Was musste ich mir 2019 anhören. Die Preisen seien ja so hoch und teuer. Und heute? Das Haus eine Straße weiter vom gleichen Bauträger kostet mal eben schlanke 50% mehr. Wo man 2019 bei uns 3000€ pro qm (Haus mit Grundstück) für 1% Zinsen im Baugebiet bezahlt hat ist man jetzt mit 4500€ pro qm dabei. Viel Spaß beim Bauen sage ich da nur. Kein Wunder das keiner mehr kauft.
Ich bin seit 30 Jahren dabei. Jedes Jahr wird gemeckert, wie teuer doch der Bau geworden ist. Dabei sind die relativen Möglichkeiten, zu bauen/kaufen von Jahr zu Jahr besser geworden. Lediglich in den letzten Jahren ist es schwieriger geworden - doch noch immer sehr günstig.
Meckern wir jetzt auch, dass TV früher 20DM Rundfunkgebühr gekostet hat, heute aber 150€+X bezahlt werden für alle möglichen Streaminganbieter? Verzichte auf Lebensluxus und gib Dein Geld für Eigentum aus. Dann klappt es locker.
Davon abgesehen rechne bitte nur und ausschließlich bei ETW mit qm-Preisen. Hauspreise nach Baukosten je qm zzgl. Grundstück, denn im Grundstück liegt ein wahnsinniger Hebel. Ob ich tot über dem Zaun hängend im Osten für 25€/qm oder im Münchener Einzugsgebiet mit 4.000€/qm Grundstück benötige, ist ein riesiger Unterschied.
Wenn Du bei Dir jetzt für 4.500€/qm inkl. Grundstück ein Haus bekommst, dann ist das doch eine gut bezahlbare Geschichte. Gut geplante 120qm reichen für die Familie mit Kind (sogar mit zwei Kindern) gut aus. Das sind dann T€ 540. Eigenkapital war schon immer nötig und ist es daher auch heute. Also mal 20-25% Eigenkapital = Finanzierungsbedarf zwischen T€ 400 und 450. Macht aktuell mit 1% Tilgung (mehr muss bei jungen Menschen und etwas höheren Zinsen nicht sein) zum einfacher rechnen mit Annuität von 5% eine Belastung von 1.650-1.900€. Er verdient 3.000€, sie 1.800 + Kindergeld 500€ = 5.300€ netto im Monat. Es verbleiben somit rd. 3.500€ für Hausnebenkosten und Lebenshaltung. Wenn das nicht mehr geht, dann weiß ich es auch nicht. Ganz normale Durchschnittsfamilie. Und auch bei höherer Finanzierung oder weniger Einkommen gut machbar. Denn die Wohnung mit 120qm und 10€ Kaltmiete (das ist teilweise unterhalb einer Sozialmiete in Großstädten) liegst Du auch schon bei 1.200€. Ein Haus zu mieten liegt in Städten, die zumindest nicht nur von blühenden Landschaften umgeben sind, ab 1.500€ kalt als Einstieg. Und ich sehe nicht, dass die Durchschnittsfamilien auf der Straße leben müssen.