Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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H

HansDampf88

Das ist genau der Punkt, für einen Familien Rat.
Mit Eltern, Großeltern und Geschwistern an einen Tisch, alles offenlegen und gemeinsam eine Lösung finden, oder auch absagen.
Die Aussage, dann verschieben wir die Kreuzfahrt, das Wohnmobil, das neue Auto und lassen das Geld in der Hinterhand, kann eine neue Sicherheit geben.
Ohne dass sich alle verschulden
Lieb gemeinter und sinnvoller Tipp. In unserer Situation leider wenig zielführend.
Komme aus ganz einfachen Verhältnissen, Mutter Frisörin, Papa war lange raus wegen Krankheit, somit muss der erstmal selber was aufholen und Rücklagen fürs Alter schaffen. Eltern von meiner Partnerin sind auch ganz einfache Arbeiter, die müssen ihre Hütte selber erstmal noch abbezahlen.
Wie gesagt, jeden einzelnen Cent selbst erspart und erarbeitet. Ich hab auch Kumpels im Freundeskreis, die ziehen das Ding jetzt einfach durch. Da ist der Papa Anwalt oder Geschäftsführer. Wenn es da mal 50k € oder mehr noch kostet oder es halt 6 Monate länger dauert, ist das kein Beinbruch. Ist natürlich dann eine andere Situation. Fast schon beneidenswert. Aber ich gönne es jedem.

Um zu deinem Rat zurück zu kommen: Das Thema wurde bei uns in der Familie schon offen diskutiert. Da ist die allgemeine Meinung: Abbrechen, größere Mietwohnung suchen, da glücklich werden und in sichereren Zeiten, wenn die Kinder auch mal aus dem allergröbsten raus sind, was bauen oder kaufen.
 
H

hang_häuschen

War / ist hier der Plan. Zumindest ein ähnliches Modell.
Wenn mir mein Dachdecker allerdings sagt, er kann mir nicht versprechen, dass er mich zum Jahresende überhaupt beliefern kann oder mein Fensterbauer mir sagt, dass es aktuell alle zwei Wochen Preiserhöhungen im zweistelligen Prozentbereich hagelt, dann macht es das ja trotzdem immer noch "unkalkulierbar". Das Problem ist einfach, dass ein Hausbau mehrere Monate, manchmal gar Jahre dauert, je nachdem. Es kann sich in der Zeit natürlich wieder beruhigen, auf hohem Niveau. Okay. Es kann sich aber auch noch viel weiter verschärfen und nochmal eine neue Dynamik annehmen. Dann baut vielleicht bald gar keiner mehr irgendwas. Vielleicht aber auch doch. Keine Ahnung. Diese Ungewissheit macht einen gerade echt mürbe im Kopf.

Es ist einfach so bitter, wenn man sieht, dass man Monate oder Jahre geplant und echt gut gespart hat.
Eigenkapital im relativ jungen Alter, jeden einzelnen Cent selbst erspart, von ca. 125k € einbringen kann, man kein Top Gehalt, aber ein solides Haushaltseinkommen von 5k € hat und es dann trotzdem irgendwann nicht mehr reicht. Da zerplatzt gerade nach und nach ein Traum, auf den man auch die Lebensplanung ausgerichtet hatte. Der emotionale Schaden ist da deutlich höher als der finanzielle.
Ganz genau das ist einfach unser Problem. Und wir wissen einfach nicht wie wir das lösen. So lange hat man nun an seinem Traumhaus gebastelt und jetzt steht man vor einem Haufen Scherben.
 
I

Inder123

Wir bauen auch mit einer GU. Unsere Festpreisfrist läuft bald ab. GU beabsichtigt nicht, vor dieser Frist zu bauen, und wir könnten bald eine Preiserhöhung erhalten. Nicht sicher, um wie viel. Die Ungewissheit der gesamten Situation ist beunruhigender. So viele Variablen, dass hier und da nur wenig die gesamte Berechnung ändert.

Jetzt gibt es neben der Preiserhöhung auch Materialknappheit. Das bedeutet längere Bauzeit. Also begrüße die Bereitstellungsprovision.
 
Tolentino

Tolentino

Quote derer, die sagen: "klar, von Kierkegaard" wird vermutlich bei so 2% liegen.
Quote derer, die sagen: "jap, von den KZs" eher so bei 80%.
Mit dem ersten schätzt du m.E. sogar recht hoch.
Mit dem zweiten m.E. aber eben auch.
Wenn eine Studie (Forsa 2012 im Auftrag des Stern) ergibt, dass 21% aller 18-31 jährigen den Begriff Auschwitz nicht richtig einsortieren können, dann meine ich, dass deutlich weniger als sogar 50% der über 18 jährigen den strittigen Spruch vollständig richtig einsortieren.
Ich selbst kenne das auch erst seit meinem Geschichtsstudium, in der Schule wurde mir das nicht detailliert vermittelt.

Damit will ich auch gar nicht sagen dass die Verwendung ok sei. Aber man kann doch einfach darauf hinweisen, bevor man gleich das schlimmste annimmt.
Meine Herkunft und Zugehörigkeit sollte nur illustrieren, dass ich nicht zu einer typischen Relativierungsklientel gehöre.

Und dass es so unbekannt ist, finde ich auch nicht ok oder normal, weswegen ich hier nochmal antworte.
Es ist meiner Meinung nach unsere Verantwortung, nicht zu vergessen und auch nicht vergessen zu lassen. Auch wenn wir keine Schuld mehr haben.
Aber mit mahnenden und erklärenden Worten erreicht man oft mehr, als mit der Verbalkeule.
 
Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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