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Oetti
Es kommt definitiv Bewegung in das Thema HO. Ich bin bei einem sehr konservativen Arbeitgeber im Öffentlichen Dienst beschäftigt. Vor Corona waren nach Befürwortung des direkten Vorgesetzten und des Amtsleiters bis zu 2 Tage HO pro Woche möglich. Mittlerweile darf jeder 2 Tage HO machen und zusätzlich noch 20 Tage pro Jahr ins HO, deren Datum man quasi nach eigenem Gusto wählen und kummulieren kann.Das machen sie so lange, bis er sich einen neuen Job sucht und sein Nachfolger bei der Einstellung HO als Auflage macht ;-)
Zurück vom HO führt in manchen Betrieben richtiggehend zur Revolte - eine sehr große deutsche Bank wollte 40% HO anbieten, in Ausnahmefällen 60%. Natürlich wollte jeder die Ausnahme sein. Ergebnis ist jetzt, dass 60% der Standard ist.
Aber auch das ist noch nicht das Ende der aktuellen Diskussion. Gestern hat bei uns eine dringend benötigte Bewerberin auf eine Stabsstelle das Vertragsangebot abgeleht, weil ihr die aktuelle Regelung zu wenig HO ermöglicht. Dienststellenleitung ist aus allen Wolken gefallen, weil damit 6 Monate Recruiting-Prozess obselet wurden und die dringend benötigte Stelle nicht besetzt wird.
Aus meiner Sicht hat HO für Arbeitgeber aber auch deutliche Vorteile. Unsere Tochter ist seit heute Nacht krank und konnte deshalb heute nicht in die KiTa. Wären meine Frau und ich nicht beide im HO, hätte einer von uns für heute "Kind krank" eingereicht und würde nicht arbeiten. So teilen wir uns heute zusammen mit der Oma in die Betreuung rein und platzieren unsere Arbeitszeit um die Kleine rum.