Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) gesteht ein, dass die Regierung ihr anvisiertes Ziel von 400.000 neuen Wohnungen in diesem Jahr nicht erreicht. "Es wird einige Zeit dauern, bis wir die Produktionskapazitäten von derzeit 300.000 auf 400.000 Wohnungen ausgeweitet haben", sagte Geywitz dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).
"Aber wenn wir das geschafft haben, dann ist das in der Tat ein ordentlicher Wumms." Geywitz erklärte, Wirtschaft, Verbände, Gewerkschaften und Politik hätten gemeinsam 187 Maßnahmen identifiziert, die angegangen werden sollten, um das Bauen in Deutschland zu beschleunigen. Dabei habe sich das Bündnis nicht auf eine einzige Frage konzentrieren können. "Etwa: Wie lässt sich möglichst billig auf der Wiese etwas hinsetzen. So wie in den 1970er-Jahren im Wohnungsbau mit viel Beton ziemlich schnell Masse gemacht wurde", sagte Geywitz dem "Handelsblatt". Heute müsse das "smarter" laufen. So müsse gleichzeitig der Klimaschutz im Auge behalten werden. Als einen der wichtigsten Beschlüsse nannte Geywitz die Digitalisierung des Bauantragswesens. Allerdings werde "die komplette Digitalisierung in den Bauämtern nicht zum Jahreswechsel passieren". Als einen weiteren wesentlichen Beschluss verwies die Ministerin auf das Vergaberecht, das künftig zeitlich befristet eine freihändige Vergabe von Aufträgen erlauben soll. Es werde auch beschränkte Ausschreibungen ohne Teilnahmewettbewerb geben und die Variante, einen Generalunternehmer zu beauftragen. "Außerdem machen wir es leichter, aus ehemaligen Büroräumen Wohnungen zu errichten", sagte die SPD-Politikerin der Zeitung. "Das ist ressourcen- und flächenschonend - und geht dann auch schnell."