Aber das zieht sich wie ein roter Faden durch... keiner will mehr ins Handwerk, keiner will mehr in den weltweiten Außendienst, keiner will noch Eigenleistungen erbringen... so wird das nix im 21. Jahrhundert.
Ich muss sagen, dass ich bei handwerklichen Tätigkeiten oft ne ähnliche mentale Blockade habe, wie ich umgekehrt bei meinen Großeltern beim Thema Technik beobachtet hatte. Aka, ich weiß oft gar nicht wirklich, wo ich anfangen soll und denke mir bei jedem kleinsten Schritt "ich hab keinen Plan, was ich hier gerade tue, HILFE!". Das hat dann wenig damit zu tun, dass ich mir zu fein für die Arbeiten wär, sondern hat eher mit Überforderung zu tun. Und der einfachste Ausweg, wenn man es sich leisten kann, ist dann vermutlich "ich überlass das dann mal den Profis...." Wir versuchen da (auch für uns selber) gegen anzuarbeiten, aber es ist einfach so, dass wir als junge Erwachsene weggezogen sind und unser Fokus da ne ganze Weile woanders war (Uni, Job-Einstieg, etc). Wir versuchen uns da jetzt viel wieder im Kleineren anzueignen, aber dadurch, dass wir weiterhin wenige Kontakte ins Handwerk haben, fehlt öfter mal so das Erfahrung sammeln, wo jemand Geübteres die Zügel in die Hand nimmt und man selber eher nach Anleitung ausführt und so lernt wie's läuft. (Mit dem geballten Internetwissen kann man sich viel aneignen, aber man muss eben auch jedes mal da wieder starten - beim von null an aneignen) Bei größerem Projekten ist daher dann auch bei uns weiterhin oft das Fazit "puh, besser nicht". Aber ja, natürlich ist das zu gewissen Maßen ein Luxus- und Wohlstandsproblem.
An sich finde ich es auch völlig in Ordnung und verständlich, dass sich die Leute spezialisieren. So den Anspruch, dass ich jetzt mal nebenbei Handwerksprofi werde, hab ich auch gar nicht ;) Für mich selber möchte ich halt einige Dinge selber erledigen können, aber das wird niemals "alles" sein. Ansonsten wird es halt problematisch, wenn wir starke Ungleichgewichte in der Berufswahl haben und die von den benötigten Ressourcen stark abweichen. (Aber das "Leute fehlen" wird wohl in vielen Bereichen nen Problem die nächsten Jahre, in sofern ist das nicht nur im Handwerk spannend)