Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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K

KarstenausNRW

Ich bleibe dabei, wir gehen mindestens auf einen Korridor zwischen 6 und 8 Prozent hinauf.
Dann solltest Du Dich vielleicht mal als Volkswirt bei wem auch immer bewerben und die Branche aufmischen. Denn mit dieser Meinung stehst Du - auch mit den falschen Argumenten, die ich auch nicht verstehe - alleine.

Davon abgesehen suche ich übrigens gerade den immer weiter vorangehenden Zinsanstieg (mal eben 0,20% mehr und dann auf dem neuen Niveau verbleiben ist kein Anstieg, sondern eine Seitwärtsbewegung). Ach ja, bei den Fachleuten auch die fehlende Prognose zu steigenden Treasuries und Langfristzinsen (im Gegenteil: USA: Prognose der 10J-Treasuries für 2024 bei etwa 3,70% und Lockerung der Zinszügel um etwa 100bp / in D wird die Rendite von Bundesanleihen 10 J. übrigens bei etwa +/- 2,5% bzw. maximal einem Leitzinsschritt nach oben und im 2 Hj. 2024 eine erste Zinssenkung).

Aber gut, dass ist halt der Job der Volkswirte nach jahrelangem Studium und Berufserfahrung. Die können natürlich mit einem Buchsbaum und seinem Wissen von der Weltwirtschaft nicht konkurrieren. Oder der Zünsler macht dem Buchsbaum zu schaffen ;-)
 
B

Buchsbaum

Der Chart sind die Renditen der 10 jährigen US Treasurys der letzten 100 Jahre.

Der Auftrag der Notenbanken ist doch klar definiert. Währungsstabilität steht an erster Stelle.
Wirtschaft, Staatsfinanzierung oder Konsumenten stehen da hinten an. Weil man ja hier und anderswo häufig liest, die Zentralbanken müssen die Zinsen senken, sonst kollabiert die Wirtschaft.

Natürlich, man muss sich halt entscheiden ob die Währung oder die Wirtschaft kollabiert. Die Fehler der Zentralbanken, insbesondere der EZB,
sind ja nicht erst in den letzten Monaten gemacht worden, sondern liegen Jahre zurück.

Und der Anleihecrash ist nicht Folge des Zinsanstieges. Das ist grundsätzlich falsch. Der Wert einer Anleihe sinkt oder steigt je nach Marktlage.
Wenn bspw. Italien schwächelt und neue Anleihen ausgeben muss, dann sinkt der Wert der italienischen Anleihen doch nicht wegen Zinserhöhungen. Nein, der Marktwert sinkt weil Investoren verkaufen. Daraufhin steigt dann der Zins.

Sinkende Anleihen führen dann zu Zinserhöhungen der ZB und die Nachfrage nach Staatsanleihen steigt wegen höherer Renditen. Aktien werden weniger Attraktiv. Steigende Nachfrage nach Staatsanleihen führt zu steigenden Anleihekosten, deren Rendite dann sinkt. Das würde in der Folge zu sinkenden Finanzierungszinsen führen.

Da sich aber die Staaten und Unternehmen immer weiter verschulden müssen , die Inflation weiterhin hoch ist, weitet sich das Angebot an Anleihen wesentlich aus, die Kurse sinken. Angebot und Nachfrage.

Die Bauwirtschaft und der kleine Häuslebauer interessieren die Zentralbanken nicht.

Ich war die Tage in Österreich und die Lebensmittelpreise dort sind schon enorm. Nicht alles, aber doch vieles teils doppelter Preis von Deutschland. Von Inflationseindämmung nichts zu spüren. Wenn die Maut sich ab 01.12. hier um 83 Prozent erhöht sehen wir hier die nächste Preiserhöhungswelle.
 
H

HeimatBauer

Geriert sich Buchsbaum noch immer als VWL-Prof unter Verwendung von zusammenhanglosen Bildzeitungs-AFD-Telegram-Stammtischweisheiten? Ich lese ihn schon lange nicht mehr, aber in einer Zeit voller Umbruch ist es doch beruhigend, wenigstens hier um Kontinuität zu wissen, auch wenn ich sie nicht sehen kann.
 
B

Buchsbaum

Dann solltest Du Dich vielleicht mal als Volkswirt bei wem auch immer bewerben und die Branche aufmischen. Denn mit dieser Meinung stehst Du - auch mit den falschen Argumenten, die ich auch nicht verstehe - alleine.
Ich verstehe deine Skepsis durchaus. Aber wenn man sich die Volkswirte der verschiedensten Banken so anhört, dann kann man tatsächlich nur mit dem Kopf schütteln. Selbst eine Frau Lagarde muss heute zugeben, die Inflation zu spät erkannt und bekämpft zu haben.
Ich hätte ihr zu deutlich größeren und früheren Zinsschritten geraten. aber ich bin wie gesagt der Laie und habe nicht mal Abitur.

Dr. Jörg Krämer, mein Lieblingsanalyst und Chefvolkswirt der Commerzbank, war im Juni 2022 noch folgender Meinung.

"Die EZB hat in ihrer gestrigen Sitzung angesichts der hohen Inflationsraten den Weg für eine Reihe an Zinserhöhungen geebnet. „Wir erwarten, dass die EZB bis Mai 2023 schrittweise den Einlagenzins auf 1,5% erhöht."

Knapp daneben ist auch vorbei. Es waren dann im Mai schon 3,75 Prozent und heute 4,5 Prozent.

Und selbst im Frühjahr 2022 hat man nicht auf die extreme Teuerung reagiert, als die Großhandels und Erzeugerpreise längst aus dem Ruder gelaufen waren. Man hat die Inflation klein geredet, die Zinsanpassung an die Inflationserwartung geknüpft. Leider haben sich die Inflationserwartungen als deutlich zu niedrig erwiesen und so ziemlich alle Volkswirte haben sich geirrt.

Ich mach mir da lieber mein eigenes Bild und lag damit eigentlich ganz gut.
 
K

KarstenausNRW

Ich mach mir da lieber mein eigenes Bild und lag damit eigentlich ganz gut.
Das freut mich für Dich. Irgendwann klappt es dann auch bei den Zinsen.

P.S. Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Nachfolgend der Chart seit Ende der 1990er für die Sätze der 10J-Treasuries. Damit lässt sich gut zeigen, dass wir aktuell keinen Crash haben, sondern höchstens die außergewöhnliche Niedrigzinsphase hinter uns gelassen haben und beim Durchschnitt angelangt sind.
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Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
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