Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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N

Neubau2022

Mein Chef verweigert weiterhin einen Inflationsausgleich, dafür gibts einen 150 Euro Tankbonus, der AUSDRÜCKLICH! kein Inflationsausgleich ist. Automatische Lohnerhöhungen hasst er wie der Teufel das Weihwasser. :rolleyes:
Wir haben heute eine Budget- und Entgeltvereinbarung mit den Krankenkassen. Dort verhandeln die Krankenhäuser u.a. über die Erhöhung der Preise für Leistungen bei denen der Preis nicht festgelegt wird. Was denkst du was da für Argumente seitens der Kassen kommen. Wir müssen auf die Stabilität der Beiträge unserer Mitglieder achten, Wir können nur 2,5% erhöhen, obwohl die Inflationsrate fast das doppelte ist, etc. Und dann kommen die Mitarbeiter und wollen ein Inflationsausgleich haben. Ist alles verständlich, aber wenn man den Preis selbst kaum beeinflussen kann, ist es schwer umzusetzen... In der Baubranche kann man alle Preise weitergeben, das geht leider im Krankenhaus gar nicht.
 
A

alterego134

Einfaches Beispiel: Wenn ich 1000k€ aufnehme für 3% Zinsen bei 5% Inflation und nach einem Jahr verkaufe, dann musste ich 1030k€ zahlen und kann für 1050k€ verkaufen, mache also 20k€ Vermögensgewinn.

Beispiel ist stark vereinfacht, aber das Prinzip wird denke ich klar.
Rechnerisch mag das vielleicht stimmen. Aber das impliziert ja, dass jeder einfach unbeschränkt Kredit aufnehmen kann. Das sehen Banken naturgemäß anders.

Außerdem: mit dieser Denke gehen regelmäßig Firmen und Private in die Insolvenz. Vermögen haben ist das eine, aber der Cashflow muss dazu passen. Frag mal im Moment Haushalte im unteren Einkommensniveau, ob sie froh sind, dass die Inflation stärker steigt als die Bauzinsen für das Bauprojekt das sie gerade abgeblasen haben. Glaube eher nicht...
 
S

Scout**

Einfaches Beispiel: Wenn ich 1000k€ aufnehme für 3% Zinsen bei 5% Inflation und nach einem Jahr verkaufe, dann musste ich 1030k€ zahlen und kann für 1050k€ verkaufen, mache also 20k€ Vermögensgewinn.
Ja, aber beim Wohneigentum gehe ich hier i.A. von Eigennutzern aus.

Und wenn ich jetzt (vereinfachte Zahlen)

5000 Euro Einkommen habe und davon
2000 Euro tilge habe ich
3000 Euro für den Lebensunterhalt plus Unterhalt und Nebenkosten.

Haben wir jetzt 8% Inflation und mein Lohn steigert sich brutto meinetwegen um 5% und netto dann um 4% (Progression) so ändert sich meine Rate zwar nicht aber mein neues verfügbares Netto liegt dann bei 5200-2000 =3200 Euro. Von der Kaufkraft her habe ich jetzt aber nur noch 2960 Euro für Lebensunterhalt plus Unterhalt und Nebenkosten. also 1% weniger Kaufkraft. Usw. usf. Das steigert sich dann mit den Jahren. Noch böser sind nur die Mieter dran denn bei denen sind diese nur selten über Jahrzehnte (je nach Kreditlaufzeit) so fixiert wie die Bankenrate beim Eigentümer.

Und ob die Assetpreise bei steigender Inflation diese mitmachen ist in einem solchen Umfeld halt auch fraglich, man schaue sich nur die 1990er bis frühen 2000 an, da waren praktisch nur 10% oder so drinnen gewesen.


1990 bis 2005 Allgemeine Preissteigerung (= Wertverfall) in 15 Jahren: 38.6%. D.h. Immobilien wurden tendenziell über mehr als ein Jahrzehnt lang entwertet.
DWO-WI-Hauspreisindex-jb-1990-jpg.jpg

Die Eigentümer hatten de fakto also einen Vermögensverlust (wenn nicht selbst genutzt, dann käme der geldwerte Vorteil der Nutzung in den 15 Jahren oben drauf)
 
S

SoL

Vielleicht hätte ich "stark vereinfacht" in Großbuchstaben schreiben sollen, damit es wirklich jeder sieht...

Klar gibt es weitere Kriterien, die man berücksichtigen muss (siehe Eure Beiträge)...
 
Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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