Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 18.12.2024
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S

Stefan001

So ist es. Ich bin Bankkaufmann und hatte in meinem ganzen Leben noch nie handwerklich was zu tun. In unserem Neubau hab ich das erste mal Decken gespachtelt, Fußböden gelegt, Rollputz aufgetragen, Acryl- und Silikonfugen gezogen, Elektrik verlegt (unter Anleitung), eine Terrasse und Spritzschutz angelegt. Geht alles, wenn man nur will. Natürlich muss man dafür Zeit opfern. Teilweise gingen wochenlang alle Wochenenden dafür drauf. War es mir aber wert und ich konnte einiges an Geld sparen.
Das ist wirklich der größte Unterschied.
Bei uns im Gebiet ist bereits das Säen von Rasen einigen zu kompliziert.
Ob es Grundsätzlich mangelnder Verzicht-Wille ist? Bin ich mir nicht so sicher. Gefühlt wird (gerade meine Generation) dazu erzogen unselbstständig zu sein, Verantwortung dem Staat oder einer Firma zu übertragen und jeglichen Service einzukaufen (Schlüsselfertiges Bauen, Fahrrad leasing mit Reparaturservice, Versicherungskündigungsservice). Die gewonnene Zeit wird dann auf Instagram und TikTok verbracht, oder als Highperformer in die Karriere investiert.
 
Winniefred

Winniefred

Dachdecken ist auch kein Hexenwerk, das Schwierige daran ist die Lattung richtig hinzubekommen. Aber nach mehreren Versuchen haben wir das auch als Laien geschafft. Aber wenn ich mir die Rechnung anschaue...unehrlich gerechnet habe ich vermutlich 3-4k beim Gartenhaus gespart. Ehrlich gerechnet, mit allem Kleinkram und allen Fahrten ist das wohl eher die Hälfte. Für 2 Leute die eine Woche beschäftigt waren (mit Arbeitszeiten die ich meiner Firma nicht durchgehen lassen würde ;) ), ist das dann nicht mehr so pralle. In der Woche war ich im Prinzip nur zum Schlafen zu Hause. Killer bei uns ist halt auch die Fahrzeit, mit einer Dreiviertelstunde zur Baustelle geht das nur noch am Wochenende (gibt es sehr wenige) und Urlaub.

Ich hatte mir ursprünglich mal überlegt den Carport noch vor Einzug aufzustellen damit wir beim Umzug einen trockenen Platz zum Ausladen haben. Aber das wird jetzt nach dem Erlebnis verschoben bis wir vor Ort wohnen.
Ich finde das Schwierigste ist, nicht vom Dach zu fallen :p. Nene, das machen wir nicht. Unser Dach ist gute 12m hoch, wenn das mal reicht. Bei "Dach" rede ich nicht davon einen Schuppen zu decken (haben wir bei uns mit Bitumen gemacht), sondern eben am Haus.
 
O

Oetti

man kanns auch anders ausdrücken: früher musste ein Haushalt 40-50 Std in der Woche der Arbeit widmen.
Heute sind es schon 2x39 Std.
Das sorgt auf der einen Seite für ein höheres Einkommen, auf der anderen Seite fehlen nun Stunden um „den Haushalt zu schmeissen“

oder anders gesagt, wenn sowieso alle den ganzen Tag arbeiten wozu dann noch eine Immobilie für so viel Geld(in Deutschland).
Ich glaube, dass heute auch noch die von dir beschriebenen 40 - 50 Stunden reichen könnten, wenn der Lebensstandard noch der gleiche wäre.
In der von dir beschriebenen Zeit waren allein schon die Telekommunikations- und Unterhaltungskosten völlig anders. Damals hatte ein Haushalt, wenn überhaupt, ein Telefon und einen Fernseher, für den lediglich GEZ fällig war. Heute hat jeder Haushalt einen Festnetzanschluss mit einer DSL-Flatrate, pro Erwachsenen bzw. Teenager ein Handy, zusätzlich noch Netflix oder einen anderen Streamingsdienst. Allein in dem Bereich sind die Kosten heutzutage um ein vielfaches Höher als früher.

Dieses Beispiel lässt sich beliebig auf verschiedene Bereiche wie Auto, Urlaub, Freizeitgestaltung, Technik allgemein, Hausausstattung, Hausgröße, Gartengestaltung, ausweiten.

