Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Fleckenzwerg

Bei uns hat die Erschließung über 1 Jahr gedauert. Vorher gab's keine Baugenehmigung und ohne (rechtzeitige) Baugenehmigung kein Antrag für Baukindergeld möglich - bei zwei Kindern ist das kein Pappenstiel. Dieser Fall eines popeligen Einfamilienhaus-Bauantrags, 100% konform mit dem rechtskräftigen Bebauungsplan, eskalierte bis zum Bauministerium des Landes. Darauf bekamen wir die BG. Gerade noch rechtzeitig. Dann dauerte es noch ein 3/4 Jahr, bis in unserer Straße Baustrom lag. Etwa 11 Monate nach Erteilung der BG war erst Baubeginn. Und jetzt zittern wir buchstäblich bis die Wärmepumpe da ist. Vielleicht November 22, vielleicht Mai 23. Aber - um noch die Kurve zum Thema zu bekommen - bei all dem gab es keine Preiserhöhungen seitens des GU. Wir zahlen nach wie vor die Preise aus 11/2020.
 
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Finch039

Ach, die Problematik kannst du als Bauherr auch haben. Bei uns hat die Erschließung des Gebiets geschlagene 10 Monate gedauert, kommuniziert wird das aber auch eher optimistisch und einige hatten ihre Verträge entsprechend der Aussage der Gemeinde abgeschlossen. Wobei diejenigen jetzt die Glücklichen sind die auch tatsächlich bauen. Der Rest wurde von Baukostensteigerungen und Zinsen überrollt. Die werden sich absehbar den Bau wohl nicht mehr leisten können
Ich finde das unfassbar traurig und mir tun die Leute wirklich leid.
Man freut sich ja auf das neue Haus und richtet seine Lebensplanung mit Nachwuchs, Arbeitsstelle - das neue Haus als "Lebensmittelpunkt" ja auch teilweise darauf aus.

Wenn dann nach 1-2 Jahren die Erkenntnis kommt, dass man diesen Traum begraben muss wegen Faktoren, auf die man einfach keinen Einfluss hat, finde ich das wirklich tragisch.
 
WilderSueden

WilderSueden

Aber - um noch die Kurve zum Thema zu bekommen - bei all dem gab es keine Preiserhöhungen seitens des GU. Wir zahlen nach wie vor die Preise aus 11/2020.
Und alles anstandslos? Ich hatte Januar '21 abgeschlossen und bin mit den Verzögerungen natürlich gleich aus der Garantie rausgelaufen. Die KfW hatte in der Zwischenzeit ja auch ihre Definition von "Vorhabensbeginn" geändert, also haben wir dann im Oktober nochmal einen neuen Vertrag gemacht mit recht fairen 1500€ Aufschlag für den Zimmerer. Jetzt vor kurzem hat er angefangen zu jammern wie viel teurer alles wird und er nicht weiß ob er den Preis halten kann. Er gibt dabei der Verzögerung bei der Erschließung die Schuld, was ja auch durchaus nicht ganz verkehrt ist. Aber meiner Meinung nach sind diese Verzögerungen durch die Erhöhung letzten Oktober abgedeckt. Ich bin mal gespannt was da draus wird...

Wenn dann nach 1-2 Jahren die Erkenntnis kommt, dass man diesen Traum begraben muss wegen Faktoren, auf die man einfach keinen Einfluss hat, finde ich das wirklich tragisch.
Ja, aber das zeigt eben auch wie gefährlich Auswarten als Lösung ist. '21 dachte jeder das normalisiert sich bestimmt bald wieder. Dann sind die Zinsen im Winter ein Stück gestiegen und hier kamen Fragen wann sie sich wieder normalisieren würden. Und jetzt sind wir halt dann bei über 4% und es wird erst einmal nicht besser
 
mayglow

mayglow

Der Rest wurde von Baukostensteigerungen und Zinsen überrollt.
Da bangen wir durchaus auch noch. Im Vertragsentwurf den wir haben gibt es keinen wesentlichen Beschränkungen zum Fixpreis. Und uns wurde auch 20mal seitens des BT versichert, das bleibt so und auch der Preis bleibt für uns so. Aber letztlich haben wir immer noch keinen Vertrag mit dem BT und das macht schon einfach nervös. Eigentlich sollten wir diese Woche den Vertrag vom Notar kriegen, aber es gab dann eine (angeblich doch wieder nur) Kleinigkeit, die noch angepasst werden musste :rolleyes: Jetzt fängt bei uns die Rückruffrist für die Finanzierung zu ticken (in der wir eigentlich gehofft hatten, auch den Notarkram mitm BT komplett dingfest zu machen.) Da wir aber immer noch nichts hier haben und es ja 14 Tage Zwangsbedenkzeit aus Verbraucherschutzgründen bis zum Notartermin gibt, wird das schonmal nichts. Wir hoffen jetzt doch zumindest den Vertrag in der Rückruffrist hier liegen zu haben, auch wenn er nicht notariell beglaubigt sein wird.

Wenn das auch nicht passiert, ist schon recht scheiße. Finanzierung spätestmöglich zurückrufen? Das hieße dann wohl auch sehr wahrscheinlich, das Projekt erstmal komplett abzuhaken oder wir müssten bei ner neuen Finanzierung aktuell noch deutlich stärker ins Risiko gehen. Oder doch dem BT vertrauen, dass er seine Versprechen hält? Wirkt in der aktuellen Weltsituation irgendwie auch einfach naiv. Ich meine, gut, bei "Finanzierung behalten" hätten wir worst case auch immer noch die Möglichkeit das Beleihungsobjekt zu switchen, aber das müsste ja auch erstmal gefunden werden. Seufz... es hätte so gut gepasst, wenn nicht schon wieder rausgezögert worden wäre.

Ich glaube, wir wären da auch sehr viel entspannter, wenn Zinsen und Baupreise gerade nicht so krass volatil wären (im Moment vor allem Zinsen).
 
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Finch039

Ja, aber das zeigt eben auch wie gefährlich Auswarten als Lösung ist. '21 dachte jeder das normalisiert sich bestimmt bald wieder. Dann sind die Zinsen im Winter ein Stück gestiegen und hier kamen Fragen wann sie sich wieder normalisieren würden. Und jetzt sind wir halt dann bei über 4% und es wird erst einmal nicht besser
Schon, man muss aber auch sagen: Dass sich hinter die Corona Krise direkt ein Krieg in Europa reiht - das konnte ja irgendwie keiner so wirklich ahnen. Hinterher ist man immer schlauer, aber während Corona zu sagen, wir warten mal noch ein Jahr, bis sich alles wieder halbwegs normalisiert (wovon ich ausgegangen wäre, wenn wir jetzt den Krieg eben nicht hätten) ist ja nicht ganz abwegig.
 
WilderSueden

WilderSueden

Natürlich konnte das keiner so einfach ahnen. Aber auf der anderen Seite gab es historisch genügend Beispiele in denen mehrere Krisen zusammenkommen. Der Mensch vergisst nur leicht was alles mal passiert ist und was passieren kann. Kann zu dem Thema die Bücher von Nassim Taleb empfehlen
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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