Ich sehe, da hat jemand die DPA-Meldung über serielles Bauen gelesen die gerade in allen Medien ausgespielt wird. Die Frage war nicht ob man effizienter bauen kann (das kann man) sondern ob die reine Umstellung auf Mehrfamilienhaus einen nennenswerten Effizienzgewinn bringt. Und da ist meine Meinung definitiv nein. Die Sau mit dem seriellen Bauen wird gefühlt jedes Jahr durchs Dorf getrieben, lustigerweise scheint der Kostenvorteil nicht so groß zu sein, dass sich das bisher etabliert hat. Ist halt in der Praxis vermutlich nicht so einfach, genau wie der Fertighausbauer in der Praxis weder schneller noch günstiger als ein Massivbau im gleichen Standard ist.
Und was Verkehrsprobleme anbelangt...da taucht das Einfamilienhaus ganz weit hinten in der Liste der eigentlichen Probleme auf. Viel wichtiger wären zum Beispiel:
- Unternehmen nicht zu konzentrieren sondern übers Land zu verteilen
- Bauland dort auszuweisen wo Leute leben und arbeiten um Pendelstrecken zu verringern
- Entsprechende Infrastruktur für Radverkehr, geräumte Radwege im Winter
- Entsprechende Netzabdeckung und Taktung im ÖV wo Wege nicht ausreichend fußläufig oder radelnd zurückgelegt werden können
- Flaschenhälse im Autoverkehr beseitigen wo nötig (und nein, wenn man ausreichend gute Alternativen schafft, erzeugt das nicht automatisch mehr Verkehr)
Auch auf dem Land und in Einfamilienhaus-Gebieten könnte man mehr Wege ohne Auto zurücklegen, wenn man nicht nach ein paar hundert Metern mitten auf der Landstraße radelt