen bleiben...
 
S

Sunshine387

In der Tat und besonders beschissen ist es für die Käufer aus dem letzten Winter 2022. Die haben jetzt halt ihre überteuerte Bude in der Kleinstadt zu einem 30% zu hohen Preis gekauft. Einfach dann auch mal 100.000 weggeschmissen. Ich bin nur froh, dass wir zu den 2018er Preisen gebaut haben und da hielten uns einige schon für verrückt, wie man so viel bezahlen könne. Jetzt 2023 würden wir für das gleiche Haus mal eben 50% mehr bezahlen und hätten die 4% Zinsen am Hacken. Da wäre es dann ohne Keller, ohne Alurollladen, ohne Garage und mindestens 30% kleiner für uns geworden und auch die bodentiefen Fenster/das Parkett hätten dran geglaubt. So würde ich nicht wohnen wollen. Alles richtig gemacht. Die Käufer der absurden Post-Corona Preise (ab 2020) sind natürlich wirklich gelackmeiert. Mal eben 30-50% über dem Marktwert gekauft. Und die bis 2020 gekauft haben sind die glücklichen Sieger auf dem Immobilienmarkt. Am besten haben es auch alle gemacht, die ihre 70er Jahre Bestandsbuden mit Öl zum doppelten Preis verkauft haben. Die Käufer müssen sich ja richtig ärgern während die Verkäufer aus dem Lachen nicht mehr raus kommen müssen.
 
K

KarstenausNRW

Aber fundamental? Kann bauen gar nicht nennenswert günstiger werden. Wie denn?
Ist eigentlich auch egal. Noch immer ist der Traum vom Haus heute z.B. günstiger als in den 80er Jahren (oder auch 90ern). Dabei sind Inflation, Baupreise, Gehälter, Zinssätze berücksichtigt. Crazy, aber wahr.

Wie hat es zuletzt so schön auch im Handelsblatt gestanden: In den letzten 10 Jahren war "man" es gewohnt einfach bauen zu können, ohne Verzicht üben zu müssen. Da steckt durch die immer weiter gesunkenen Zinsen mehr als ein Körnchen Wahrheit drin.
Verzicht war das Zauberwort, was heute niemand mehr kennt. Verzicht auf Wohnfläche. Verzicht auf große Grundstücke. Verzicht auf Urlaube. Verzicht auf jedes Jahr das neue iPhone. Verzicht auf drei Streaminganbieter. Verzicht aufs teure neue Auto (oder auch gerne zwei, weil man ja zu zweit ist). Usw.

Insofern kann ich das Jammern über zu hohe Baukosten so langsam nicht mehr hören. Nicht die Baukosten sind DAS Problem (ja, sie sind echt stark gestiegen), die Einstellung der Häuslebauer ist das tatsächliche Problem.

Drück auf Enter und weg für die nächsten 350 Seiten... ;-)
 
Zuletzt aktualisiert 22.01.2025
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