Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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Winniefred

Winniefred

Fast genau meine Geschichte...
Etwa 15 Anfragen im August verschickt, 5 Antworten bekommen, 2 Vorortbesichtigungen im September / Oktober, 1 Firma wartet jetzt auf die Energieberater-Berechnungen, um ein Angebot abzugeben (die macht aber immerhin einen guten Eindruck und hat einen prima Ruf).
Jetzt muss ich nur noch sehen, dass die Firma sich weiterhin im Wettbewerb wähnt...

P.S.: Geschätzter Umfang 250-300k, also kann man daran auch was verdienen...
Sowas hört man von überall. Bei uns ist das Volumen natürlich wesentlich geringer, es ist ja nur das Erdgeschoss. Aber die Firmen sind offenbar bis sonstwann ausgebucht und benötigen keine Aufträge in halbwegs absehbarer Zeit. Ich drücke euch die Daumen. Bei uns ist es immerhin so, dass es notfalls so bleiben kann, wir wohnen ja auch schon drinnen. Ich bin froh, dass wir nicht absolut dringend auf Handwerker angewiesen sind. Zur Not machen wir es peu a peu selbst, so wie bisher auch fast alles.
Natürlich dann auch ohne Förderung, denn einen Energieberater finden wir ebenfalls nicht :mad:.
 
Tolentino

Tolentino

Wenn man tatsächlich für die Rente an den Kapitalmarkt muss, fließt Nachfrage dorthin statt in die Realwirtschaft. Dann wird ausgerechnet der reale Kapitalstock durch Nachfrageausfälle angenagt, der später dann eben jene kapitalgedeckte Rente ausgeben soll. Geht logisch nicht auf. Wird man aber wahrscheinlich erst merken, wenn man den Karren einmal vor die Wand gesetzt hat, wie bei so vielem.
M.E. handelt es sich ja nur um eine zeitverzögerte Nachfrage, denn das angesparte Rentenkapital soll ja dann für die eigene Rente aufgezehrt werden.
Die Beiträge der Generation, die als erste für sich selbst anspart, fallen ja nicht weg, sondern sollen vollständig vom Staat übernommen werden, ergo kein Nachfrageverlust.

Nutzt halt nichts, wenn man weiß, was zu tun wäre, es aber nicht durchsetzbar ist.
Wie gesagt, man wird es (oder was ähnliches) tun müssen und es dann umsetzen, wenn die in Rente befindliche Mehrheit einerseits klein genug ist, dass die eh kaum noch nennenswerte Rente komplett vom Staat übernommen werden kann und sich die beitragszahlende Minderheit über geringere Beiträge und mehr Selbstbestimmungsrecht freut.
 
C

chand1986

M.E. handelt es sich ja nur um eine zeitverzögerte Nachfrage, denn das angesparte Rentenkapital soll ja dann für die eigene Rente aufgezehrt werden.
Die Beiträge der Generation, die als erste für sich selbst anspart, fallen ja nicht weg, sondern sollen vollständig vom Staat übernommen werden, ergo kein Nachfrageverlust.
Und jeder Rentner fährt dann sein Kapital zielgerichtet zum Tod auf Null exkl. Beerdigungskosten? Wie? Und: Wieso?
 
WilderSueden

WilderSueden

Rente muss immer aus laufenden Erträgen genommen werden, woraus sonst?
Es gibt da aber einen Unterschied. Die Rente nach dem Umlagesystem auf Löhne und Gehälter, wie wir sie jetzt haben, kann ihre Leistungen nur Löhnen und Gehältern in Deutschland entnehmen. Das ist mehrfach ein Problem: Erstens wird die Demographie ungünstiger, statt 2 oder 3 Arbeitnehmern auf einen Rentner wird das Verhältnis bald umgekehrt sein. Und zweitens bezieht es sich eben nur auf Arbeit, es gibt aber auch andere Produktionsfaktoren. Aktuell wichtig ist vor allem Automatisierung, also Kapital. Drittens wird die Umlage auf sämtliche Arbeit erhoben, unabhängig von der Frage, ob das betreffende Unternehmen gerade kurz vor der Pleite ist oder Rekordgewinne erwirtschaftet.

Eine Kapitaldeckung erlaubt eben auch sehr einfach die anderen Faktoren anzuzapfen. Kapitalerträge werden vor allem in profitablen Branchen erwirtschaftet. Kapitalerträge können auch außerhalb Deutschlands erwirtschaftet werden. In der Ökonomie der Industrieländer dominiert der Faktor Kapital. Wir machen aber noch eine Sozialpolitik wie vor Jahrzehnten als Arbeit dominiert hat, unter anderem durch eine vorteilhafte Demographie. Natürlich könnte man das jetzt über Steuerzuschüsse regeln, das Problem ist aber, dass sich Steuern in der Praxis am leichtesten von der Mittelschicht erheben lassen und am schwersten von internationalen Großkonzernen. Von diesen lassen sich aber sehr einfach Kapitalerträge über die Börse einsammeln.

