Baukosten gehen aktuell durch die Decke

5,00 Stern(e) 264 Votes
WilderSueden

WilderSueden

Ich finde es zu billig, die Problematik komplett auf die überbordenden Wünsche der Bauherren abzuschieben. Selbst am billigeren Ende lässt man tutto completto 500k liegen. Das ist eine Menge Geld für einen Durchschnittsverdiener. Und da ist dann noch keine Doppelgarage und kein Keller inklusive. Natürlich ist der Standard heute höher, aber mal ehrlich...wie viel würde es tatsächlich sparen, wenn man beim Neubau statt Fußbodenheizung Heizkörper montiert? Wärmepumpe ist ohnehin politische Vorgabe. Photovoltaik hier in BW auch.
 
K

KarstenausNRW

Nun ja, bedingt. Früher konnte man eben ohne Dämmung bauen, viele Vorschriften waren nicht existent oder deutlich weicher als heute. Exrtrem einfach bauen darf man ja heute gar nicht mehr. Was auch gut so ist.
Natürlich wurde damals anders gebaut. Aber darum geht es doch nicht.
Der Einfamilienhaus-Standard 2023 ist heute am 27.06.2023 (finanziell) einfacher zu erreichen als der Standard 1986 am 27.06.1986. Damals musst man - relativ gesehen - mehr von seinem Einkommen opfern, als heute. Nur darum geht es mir.
Ich finde es zu billig, die Problematik komplett auf die überbordenden Wünsche der Bauherren abzuschieben. Selbst am billigeren Ende lässt man tutto completto 500k liegen. Das ist eine Menge Geld für einen Durchschnittsverdiener.
Nein, Du denkst zu kurz.
Wenn ich 1986 mit Nettohaushaltseinkommen DM 2.000 ein Haus für DM 200.000 hinbekommen habe, heute aber mit € 7.000 das Haus für € 500.000 nicht mehr schaffe, ist das nicht den "teuren" Preisen geschuldet, sondern der Tatsache, dass Du heute mehr Geld (auch relativ, nicht nur absolut) für SchnickSchnack Konsum ausgibst, als damals. Die Häuser heute sind in Relation zum Einkommen und dem allgemeinem Preisgefüge günstiger als damals.
 
H

HeimatBauer

Es sind nicht die Zinsen und auch nicht die Baukosten, es sind die Köpfe der Menschen.
Da spielt auch Survivorship Bias mit rein. Wir sehen ja nur das 80er/90er Eigentum das es gibt - klingt simpel, aber auch damals gab es Leute die es sich nicht leisten konnten. Oder sich nur eine sehr abgespeckte Version leisten konnten. Meine Eltern sind damals in ein de facto im Rohbau befindliches Haus eingezogen und haben es peu-a-peu ausgebaut und hatten erst sechs Jahre nach Geburt des ersten Kindes eine Zentralheizung. Rückblickende Einschätzung dazu? "War halt so!" Heute ist anscheinend irgendwo die Pflicht verankert worden, dass JEDER ein Einfamilienhaus baut. Mit Dampfgarer. Und kochfeldabzug. Smart sowieso. Gerne Bling-Bling. Infrastruktur? Egal, einmal das billgste bitte. Sorry, aber bei mancher Hausdiskussion denke ich mir: Da haben meine Großeltern trotz aller Not irgendwie weiter gedacht.

Nein, es gibt weder ein Recht auf Einfamilienhaus noch ein Grundrecht auf die billigstmögliche, egal wie umweltverpestende, Heizung.
 
H

HeimatBauer

Wenn ich 1986 mit Nettohaushaltseinkommen DM 2.000 ein Haus für DM 200.000 hinbekommen habe, heute aber mit € 7.000 das Haus für € 500.000 nicht mehr schaffe, ist das nicht den "teuren" Preisen geschuldet, sondern der Tatsache, dass Du heute mehr Geld (auch relativ, nicht nur absolut) für SchnickSchnack Konsum ausgibst, als damals. Die Häuser heute sind in Relation zum Einkommen und dem allgemeinem Preisgefüge günstiger als damals.
Gut fand ich dazu den Heizungsmonteur der die ganze Heizungsdebatte mal eingeordnet hat. Seine Erfahrungen decken sind mit meinen: Da steht ein SUV vor der Türe in dem gerne mal alleine 20k für Extras drinstecken, aber wenn die Heizung 5-10k teurer ist, dann macht man ein Gesicht wie bei Wurzelbehandlung ohne Narkose. Das SUV wird in 1-2 Jahren abgestoßen, das Haus hat man Jahrzehnte. Prioritätensetzen? Ja, genau.

