Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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Y

Ysop***

Über Donutdörfer lese ich öfter mal. Mein Mann und ich haben genau so etwas gesucht, aber nicht auf dem Markt gefunden. Nun, vielleicht werden solche Häuser mangels vermeintlichem Verkaufserfolg nicht (mehr) inseriert. Unser Nachteil bei der Suche war sicherlich auch, dass wir vorher nicht in unserer Wunschregion lebten, sondern ca. 600km entfernt, so dass wir auch nicht einfach über die Dörfer streichen, auf Dorffeste gehen und nachfragen konnten.

Auch nach unserem Neubau können wir uns die Sanierung eines alten Hauses vorstellen, wenn wir ein geeignetes Objekt hier in der Region finden, in der wir nun seit 1,5 Jahren leben ... wir halten weiterhin die Augen offen. :)
Ich muss sagen, irgendwie macht mich das traurig, dass euer Haus nicht (mehr?) so euren Wünschen entspricht, dass ihr schon vor Einzug weiter auf der Suche nach etwas neuem seid. Ich kann aber nur sagen, auch Sanierung ist nicht einfach. Und Denkmalschutz noch weniger :) Überlegt es euch gut :-*
 
B

BackSteinGotik

Ach Quatsch. Es hört bloß die "Ich-bin-24-Monate-ausgebucht-friss-oder-stirb" Preisstrategie flach.
Es gibt immer noch genügend bauwillige und -fähige (Erbengeneration).
Glaube ich ehrlich gesagt nicht. Die Bücher sind bestimmt noch prall gefüllt für die nächsten 2 Jahre und Vermögen ist in Deutschland genug vorhanden. Es wird eben immer schwieriger "aus eigener Kraft" zu bauen. Kommt eben mehr Kapital aus der Verwandtschaft...
Von diesem Backlog sind doch laut Bauindustrie schon 30% raus, und 40% wollen schieben. Bei den aktuellen Preisen und in der aktuellen Wirtschaftslage wird gerade im Mietbereich kaum noch ein Projekt angestoßen, dass merkt man jetzt schon. Und selbst bei der Vermarktung zu ETW war die Luft schon bisher extrem dünn geworden, das wird nicht lukrativer - Folge: weniger Nachfrage.

Die Erbengeneration als Gegenargument ist auch ein Mythos - die durchschnittlichen Bauherren sind laut Finanzberater-Studie um/unter 40. Deren Eltern erben vielleicht aktuell. Und diese gehörten noch oft zu größeren Familien, sprich - bei den Babyboomern war das Einzelkind komischerweise eher ungewöhnlich, das Erbe wird geteilt. Da kommen sicher Summen zusammen, aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn die Kosten schon zuvor um 10% p.a. stiegen, nun explodieren und dazu noch die Zinsen steil nach oben gehen. Kommt da schnell die nächste Erbschaft in Höhe von 200.000€ dazu um die Leute im Rennen zu halten?

Man sieht es hier im Forum schon lange - die Beiträge generieren sich nur noch aus den geplatzten KfW-Träumen. Da kommt kein normaler Bauwilliger mehr mit 4000€ Familieneinkommen und fragt, ob sein Projekt sich rechnen könnte. Es geht nur noch bei hohem Eigenkapital und hohem Einkommen.

Neben wir hier ein normales Projekt der Vergangenheit, bereits reduziert um 20m², also 145-150m² + Grundstück. Als Annahme: 350.000€ Grund, 550.000€ Bau+Baunebenkosten - und 300.000€ Eigenkapital. Bei 20 Jahren Zinsbindung wären das heute, bei 2,4% Zins und 3% Tilgung gute 2.800€ pro Monat.
Gehen wir davon aus, dass die reine Kreditrate zum Haus bei maximal einem Drittel es Haushaltseinkommens liegt, benötigt die Musterfamilie hier schon 8.400€ im Monat. Das wäre ziemlich sicher irgendwo in der 95er Perzentile der Haushaltseinkommen, und kaum die Basis für einen weiteren Boom.
 
Tolentino

Tolentino

Die Welt ist kein Panda. Eher nen Esel. Oder Waschbär.
Von neuem Boom redet doch keiner. Aber es wird sich nicht ein Unternehmer nach dem anderen den Freitod wg. Insolvenz anmelden.
Die letzten Jahre hat man doch z. B. Für kleinere Aufträge kaum noch jemanden rangekriegt. Das forum ist voller kvas mit Abwehrangeboten. Jetzt müssen sich die Unternehmer halt mal wieder ein bisschen anstrengen um die Kunden zu gewinnen und bei sich zu halten. Ist vielleicht nicht das schlechteste.
 
B

Benutzer200

Noch ein schönes Beispiel zu Baukostensteigerungen bei Einzelprodukten.

Hatte heute privat Kontakt zu meinem WP-Lieferanten. Der Panasonic Monoblock ist im Vergleich zu vor einem Jahr aktuell 64% teurer, dafür aber momentan nicht lieferbar. Ähnliche Preissteigerungen auch bei anderen Modellen.
 
B

BackSteinGotik

Äh, normales Projekt mit T€ 350 Grund? Also 1.000qm im Schnitt? Nö. Außerhalb der Metropolen, also fast überall in D, kaufst Du das Grundstück günstiger ein.
Und du finanzierst heute außerhalb der Metropol-Regionen (wichtiger Unterschied) noch Häuser für 'ne halbe Million auf 80.000€ Grund? Ich hatte jetzt ~700m² bei 450€/m² angenommen. Das Szenario ist ja "es gibt keinen Unterschied", spricht die 400€ vom letzten Jahr sind nun 450€.

Ist auch gar nicht der wirklich springende Punkt - du kannst ja auch in der Mittelstadt 800m² für 250€ rechnen. Das nimmt 150.000€ aus der Rechnung, und Familie Mustermann muss nun 2100€ im Monat zahlen, und damit wohl ein Einkommen von 6300€ monatlich haben. Ist immer noch nicht der Median oder Durchschnitt, wenn man sich die heute vom WSI veröffentlichten Zahlen anschaut.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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