Mal ganz davon abgesehen, dass die Leute, bei denen in dieser guten alten Zeit ein Gehalt zum Leben gereicht hat, heute über Altersarmut klagen, weil während der Erwerbsphase kaum Geld zum Sparen übrig war und die Frauen - oh Schreck -kaum Rente bekommen. Wenn dann auch noch der Mann vorher stirbt sieht es allein mit Witvenrente plötzlich zappenduster aus und die Kohle reicht hinten und vorne nicht.

Ich bezweifle auch, dass heutzutage zwei Personen Vollzeit arbeiten müssen, um leben zu können. Wenn beide voll arbeiten ist natürlich noch mhr Geld da und es lebt sich entspannter. Mit 60 Stunden pro Woche kann an aber gut auskommen, wenn nicht beide gerade auf Mindestlohnniveau arbeiten. Und nein, ich glaube nicht, dass dies in Ballungsräumen sehr viel anders ist. Ich würde für meinen Job, wenn ich diesen München ausführen würde, auf Grund diverser Zulagen direkt 25 % mehr Gehalt von meinem Arbeitgeber erhalten.
 
C

Calbe

Bei uns im Dorf haben wir Fernwärme. Laut Preisblatt für Wärmelieferung gibt es Preissteigerung von insg. 5,44 Cent netto pro kWh. Das sind
Gasbeschaffungsumlage + Gasspeicherumlage + Bilanzierungsumlage. Der Gesetzgeber sagt, dass alle Umlagen insg. 3,048 Cent netto kosten sollen.
Anruf bei Gemeindewerken hat nichts gebracht - da meldet sich keiner seit 4 Tagen. Ist der Preisblatt korrekt oder soll ich Kartell
Preissteigerung_Fernwärme.PNG
amt einschalten?
 
Q

QQSTSolar

Reich wird man nicht durch das Geld was man verdient, sondern von dem Geld was man nicht ausgibt.

Insofern halte ich jede Einkommensdiskussion für fragwürdig. Ich verdiene kaum 1500 Euro Netto und habe mich darauf eingestellt.
Aber, ich habe einen schönen und vor allem ruhigen Job mit besten Arbeitszeiten und kurzen Weg zur Arbeit. Ein Firmenwagen zur privaten Nutzung rundet das Paket ab. Und während ich vor Jahren in der bayrischen Großstadt meine Zeit im Stau verbracht habe, sitze ich heute spätestens um 15.30 Uhr entspannt in meinem Pool und genieße den Tag.

Ja und? Keine Kredite, keine Fahrzeugkosten, fast keine Energiekosten sowie ausreichend Zeit. Da sieht das nämlich mit den 1500 Netto schon ganz anders aus.

Ich habe mir auch immer die Maschinen und Ausrüstungen gekauft die ich zum Bauen brauche. Jetzt bin ich ziemlich fertig und verkaufe diese Inflationsbedingt natürlich deutlich teurer als ich sie gekauft habe. Allein der Gewinn daraus dürfte im wesentlichen die Materialkosten abdecken. Und ich war viel in den Baumärkten unterwegs und habe mir alles irgendwie zusammengekauft.

Ich war mal im Globus bspw. und kam zu einem Türenabverkauf. Jede Tür 10 Euro. Genau die Landhaustüren die ich brauchte dabei.
Das waren teils Türen mit Verglasung die regulär 500 Euro pro Stück gekostet haben. 120 Euro für alle Innentüren bezahlt. 1800 für meine ganzen Fenster (Schüco Stulpfenster). 15 Euro für die Heizung, 4000 für die Küche, die ja hier bekannt sein sollte. Parkett im ganzen Haus II. Wahl für 1000 Euro. 36er Poroton II. Wahl direkt bei Wienerberger im Werk für 45 Euro die Palette gekauft (60 Steine).
Sanitär größtenteils ebenso wie Fensterbänke und Kamin usw. sehr günstig im Kroatien Urlaub gekauft. Marmor fürs Bad direkt in Italien.
Rosso Verona, falls das jemanden was sagt.

Und so habe ich mir das ganze Haus zusammen gekauft. Aber da muss man halt auch seinen Allerwertesten bewegen. Aber das nur mal am Rande.

Die Zinsen sind immer noch sehr günstig. Wir werden auch hier bald zinsen um die 10 Prozent sehen. In den USA rechnet man mittlerweile schon mit 12 Prozent. Also ran an den Speck. Grundstück kaufen und bezahlen ist sehr wichtig. Damit kann man früh anfangen. Wer 5000 Familieneinkommen hat der kann sowas in relativ kurzer Zeit realisieren. Muss man eben sparen.

Dann eine Schubkarre und eine Schaufel kaufen und anfangen. Der Rest kommt dann schon von allein.
 
Zuletzt aktualisiert 18.12.2024
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