Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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B

BackSteinGotik

Nur aus Interesse: Was denkst du, wie stark die Preise für Neubauten fallen und wo die Zinsen in einem Jahr stehen werden?
Ich glaube bei den Zinsen ist relativ absehbar, dass sie ganz sicher nicht günstiger werden als sie heute sind. Spannend wird es, wie stark die EZB reagieren muss - der Druck der FED und anderer Banken lässt sie ja nicht als isolierten Akteur zurück. Aber das wäre ja nur das untere Ende - der Ausblick in die Zukunft ist ja nun mal gerade ziemlich, ziemlich schwarz, sodass sich die Zinsen auch so weiter nach oben bewegen. Nimm das Gasthema, das kommt..

Die Folge: das direkt verfügbare Geldvolumen für einen Kauf/Bau - also Eigenkapital+Kreditsumme schrumpft weiter, weil die Geldkosten über die Laufzeit weiter zunehmen. Aufgrund der Inflation schrumpft auch der Anteil am Haushaltseinkommen, der für Kredite/Wohnen leistbar ist - schon jetzt ist die heutige Belastung für viele einfach nicht mehr darstellbar.

Bedeutet also einen weiteren Nachfragerückgang. Oder eben auch Schock. Ich verweise ja immer gerne auf die Anzahl Threads/Projektvorstellungen hier im Forum. Dürfte so langsam die Nulllinie erreicht haben. Und wenn, reden wir von Einkommen von 7000€ netto und mehr - und selbst da gibt es große Zweifel, ob das Vorhaben eine gute Idee ist. Wir haben also die Mittelschicht komplett abgehängt, und sind bei der unteren Oberschicht angekommen, die Probleme beim Kauf bekommt. Wenn sie nicht größere Millionenanteile Eigenkapital dabei hat..

Bei den Neubauten - oder besser Neubaupreisen - da wird es wohl am längsten dauern. Vorher geht es eher beim Grund los. Die Blasenpreise sind nicht mehr darstellbar. Um überhaupt noch ein Angebot zur extrem eingebrochenen Nachfrage zu kriegen, wird die Bauindustrie sich anpassen müssen. War ja bisher nicht wirklich durch Innovation aufgefallen. Da der globale Konsummarkt gerade ziemlich einbricht, wird es irgendwann im nächsten Jahr auch wieder einfacher mit dem internationalen Transport. Dann kann sich der deutsche Holzpreis eben nicht mehr vom Weltmarkt abkoppeln, und die Rohmaterialien kommen auch wieder unter Druck.
Ansonsten - bei Neubauprojekten vom Bauträger hab ich jetzt schon Preissenkungen in der Vermarktung gesehen, klein (30.000€), aber immerhin. Zu dem aufgerufenen Preis muss man halt schon sehr lange nach einem Verrückten suchen - besonders wenn 10, 20 andere es ebenfalls gerade probieren..

FOMO ist vorbei und endet für viele gerade hart - Kredit wird nicht mehr bewilligt. Der Zyklus geht ganz normal weiter - wir bekommen einen Käufermarkt.
 
WilderSueden

WilderSueden

Vorher geht es eher beim Grund los. Die Blasenpreise sind nicht mehr darstellbar.
Den Gedanken hatte ich auch vor kurzem. Meine Freundin war ja noch auf einer Warteliste für ein Baugebiet im Hegau. Die Gemeinde (<5000 Einwohner)hat wohl noch mehrere Neubaugebiete in der Pipeline die in den nächsten 2-3 Jahren bebaubar sein werden. Wenn ich das damit kombiniere, dass aktuell reihenweise Grundstücke zurückgegeben werden. Ich bin mal gespannt ob wir nicht mittelfristig wieder sehen, dass Auswahlverfahren und kurzfristiger Bauzwang in den meisten Gegenden verschwinden
 
SumsumBiene

SumsumBiene

Deutschland ist manchmal echt lustig. Tempolimit ist taboo, aber Mieter frieren zu lassen wird diskutiert?
Ich kann mir sehr gut vorstellen,dass auch diese Schraube kommen wird. Ebenso das Sonntagsfahrverbot. Und ganz ehrlich....ich finde die Regierung macht das gar nicht so schlecht. Die sind ja schon ins kalte Wasser geschubst worden bei den Aufgaben, die sie nun bewältigen müssen. Ich habe große Zweifel, dass es bei der CDU besser gelaufen wäre. Meckern tut man irgendwie über jede Regierung, aber selber machen und merken wie man mit viel Engagement startet und dann erstmal gegen Windmühlen ankämpfen muss, will irgendwie auch keiner.
Wer sich Mal ehrenamtlich nützlich gemacht hat wird wissen was ich meine.
 
S

Scout**

Ein halbwegs normal engagierter Lehrer liegt über 40 Std. Eine Vollzeitstelle liegt bei 27 Unterrichtsstd. Dazu kommen dann Aufsichten, Vorbereitung und Nachbereitung etc pp. Es kommt nicht von ungefähr, dass viele Lehrer ihre Stunden freiwillig reduzieren. Die Belastungsspitzen sind halt recht hoch. Dann kommt noch dazu, dass viele, wenn nicht sogar die meisten, auch noch fachfremd eingesetzt werden. Ich Stelle mir das sehr stressig vor, wenn ich plötzlich ein Fach unterrichten muss, in welchem ich selber nicht safe bin.
Also mein Verständnis haben die Lehrer.
Dabei bitte nicht vergessen:außerhalb der Blase hat die Stunde mehr als nur 45 Minuten und der Urlaub maximal 30 Tage
 
F

fromthisplace

Dabei bitte nicht vergessen:außerhalb der Blase hat die Stunde mehr als nur 45 Minuten und der Urlaub maximal 30 Tage
Dabei bitte nicht vergessen, dass die Vorviertelstunde als Unterricht zählt und gerade zu Pandamiezeiten gefühlt jede Pause beaufsichtigt werden musste. Um 1 bist du dann auch noch nicht alle SuS los, so dass vier der sechs Stunden täglich schon mal locker 60 Minuten lang sind. Du hast aber Recht, die unterrichtsfreie Zeit ist ein Träumchen. Die gleicht m. E. n. den deutlich höheren Stresslevel verglichen mit einem „normalen“ Beruf wieder aus.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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