Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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O

Oetti

Schlüsselfertig? Hier hat man erstmal ein Haus gebaut mit sonst genau NIX. Keine Außenanlagen irgendwelcher Art, keine Garage, ausgebaut wurde nur das Erdgeschoss. Irgendwann kam eine "Garage" dazu, nämlich eine Hütte aus mehrschichtiger verpresster und lackierter Pappe. Das Erdgeschoss hatte einen Kohlenofen in der Küche der über Wasserrohre mehr schlecht als recht die anderen Räume erwärmt hat. Irgendwann wurde das OG dann überhaupt ausgebaut, aber eben mit einem Ölofen im Wohnzimmer und für die ganz kalten Nächte ein Stromheizkörper.
Also ja, die Preise für Häuser waren damals niedriger - aber was man dafür bekommen hat, war auch was anderes.

Daher: Schlüsselfertig? Bezugsfertig? In den 80er/90er Jahren vielleicht, aber auch noch mit einem anderen Standard.
Klingt so,als ob damals die Leute in Lehmhütten gehaust hätten. Mein Vater hat 1972 ein schlüsselfertiges Reiheneckhaus mit Ölzentralheizung, ausgebautem Keller EG und OG, Terrasse und angelegtem Garten sowie Garage gekauft. Gab es also schon vor 50 Jahren. Er war damals Wochenendpendler und hatte keinen Bock ewig lange selbst rumzuwerkeln.
 
H

HeimatBauer

Ja, die harten Einschnitte sind immer doof. Zu Corona haben zuerst die Großhändler ihr Material für Dumpingpreise verjuxt weil sie befürchtet haben ihr Lager quillt über, das haben sich einige auf Lager gelegt (O-Ton: "Rohre brauch ich immer, Rohre werden nicht schlecht, der Großhändler verkauft sie <50% Normalpreis also hab ich mir ne Halle gebaut und mit Rohren vollgemacht") und die Großhändler haben alles storniert was sie stornieren konnten. Plötzlich ploppte die Nachfrage wieder hoch, niemand konnte liefern, Preise explodieren. Großhändler haben keine Preise mehr zugesichert, Firmen kaufen direkt beim Hersteller weil sie überall nur Tageskurse bekommen, und so weiter. Vor einem Jahr wollte niemand einen Gaskessel aber nen Photovoltaik-Panel wurde mit Gold aufgewogen. Jetzt gibts Photovoltaik-Panels bei Aldi aber Wärmepumpen werden vor dem Haus weggeklaut und ein simpler Zehnder Charleston ist nur noch vierstellig zu haben. Klar, wenn es einen genau in dieser Zeit erwischt, ist es fies. Da ist, wie so oft, ein bisschen Ruhe ganz gut und auch mal ein Projekt ein Jahr verschieben.
 
H

HeimatBauer

Klingt so,als ob damals die Leute in Lehmhütten gehaust hätten. Mein Vater hat 1972 ein schlüsselfertiges Reiheneckhaus mit Ölzentralheizung, ausgebautem Keller EG und OG, Terrasse und angelegtem Garten sowie Garage gekauft. Gab es also schon vor 50 Jahren. Er war damals Wochenendpendler und hatte keinen Bock ewig lange selbst rumzuwerkeln.
Klar gab es das, nur war es eher die Ausnahme. Heute wird man komisch angeschaut wenn man was selbst gemacht hat.

Und nein es war keine Lehmhütte sondern ein Haus. Das steht heute noch und ich schaue gerade rüber. Aber halt z.B. mit gemeinsamer Tragmauer mit dem Nachbarn - spart Geld, taucht jedoch in keiner Statistik auf. Holzfehlböden bei denen man jeden Schritt im Stockwerk drüber hört. Also ja, schöne Häuser, damals ein Traum, aber wer nur auf den Preis schaut, der vergleicht Äpfel mit Birnen.
 
T

theydontknoww

Klar gab es das, nur war es eher die Ausnahme. Heute wird man komisch angeschaut wenn man was selbst gemacht hat.
Ich kenne niemanden, der im Rahmen des Hausbaus nicht zumindest geringfügig seine Arbeitskraft einbringt. Streichen ist der absolute Klassiker.


In welcher Parallelwelt wird man denn komisch angeschaut bei Eigenleistung?
 
H

HeimatBauer

In welcher Parallelwelt wird man denn komisch angeschaut bei Eigenleistung?
Also ich wurde schon komisch beäugt weil ich selbst Netzwerkkabel, Sat-Kabel und Lautsprecherkabel reingezogen habe. Natürlich mit Dosensetzen, Leerrohr, usw. das ganze Programm eben. Da hat sich mancher die Augenbraue gebrochen so hoch wurde die gezogen.

Bevor ich gebaut habe, habe ich jahrelang hier in der Umgebung die Hausbaustellen beobachtet und dann so 1-2 Jahre nach Fertigstellung dort geklingelt und gefragt wie die Erfahrungen jetzt nach einem Jahr so sind. Teilweise haben die Leute das ganze Haus AN EINEM TAG komplett konfiguriert (alle alles, jede Steckdose, jede Fliese) dann Geld überwiesen und haben es vor dem Einzug vielleicht 1-2mal von außen besichtigt.
 
X

xMisterDx

Ich kenne niemanden, der im Rahmen des Hausbaus nicht zumindest geringfügig seine Arbeitskraft einbringt. Streichen ist der absolute Klassiker.


In welcher Parallelwelt wird man denn komisch angeschaut bei Eigenleistung?
äh hier zum Beispiel?
Selbst gemalert haben hier die wenigsten, fast überall stand wochenlang das Malerauto vor der Tür.
Selbst den Rasen haben viele sähen lassen...

Selbst der Gutachter von der Bank und die Möbelschlepper vom Höffner waren völlig baff, dass ich viel selbst gemacht und sogar auf den Möbelaufbauservice für schlappe 500 EUR verzichtet hab...
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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