Den größten Unterschied sehe ich tatsächlich in der Aufrichtigkeit bezüglich der eigenen Prioritätensetzung: Meine Großeltern und Eltern sagen dann halt: "Joah, war damals halt so." Heute heißt es: "ICH HABE EIN ANRECHT AUF EIN SUV UND EIN Einfamilienhaus UND DAS WILL MAN MIR WEGNEHMEN!!!ELF"
 
Winniefred

Winniefred

Natürlich wurde damals anders gebaut. Aber darum geht es doch nicht.
Der Einfamilienhaus-Standard 2023 ist heute am 27.06.2023 (finanziell) einfacher zu erreichen als der Standard 1986 am 27.06.1986. Damals musst man - relativ gesehen - mehr von seinem Einkommen opfern, als heute. Nur darum geht es mir.

Nein, Du denkst zu kurz.
Wenn ich 1986 mit Nettohaushaltseinkommen DM 2.000 ein Haus für DM 200.000 hinbekommen habe, heute aber mit € 7.000 das Haus für € 500.000 nicht mehr schaffe, ist das nicht den "teuren" Preisen geschuldet, sondern der Tatsache, dass Du heute mehr Geld (auch relativ, nicht nur absolut) für SchnickSchnack Konsum ausgibst, als damals. Die Häuser heute sind in Relation zum Einkommen und dem allgemeinem Preisgefüge günstiger als damals.
Doch, auch darum geht es (teilweise). Wenn man damals schon so hätte bauen müssen, hätten die Kosten deutlich höher gelegen und viele hätten es sich nicht mehr leisten können. Es wurde damals einfach gebaut, weil es eben ging und weil man es sich dann so wenigstens leisten konnte. Diese Option besteht heute aber nicht mehr. Das muss man schon bedenken.
 
H

HeimatBauer

Doch, auch darum geht es (teilweise). Wenn man damals schon so hätte bauen müssen, hätten die Kosten deutlich höher gelegen und viele hätten es sich nicht mehr leisten können. Es wurde damals einfach gebaut, weil es eben ging und weil man es sich dann so wenigstens leisten konnte. Diese Option besteht heute aber nicht mehr. Das muss man schon bedenken.
Heute besteht im Gegensatz zu damals die Möglichkeit, sich eine Mietwohnung in einer passenden Preisklasse zu suchen. Die bestand damals deutlich weniger. Man hat nicht nur gebaut weil man konnte, sondern auhc weil man musste. Unsere Siedlung wurde ab 1960 gebaut, die Reihenhaussiedlung meiner Schwiegereltern 1980/1990. Vorher war da Acker.

Es gibt auch heute durchaus Wohnungen vom damaligen "Standard", also ein Ölofen pro Etage, lütte Fenster, etc. Warum zieht da niemand ein und renoviert vielleicht? Richtig, weil keiner Bock drauf hat.
 
Zuletzt aktualisiert 18.12.2024
Im Forum Baukosten / Baunebenkosten / Baupreise gibt es 844 Themen mit insgesamt 28622 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Baukosten gehen aktuell durch die Decke
Nr.ErgebnisBeiträge
1Finanzierungsstrategie - Einkommen durch Zahlung von 3. erhöhen? 18
2Finanzierung mit diesem Einkommen realistisch? Erfahrungen? 11
3Einhaltung der Energieeinsparverordnung 2016 mit folgender Heizung 14
4SiGeKo für ein Einfamilienhaus beauftragen? 13
5Welche Heizung? Bitte um Empfehlungen 27
6Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung wie viel habt ihr bezahlt? 23
7Baukosten in BW für Einfamilienhaus mit 200m2 Keller und Doppelgarage 38
8Klimaanlage / Durchlauferhitzer als Heizung 11
9Proxon FWT Heizung - Große Probleme 54
10Einliegerwohnung für Eltern: 210 m² Einfamilienhaus und 80 m² Einliegerwohnung 129
11Für Bullauge, spezielle Vorschriften? Fenster, Einfamilienhaus 1,5 Geschosse. 18
12Bauprojekt - Lüftungsanlage, Heizung - Eure Erfahrungen? 53
13Planung Einfamilienhaus mit GU oder Architekt oder ähnliches 28
14Baukosten Einfamilienhaus mit Keller in NRW 84
15Finanzierung Doppelgarage nach Fertigstellung Einfamilienhaus 21
16Heizung im Anbau auf Grundstücksgrenze 14
17Plan Bau eines Einfamilienhaus, Knackpunkt Wohnkeller, Traum oder Alptraum 41
18Tiefgarage Mehrfamilienhaus unter freistehenden Einfamilienhaus 13
19Kann sich eine Durchschnittsfamilie überhaupt ein Einfamilienhaus leisten? 140
20Können wir uns das leisten? Einkommen / Investition / Eigenkapital 131

Oben