Es ist kein entweder-oder, sondern ein sowohl als auch. Manche Länder haben das schon vor Ewigkeiten erkannt und die Altersvorsorge stabil auf mehrere Säulen in Form einer gesetzlichen Rente per Umlage und Kapitaldeckung in Form von privater Vorsorge und Betriebsrenten gestellt. Hier in Deutschland hat man nicht den Mut dazu, Menschen ernsthafte private Vorsorge zuzumuten und ihnen die dafür notwendige Freiheit zu geben. Hier hat man die private Vorsorge lieber als ABM für Versicherungsvertreter betrachtet und am Ende kommen dann 50€ Riester-Rente raus.
 
Tolentino

Tolentino

Und jeder Rentner fährt dann sein Kapital zielgerichtet zum Tod auf Null exkl. Beerdigungskosten? Wie? Und: Wieso?
Nö, er kann es schon vorher verprassen (und danach von der Basisrente leben) oder vererben. Geht ja jetzt auch, ein Rentner kann seine Rente ausgeben oder ansparen und vererben. Tatsächlich bleibt so sogar mehr Nachfrage erhalten, da ein vorzeitig Verstorbener, der weniger als seine Beitragszahlungen als Auszahlung erhält, in meinem Modell den restlichen Kapitalstock weitervererben würde und es nicht einfach nur in weniger Auszahlungen mündet. Also wäre mein Modell sogar nachfragefördernd.

(Ich nenne es "mein" Modell ohne Anspruch auf Urheberschaft, es ist nur im Kontext dieses Threads einfacher).
 
C

chand1986

Es gibt da aber einen Unterschied. Die Rente nach dem Umlagesystem auf Löhne und Gehälter, wie wir sie jetzt haben, kann ihre Leistungen nur Löhnen und Gehältern in Deutschland entnehmen. Das ist mehrfach ein Problem: Erstens wird die Demographie ungünstiger, statt 2 oder 3 Arbeitnehmern auf einen Rentner wird das Verhältnis bald umgekehrt sein. Und zweitens bezieht es sich eben nur auf Arbeit, es gibt aber auch andere Produktionsfaktoren. Aktuell wichtig ist vor allem Automatisierung, also Kapital. Drittens wird die Umlage auf sämtliche Arbeit erhoben, unabhängig von der Frage, ob das betreffende Unternehmen gerade kurz vor der Pleite ist oder Rekordgewinne erwirtschaftet.

Eine Kapitaldeckung erlaubt eben auch sehr einfach die anderen Faktoren anzuzapfen. Kapitalerträge werden vor allem in profitablen Branchen erwirtschaftet. Kapitalerträge können auch außerhalb Deutschlands erwirtschaftet werden. In der Ökonomie der Industrieländer dominiert der Faktor Kapital. Wir machen aber noch eine Sozialpolitik wie vor Jahrzehnten als Arbeit dominiert hat, unter anderem durch eine vorteilhafte Demographie. Natürlich könnte man das jetzt über Steuerzuschüsse regeln, das Problem ist aber, dass sich Steuern in der Praxis am leichtesten von der Mittelschicht erheben lassen und am schwersten von internationalen Großkonzernen. Von diesen lassen sich aber sehr einfach Kapitalerträge über die Börse einsammeln.

Es ist kein entweder-oder, sondern ein sowohl als auch. Manche Länder haben das schon vor Ewigkeiten erkannt und die Altersvorsorge stabil auf mehrere Säulen in Form einer gesetzlichen Rente per Umlage und Kapitaldeckung in Form von privater Vorsorge und Betriebsrenten gestellt. Hier in Deutschland hat man nicht den Mut dazu, Menschen ernsthafte private Vorsorge zuzumuten und ihnen die dafür notwendige Freiheit zu geben. Hier hat man die private Vorsorge lieber als ABM für Versicherungsvertreter betrachtet und am Ende kommen dann 50€ Riester-Rente raus.
Du beschreibst das Problem völlig korrekt.

Du nennst auch die Lösung: Kapitalerträge anzapfen.

Also die Gewinne der Unternehmen an der Rente beteiligen. Geht per Börse aber nur bei Unternehmen, die auch dort Produkte (Anleihen/Aktien) platzieren. Alternative?

Das Problem, das ich grundsätzlich genannt habe, bleibt: Nachfrage nach Aktien eines Unternehmens kann nicht gleichzeitig Nachfrage nach Produkten eines Unternehmens sein. Nur letztere generiert aber die Erträge, aus denen Renten bezahlt werden müssen.

Es ist volkswirtschaftliche Gesamtrechnung: Was in Summe durch Erwerb der kapitalgedeckten Rentenanwartschaften gespart wird, muss woanders als Schulden ins System kommen, sonst funktioniert es nicht. Wer soll diese Schulden machen?

Man kommt um ein paar “Naturgesetze“ des Wirtschaftens halt nicht herum.

( das soll nicht heißen, dass du nicht valide Punkte hast. Es gibt nur oft ausgeblendete Nebenwirkungen, auf die ich hinaus will ).
 
Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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