Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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G

guckuck2

Eine Einliegerwohnung zu bauen ändert auch nichts wesentlich am Baupreis pro QM Wohnfläche. Den Zahn ziehen wir hier seit Jahren Bauherren, bei denen Mama und Papa die 80.000€ Eigenkapital bei steuern, gleichzeitig aber 80qm Neubau im EG dafür mit beziehen wollen. Die Rechnung geht nicht auf.

Edit: Einfach die Daten bei destatis und ähnlichem abrufen. Ein Interview ziehe ich mir jetzt nicht rein, nein ;-)
 
WilderSueden

WilderSueden

Die Streichung der Grunderwerbsteuer hilft nur bedingt gegen Wohnraummangel. Dadurch entsteht keine einzige Wohnung mehr. Die einzige Wirkung könnte sein, dass Menschen eher geneigt sind, sich im Alter wieder zu verkleinern, wenn die Transaktionskosten nicht so hoch sind. Das sind aber weder die einzigen Transaktionskosten noch sind die Transaktionskosten das einzige Hindernis. Auch Mieter verkleinern sich im Alter nur selten.
Und das mit der durchschnittlichen Wohnungsgröße kann ich nicht mehr hören. Nach Demographie aufgeschlüsselt zeigt sich, dass die größte Wohnfläche von älteren Menschen, insbesondere alleinstehenden älteren Menschen, genutzt wird. Dreimal darf man raten, welche Gruppe die letzten Jahre am stärksten gewachsen ist.
 
H

HeimatBauer

Die Diskussion geht hier primär darum ob Wohnraum neu gebaut wird oder nicht - alles o.k., ist ein wichtiges Thema.

Was hier bei mir auch ein Thema ist, sind die leerstehenden Wohnungen. Und das sind richtig viele - und die Gründe sind vielschichtig: Natürlich ist es einfach eine Umstellung, wenn plötzlich ein fremder Mensch durchs Treppenhaus geht - und sei es noch so abgetrennt. Ich höre hier "ach ich lass meine Wohnungstüre immer offen die müsste ich dann zumachen". Anderes ist diffus bis irrational "dann müsste die Wohnung ja geheizt werden, was das wieder kostet" also dreht man die Heizung auf null und lässt die Wohnung leer.
In einem Fall war ich sogar selbst involviert, das war eine Erbengemeinschaft die sich monatelang zwischen "Wir brauchen eine neue Heizung" und "Das auf die Mieter zu verteilen ist Gentrifizierung" und "das lohnt sich nie" usw. aufgerieben hat. Auch das neue Heizungsgesetz macht es den Vermietern nicht gerade schmackhaft eine neue Heizung einzubauen. Das nimmt die Planungssicherheit und schon ist ein Jahr mit Diskussionen verbraucht.

Also ja, die Leute die jetzt nicht mehr (aus welchen Gründen auch immer, und sei es nur "zum Steuersparen") eine Mietwohnung bauen wollen, das sieht man irgendwann in der Statistik der immer geringeren Wohnungs-Neubau-Raten.

Was man aber nicht sieht und was zumindest hier ein massives Problem ist sind die Wohnungen die einfach nicht mehr vermietet werden.
 
S

Sunshine387

Volle Zustimmung bei den absurd hohen Baukosten. Früher (bis 2019) konnte man für 3000€ m2 (inklusive Grundstück) bauen und für 11-12€ kalt vermieten. Da hat die Rendite auch wegen der historisch niedrigen Zinsen noch gestimmt. Als man dann 2021 bei 4000€ m2 (inklusive Grundstück) war haben viele wegen der niedrigen Zinsen noch gebaut, aber konnten trotzdem höchstens 13€ kalt pro m2 in normalen Lagen kriegen. Und jetzt, bei Baukosten von 5000€ m2 (inklusive Grundstück) und 4% Zinsen kann sich kein auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen das Bauen mehr leisten. Da müsste man eben wirklich zwischen 18-20€ pro m2 kalt nehmen um seine Wohnungen selbst in Kleinstadtlagen zu vermieten. Das kann sich kein auf Gewinn ausgerichtetes Bau-Unternehmen mehr leisten. Da die Leute für so viel Geld eben nicht mehr Mieten können. Der Mietwohnungsneubau für den freien Markt ist fast komplett zum Erliegen gekommen. Dieses Jahr werden noch alles Projekte aus 2021 fertiggestellt. Aber ab 2024/2025 wird praktisch fast keine neue Wohnung mehr fertiggestellt. Dann geht die Krise richtig los.
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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